CyberArts 2014

Prix Ars Electronica 2014
Opening: DO 4.9.2014, 18:00,
DO 4.9.-MO 8.9.2014, 10:00-21:00, SA 10:00-23:00,
nach dem Festival noch bis 14.9.2014 geöffnet!

OK im OÖ Kulturquartier

Die Ausstellung CyberArts 2014 ist eines der Herzstücke des Ars Electronica Festival. Sie zeigt die beim Prix Ars Electronica 2014 prämiierten Arbeiten.


Balance From Within
Jacob Tonski (US)
Award of Distinction Interactive Art
Das Gleichgewicht ist eine fragile Sache. Auch in zwischenmenschlichen Beziehungen, die stets das Risiko des Scheiterns bergen. Mit einem 170 Jahre alten Sofa hat Jacob Tonski eine Skulptur geschaffen, die metaphorisch für das empfindliche Gleichgewicht in den Situationen steht, die sich auf bzw. rund um ein Sofa abspielen können – sei es ein Vorstellungsgespräch, sei es Sex, sei es gemeinsames Fernsehen. Eine ausgeklügelte computergesteuerte Vorrichtung sorgt dafür, dass das gute alte Möbelstück auf nur einem seiner vier Beine balanciert.

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There is the sun
Ief Spincemaille (BE)
Honorary Mention Interactive Art
Eine idealtypische moderne Sozialsiedlung sollte Sint-Maartensdal im belgischen Ort Leuwen in den 1960er Jahren werden. Leider übersahen die planenden Architekten dabei, dass gerade einmal die Hälfte der Wohnungen in den Genuss von Sonnenlicht kommen. Besser gesagt: kamen. Denn bei einer großangelegten Renovierung schuf Ief Spincemaille mit einer Installation aus motorgesteuerten Spiegel Abhilfe. Sie dirigieren nun Licht an einen gewünschten Punkt. Welcher das ist, können die BewohnerInnen schattiger Wohnungen auf einem Kalender per Onlinereservierung selbst festlegen.




Project Fumbaro Eastern Japan
Golden Nica Digital Communities
Die autonome Onlineplattform Fumbaro ist unmittelbar nach dem katastrophalen Erdbeben in Japan 2011 entstanden. Sie basiert auf der Philosophie des strukturellen Konstruktivismus von Takeo Saijo, funktioniert nach dem Prinzip der sozialen Medien und verbindet Katastrophenopfer und -helferInnen ebenso untereinander wie miteinander. Das beschleunigt nicht nur die Erhebung von Hilfsbedarf, sondern ermöglicht auch eine punktgenau an den individuellen Notwendigkeiten ausgerichtete Hilfeleistung.

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Freemuse
Award of Distinction Digital Communities
Freemuse ist die weltgrößte Datenbank zu zensierter Musik. Sie besteht bereits seit 1998 und dokumentiert Verletzungen des Rechts auf freie musikalische Äußerung. Darüber hinaus unterstützt Freemuse von Zensur bedrohte MusikerInnen und lässt sie online zu Wort kommen.

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Goteo
Award of Distinction Digital Communities
Seit Ende 2011 hat die von der Fuentes Abiertas Foundation betriebene Crowd-Funding- und Crowd-Sourcing-Plattform Goteo mehr als 1,5 Millionen US-Dollar an Kapital für Open-Source-, Copyleft- und Commons-Projekte eingesammelt. Mehr noch hat sich das Goteo-Netzwerk als Community von Communities etabliert und bisher rund 1.000 AktivistInnen in kollektiver Geldbeschaffung geschult.


Captives
Quayola (IT/UK)
Honorary Mention Interactive Art
Captives ist eine laufende Reihe digitaler wie auch dreidimensionaler Skulpturen, die Michelangelos unvollendete Serie Prigioni und seine berühmte non-finito-Technik zeitgenössisch interpretieren und fortsetzen. Die Arbeiten erforschen die Spannung und das Gleichgewicht zwischen Form und Inhalt einerseits und zwischen menschgemachter Perfektion und den komplexen, chaotischen Formen der Natur andererseits.


