Patrick Tresset (FR/UK)
DO 4.9.2014, 9:00-17:30, 19:00-23:00
FR 5.9.2014, 9:00-17:00, 19:00-23:00
SA 6.9.2014, 9:00-16:00, 19:00-23:00
SO 7.9.2014, 13:00-15:30
MO 8.9.2014, 11:30-17:30
Mariendom
Zu den sommerlichen Urlaubsvergnügen gehört es, KünstlerInnen auf der Straße beim Porträtieren zuzusehen. Genau dieses Vergnügen bietet auch die von Paul Tresset im Mariendom anberaumte Zeichenstunde. Das dabei geduldig Akt sitzende Modell ist menschlich, doch die zur Tat schreitenden Künstler sind bestenfalls humanoid: zum Zeichenstift greifen 5 Roboter namens Paul.
Linkshändiges Quintett
So gemeinsam wie der Vorname ist ihnen auch die äußere Erscheinung. Die zu obsessiven Kreativen stilisierten Maschinen sind stilecht aus alten Schultischen gebaut. Ihr Modell fixieren sie durch ausgemusterte Digital- oder simple Webkameras. Das linkshändige Quintett kann „nur“ beobachten und zeichnen. Daher ist es zu Beginn der rund 40minütigen Übungseinheit auf die Hilfe eines Assistenten angewiesen. Der weckt sie aus dem Ruhezustand und pinnt Zeichenpapier auf die Tischkörper, sobald das Modell Platz genommen hat.
Doppelt beobachtet
Dann geht es los: die Roboter schauen und zeichnen. Der Porträtierte sieht sich von den zeichnenden Pauls und dem Publikum gleich doppelt beobachtet. Für erstere ist er ein Studienobjekt, für letzteres nicht mehr als einer von sechs Darstellern in einer kurzen theatralischen Szene.
Komplexe Software
Die Paul zu Grunde liegende Software beruht auf Forschung zu den Wahrnehmungs- und Bewegungsprozessen von nach der Natur malenden KünstlerInnen sowie auf Wissen aus Robotik, Computervision und numerischer Kreativität.