Infinite In-Between

Mojca Založnik (SI)

Im Projekt Infinite In-Between diskutiert die Autorin das Spannungsfeld zwischen objektivierter medizinischer Diagnose und Anomalien, die diese erzwungene Objektivität vermeiden. Der Betrachter oder die Betrachterin beobachtet die Kultur von Krebszellen sowie den Zellen der Künstlerin in Inkubatoren, die die konventionelle diagnostische Praxis mit standardisierten, durch wissenschaftliche Protokolle festgelegten Verfahren erforscht. Anhand definierter Werte wird die Aggressivität der Krebszellen in der Probe des Patienten oder der Patientin markiert bzw. bei den Nicht-Krebszellen mit einem Durchflusszytometer analysiert. Die Testumgebung des künstlerischen Projekts zur Überwachung von Zellkulturen wird intuitiv mit Hilfe von Schall und gebündelten Lichtstrahlen durchgeführt, die etwas wahrnehmbar machen, was sonst nicht erfassbar wäre.

In der Quantenmechanik gilt, dass die Messung das ist, was „etwas“ mit dem auszuwertenden Objekt macht. Im wissenschaftlichen Versuch „Doppelspaltexperiment“ bestätigten WissenschaftlerInnen, dass sich das Atom anders verhält, wenn wir es betrachten. Wird das Atom nicht beobachtet, verhält es sich wie eine Welle und ansonsten wie ein Teilchen. Dieses Quantenparadoxon ist auch in der Quantenbiologie bekannt, von wo Založnik Inspiration für die künstlerische Gestaltung erhält, in welcher der Besucher oder die Besucherin mit seiner Anwesenheit und Wahrnehmung die Entwicklung in der Zellkultur beeinflusst.

Infinite In-Between/Mojca Založnik (SI), Credit: Miha Fras and Galerija Kapelica

Credits:

Production: Kapelica Gallery / Kersnikova Institute 
Technical solutions: Kristijan Tkalec 
Programming: Blaž Berdnik, Matic Potočnik 
Light design: Jure Sajovic 
Acknowledgment: Maja Čemažar – Phd, Bsc Biol, Veronika Kloboves Prevodnik – Phd, MD, Mira Lavrič – lab technician, Simon Buček – Bsc Biochem 
Support: The Ministry of Culture of the Republic of Slovenia, The Department of Culture of the Municipality of Ljubljana