Box
Bot & Dolly (US), Julia Gottlieb (US)
Award of Distinction Computer Animation/Film/VFX
Box setzt sich mit der Verbindung von realem und digitalem Raum im Medium Film auseinander. In Gottliebs Arbeit verschmelzen Animation, Robotik und Projection Mapping zu einem Hybrid aus Kunst, Technologie und experimenteller Filmgestaltung. Video auf Vimeo.


Walking City
Universal Everything (GB): Matt Pyke (GB)
Golden Nica Computer Animation/Film/VFX
Matt Pykes preisgekrönte Arbeit Walking City bezieht sich auf die utopischen Architekturvisionen der 1960er Jahre. Was zunächst wie eine 3-D-Figur in digitalem Gewand wirkt, entpuppt sich als eine langsam Gestalt annehmende Videoskulptur, die einen endlosen Gang durch eine nomadische Stadt simuliert. Dabei spannt sie einen Bogen von den Bauten von Buckminster Fuller, Richard Rogers und Daniel Liebeskind hin zu biomorphen Raumstrukturen.

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Loophole for All
Paolo Cirio (IT/US)
Golden Nica Interactive Art
Mit Loophole4All gelang Paolo Cirio ein wahres Husarenstück. Durch Hacken der Regierungswebsite im Steuerparadies Cayman Islands gelang es ihm, die wahren Identitäten von 200.000 anonymen Briefkastenfirmen ebendort ausfindig zu machen. Nach diesem ertragreiche Corporate-Identity-Diebstahl begann Cirio, Anteile an Briefkastenfirmen im Wert von 99 Cent aufwärts zu verkaufen, um die Unternehmen kollektiv zu kapern. Das trug ihm auf der Stelle massive rechtliche Drohungen der Enttarnten und höchste mediale Aufmerksamkeit ein.


Disarming Corruptor
Matthew Plummer-Fernandez (UK)
Award of Distinction Interactive Art
Um sensible Dokumente der kreativen Community vor den GesetzeshüterInnen und umtriebigen PatentanwältInnen zu schützen, hat Matthew Plummer-Fernandez die Verschlüsselungssoftware Disarming Corruptor entwickelt. Sie fügt STL-Mesh-Files etwa mit Fertigungsplänen für 3-D-Drucker ebenso absichtlich wie reversibel Schaden zu und macht sie für Außenstehende unkenntlich. Eingeweihte hingegen können die Dateien problemlos wiederherstellen.

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Das Vergerät
Boris Petrovsky (DE)
Honorary Mention Interactive Art
Mit dem Vergerät geraten selbst banalste Unterhaltungen wieder zum Abenteuer. Seine BenutzerInnen können mittels Software Informationen füreinander eingeben, die allerdings recht unkonventionell übersetzt und übermittelt werden. Dazu dienen nämlich miteinander verschaltete Kaffeemühlen, Espressomaschinen, Staubsauger, Mikrowellenherde, Zahnbürsten, Massagegeräte, Ventilatoren, Laubgebläse, Epilatoren und so weiter und so fort – kurz gesagt: alles, was den hochtechniisierten Alltag erst so richtig lebenswert macht.


Transfigurations
Agi Haines (UK)
Honorary Mention Interactive Art
Der menschliche Körper besteht aus zahlreichen praktischen Teilen, die mittlerweile recht leicht optimierbar sind. Was hindert den Menschen eigentlich daran, seine Funktionalität chirurgisch zu erhöhen? Wie die Optimierung des Menschen in der Praxis aussehen könnte, zeigen die Transfigurations anhand fünf animierter mechatronischer Babys. Jedes der fünf glänzt mit einem sozusagen getunten Körperteil und entsprechend gesteigerter Leistungsfähigkeit.




