DO 4.9.-MO 8.9.2014, 9:30-19:00
Arkade, Herrenstraße, Spittelwiese
Wie kann die Menschheit in eine lebenswerte Zukunft gelangen? Welche PionierInnen erkunden die Wege dorthin und machen sie für eine breite Öffentlichkeit gangbar machen? Diese Fragen wirft das Ars Electronica Festival 2014 auf – nicht ohne eine Vielzahl möglicher Antworten zu geben. So steht das C im Festivaltitel auch für „Catalysts“, sprich Katalysatoren.
Energie geben
Solche braucht es als Energiespender, um eine Reaktion und damit eine Veränderung in Gang zu setzen. Nicht nur in der Chemie, sondern auch in gesellschaftlichen und anderen Erneuerungsprozessen. Ein hervorragender Katalysator ist seit jeher die Kunst. Sie kann einer Idee Energie zuführen und wirksam werden, ohne sich selbst zu verbrauchen.
Die Welt besser machen
KünstlerInnen als KatalysatorInnen des Wandels: Dieses faszinierende Konzept greift das Ars Electronica Festival 2014 auf. Wie es angewendet werden kann, zeigt insbesondere die Change Gallery im und um das Shoppingcenter Arkade. Mit Best-Practice-Beispielen dafür, wie technische und soziale Innovationen das Leben verbessern können, macht sie Mut zur Veränderung. Außerdem zeigt sie eine Vielzahl internationaler Medienkunstwerke.
Tanz mit der Luft: atOms und MoLECULE sind zwei eigentlich unsichtbare kinetische Installationen. Dass sie im Wesentlichen aus instabilen Luftschichten in Bewegung bestehen, ist durch kleine weiße Bälle zu erkennen, die von einer Anordnung mehrerer Ventilatoren in Schwebe gehalten werden.
Aus 180 Metern Plastikschlauch auf einem eigens entwickelten Webstuhl geknüpft, ist das Fluid Dress ein Designerkleid der Zukunft.
Die ‘Suche nach der verlorenen Zeit’ muss nicht zwangsläufig mit Marcel Prousts gleichnamigem epochalen Roman als abgeschlossen betrachtet werden. Auch die in Linz und Wien lebende Künstlerin Nataša Sienčnik stellt in ihrer Wandinstallation den verflüchtigten Stunden nach.
Die Delta-Figures von John Hathway sind Artefakte zwischen Robotik und Skulptur sowie zwischen minimaler Bewegung und vollkommenem Stillhalten. Insofern befinden sie sich in genau demselben Zwischenraum wie ein menschliches Wesen, das völlig reglos zu sein versucht.
Woran fehlt es (in) der elektronischen Musik noch? Roboter, ist Moritz Simon Geist überzeugt und hat diese Lücke schon mit der Roboterinstallation MR-808 zu schließen begonnen.
Das Gegenteil von Datenspeicherung ist Datenvernichtung. Wie kurz der Weg vom einen zum anderen sein kann, zeigt anschaulich und amüsant your unerasable text. Am Anfang der Prozesskette steht eine von FestivalbesucherInnen an das Empfangshandy der Installation geschickte SMS, die an einen Computer übertragen wird.
Die Installation von Stefan Tiefengraber knüpft an die lange Tradition von sich selbst zerstörenden Maschinen an und gibt Ihnen die Steuerung in die Hand.
Weil sie oft so komplex sind, fällt die optische Aufbereitung der Stimmungs- und Meinungsbilder in einer größeren Gruppe mitunter gar nicht leicht. Mit dem Shadowgram haben das Ars Electronica Futurelab und Ars Electronica Solutions ein leistungsfähiges Werkzeug dafür entwickelt, mit dem das Visualisieren von Befindlichkeiten, Wünschen und Ansichten auch noch Spaß macht.
Wir Menschen haben gelernt, ganze Systeme aus dem realen in den virtuellen Raum zu verlagern. Schön und gut, doch was geschieht, wenn der Spieß dabei einmal umgedreht wird? Aerosol ist ein Experiment, das diese Frage mit einer Partikelsimulation zu beantworten sucht.
Mit seiner subtilen Videoinstallation Learn to be a Machine | DistantObject #1 provoziert der aus Hongkong stammende Künstler Ho Chi Lau die FestivalbesucherInnen recht hintergründig, die eigene Passivität, ja Hörigkeit im Umgang mit technischen wie auch mit sozialen Systemen zu hinterfragen. Die Installation konfrontiert mit dem nur scheinbar distanzierten Abbild des Künstlers selbst auf einem Screen.
Der studierte Physiker Theo Jansen beschäftigt sich seit 1990 mit gelben Plastikrohren. Aus ihnen baut er skelettartige Kreaturen, die sich über den Strand bewegen. Jansen selbst sieht sich als Schöpfer einer neuen Lebensform, die sich nur von Wind ernährt und ständig eine Art Evolution erlebt.
Manoi PF01 ist ein japanischer Roboter, der Designkunst mit aktuellster Technologie verbindet. Einige Details der Konstruktion zielen darauf ab, das Roboter-Cliché als bloße High-Tech-Kampfmaschinen zu widerlegen: große Augen und eine breite Stirn vermitteln Offenheit; der weite Oberkörper signalisiert Selbstsicherheit.
Der japanische Künstler Iori Tomita macht aus Meeresbewohnern fantastisch-fremdartige Präparate. Das Muskelgewebe der Tiere wird dabei durchscheinend gemacht, indem natürliche Eiweißstoffe aufgelöst werden.
Seit etwa zwei Jahrzenten dient der Drucker dazu, Texte und Fotos zu drucken. Heute ist es jedoch längst möglich, mit speziellen Geräten dreidimensionale Objekte aus Kunststoff, Metall, Gips oder gar Beton zu drucken. Mittels speziellem 3-D-Programm wird zunächst ein digitales Objekt am Computer erstellt, anschließend wird es dann gedruckt.
Kazamidori“ ist eine Wetterfahne im Internetzeitalter. „Kaza“ (Wind) „mi“ (beobachten) „dori“ (Vogel) ist ein japanischer Ausdruck für Wetterfahne.
Nicht nur Menschen sollen auf Technologien zugreifen können, sondern auch Pflanzen. Der brasilianische Künstler Ivan Henriques erforscht mit seiner interaktiven „Biomaschine“ neue Wege der Kommunikation zwischen Menschen, lebenden Organismen und Maschinen, und verwandelt eine tropische Pflanze in einen Sensor.
Sie fühlen sich beobachtet, stimmt‘s? Das künstliche Auge wirkt auf den ersten Blick relativ unscheinbar. Sanft eingebettet liegt es in einer kleinen schwarzen Box. Wer jedoch genauer hinsieht, weiß, warum einen plötzlich das Gefühl beschleicht, verfolgt zu werden.
Das österreichische Unternehmen smartflower energy technology GmbH hat ein kompaktes, intelligentes Sonnenkraftwerk für den Durchschnittshaushalt geschaffen.