The Machine to Be Another
BeAnotherLab (Transnational): Philippe Bertrand (BR), Christian Cherene (GB), Daniel Gonzalez-Franco (CO), Daanish Masood (SA), Marte Roel (MX), Arthur Tres (FR)
Honorary Mention Interactive Art
Die aufregende Erfahrung, im Körper eines anderen Menschen zu stecken, ist kein Wunschtraum mehr: The Machine To Be Another macht sie möglich. Das Interaktionssystem verbindet menschliches Handeln mit Telepräsenzexperimenten und neurologischem Knowhow. Es wurde bereits in Experimenten und Performances zu einer erstaunlich breiten Themenpalette eingesetzt – unter anderem zu Vorurteilen gegenüber AusländerInnen, Mutter-Tochter-Beziehungen, Schmerzempfindlichkeit und Gender-Identitäten.


Sports Time Machine
Ryoko Ando (JP), Hiroshi Inukai (JP)
Honorary Mention Interactive Art
Mit der Sports Time Machine ist für alle ehrgeizigen LäuferInnen ein neues Zeitalter angebrochen. Denn sie erlaubt es, auf dem Laufband alleine für sich und dabei trotzdem in einer Wettkampfsituation gegen auf die Wand projizierte KontrahentInnen zu laufen.


Avena+ Test Bed – Agricultural Printing and Altered Landscapes
Benedikt Groß (DE)
Honorary Mention Interactive Art
Erntemaschinen, die dank Satellitennavigation zentimetergenau auf optimaler Bahn über digital exakt kartierte Felder rollen, sind längst Realität – und erst die Vorboten der nächsten Revolution in der europäischen Landwirtschaft. Die wird in den kommenden Jahren noch viel stärker zu einem digitalisierten Produktionszweig, in dem eine Neuorientierung weg von der Lebensmittel- hin zur Biogaserzeugung im Gang ist. Das hat einschneidende Folgen für die Flächennutzung. In einem Pilotprojekt hat Benedikt Gross die Prinzipien der digitalen Warenherstellung probeweise auf die Landwirtschaft übertragen, um den anstehenden Strukturwandel ökologisch möglichst verträglich zu gestalten.


Peace Can Be Realized Even Without Order
teamLab (JP, CN, ROC)
Honorary Mention Interactive Art
In einer scheinbar endlose Reihe folgt in dieser interaktiven Installation ein Hologramm musizierender und tanzender Figuren. Zwar führt jede für sich ein Eigenleben, reagiert aber doch auf die Klänge und Bewegungen ihrer Nachbarn. Äußere Ereignisse wie die Anwesenheit von BesucherInnen bringen das einträchtige Miteinander kurzfristig durcheinander, doch schnell kehrt wieder Frieden ein.


Epiphyte Chamber
Philip Beesley (CA)
Honorary Mention Interactive Art
Die BesucherInnen erleben Epiphyte Chamber als ausgeprägt sinnlichen, intimen Raum, in dem sich verschiedenste kleine Bereiche voller Aktivität mit größeren Begegnungszonen verbinden: ein Netzwerk schwimmender Inseln voller federleichter digital gefertigter Komponenten, die mit einander beinahe synchron atmen und wispern und durch koordinierte Bewegungen menschliche Empfindungen imitieren.


Sound of Honda / Ayrton Senna 1989
Kaoru Sugano (JP), Sotaro Yasumochi (JP), Yu Orai (JP), Nadya Kirillova (RU/JP), Kyoko Yonezawa (JP), Kosai Sekine (JP), Taeji Sawai (JP), Daito Manabe (JP)
Honorary Mention Interactive Art
Sound of Honda / Ayrton Senna 1989
 stützt sich auf inzwischen 24 Jahre alte Daten aus der Formel 1. In Sound und Bild rekonstruiert die als Website bzw. Smartphone-App zugängliche Arbeit jene Runde auf der 5.807 m langen Rennstrecke von Suzuka, die der legendäre Ayrton Senna 1989 bei der Qualifikation für den Großen Preis von Japan in bis heute unerreichter Bestzeit von 1:38:041 gefahren ist.


Clouds
James George (US), Jonathan Minard (US)
Honorary Mention Interactive Art
In einem neuen 3-D-Kinoformat gefilmt und ausschließlich mit Open-Source-Software produziert, ist Clouds ein interaktiver Dokumentarfilm über das weite Feld zwischen Code und Kultur. Er besteht aus Interviews mit über 40 KünstlerInnen, DenkerInnen, HackerInnen und DesignerInnen über neue künstlerische Ausdrucksformen. Eine datengespeiste story engine bewirkt, dass sich der Film ununterbrochen selbst neu schneidet und sich als endloses, immer wieder neues Gespräch kluger Köpfe zeigt.


Swarm
James Coupe (UK)
Honorary Mention Interactive Art
Für Swarm hat sich James Coupe von J. G. Ballards Roman High Rise inspirieren lassen. Das Setting dieses Romans ist ein Wohnhaus, in dem tausend Menschen auf engstem Raum zusammenleben. Coupe verwendete vier Monitorreihen mit Panoramadarstellungen verschiedener Menschengruppen, um die hinter den sozialen Medien stehende Logik sichtbar zu machen. Sie beruht auf Communities, die nach demografischen Kriterien rund um Märkte, Gewohnheiten und Interessen organisiert sind. Swarm bildet diese Interessensgemeinschaften als GaleriebesucherInnen ab: Männer in ihren 20ern, Frauen in ihren 50ern, Menschen asiatischer Abstammung, schwarz Gekleidete… Demografische Gruppen wie diese nehmen den virtuellen Galerieraum der Installation für sich in Anspruch und verbreiten ein feindseliges Klima zwischen Rivalität und kalter Gleichgültigkeit.


Roy Ascott (UK)
Golden Nica Visionary Pioneers of Media Art
Der britische Künstler Roy Ascott erhält eine Goldene Nica für sein Gesamtwerk. In diesem hat er in den letzten 55 Jahren die Vision einer kybernetischen, telematischen, und technoetischen Kunst verwirklicht. Seit 1961 ist er wiederholt auf den Biennalen und in den großen Kunstausstellungen in Venedig, Shanghai, Seoul, Amsterdam, Paris und London vertreten gewesen. Seine bei Ars Electronica 1989 gezeigte Arbeit Aspects of Gaia etwa hat die Erfahrung der telematischen Entkörperlichung mit der Gegenwärtigkeit im physikalischen Raum verbunden und einen Meilenstein der hybriden Medienkunst gesetzt.


Femme Chanel – Emma Fenchel
Sarah Oos (AT)
Golden Nica u19 – CREATE YOUR WORLD
Auf sehr elegante Weise verknüpft und verfremdet die Videoarbeit Femme Chanel – Emma Fenchel Found Footage, also Elemente aus bereits existierenden Filmen. Als Ausgangsmaterial dienten der Werbespot Night Train für das Parfum Chanel No. 5 sowie weitere Filme mit Audrey Tautou als Protagonistin. Emma Fenchel besteht hauptsächlich aus Schnitten, die formal zueinander passende Sequenzen aus den unterschiedlichen Filmen miteinander verbinden. Durch diese Veränderung der Schnittfolge verändert Sarah Oos die Botschaft der Parfümwerbung so, dass die anfangs zurückhaltende Audrey Tautou – ein stereotypes Frauenbild der Werbung – zur Männer fressenden Femme Fatale mutiert.

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BlindMaps
Markus Schmeiduch (AT), Andrew Spitz (FR), Ruben van der Vleuten (NL)
Winner [the next idea] voestalpine Art and Technology Grant
Das Forschungsprojekt BlindMaps widmet sich der Frage, welche Navigationshilfen den Aufenthalt in fremden Städten für blinde Menschen maßgeblich leichter und sicherer machen könnten. Die Antwort: kein System mit Stimmführung, sondern eines mit Brailleschriftfähige Touchscreen, das sich auf gängige Onlinekarten und die Möglichkeiten des Smartphone stützt.

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