ORIGIN SYMPOSIUM, eine Vorstellung

Wer sich nur einen Funken für die Physik und ihre Spielarten interessiert, der bzw. die muss angesichts des Lineups des ORIGIN-Symposiums wohl oder übel einen Luftsprung machen. Ganz ohne Angeberei. Denn was oder besser wer sich da am 2. und 3. September in Linz tummeln wird, um zu erklären, diskutieren, vermitteln, das sieht man nicht alle Tage. Einzelne Personen da herauszupicken fällt schwer, wo und mit wem sollte man dabei beginnen?

Mit Lisa Randell (US) vielleicht, eine der weltweit meistangesehenen Physikerinnen im Bereich der Stringtheorie, Architektin eines Modells zur Erklärung unserer Welt, das nicht weniger als fünf Dimensionen beeinhaltet, Dimensionen, die von uns Menschen gar nicht erfasst oder erreicht werden können, von Randell womöglich aber trotzdem experimentell nachgewiesen werden?

Oder sollte man sich besonders auf Paul Davies (UK) freuen, der nicht nur auf dem Gebiet der Astrophysik brilliert, sondern auch die Disziplin der Wissensvermittlung wie kaum ein Zweiter beherrscht? Allein sein Buch „Der kosmische Volltreffer. Warum wir hier sind und das Universum wie für uns geschaffen ist“, in dem er über den „Zufall“ spricht, der die perfekte Lebensumgebung gerade auf unserem Heimatplaneten ermöglicht hat, kann und soll hier allen empfohlen werden, die ein wenig besser verstehen möchten, wieso die Dinge so ablaufen, wie sies es tun. Wer die Ideen, die in seiner Präsentation vorkommen werden, schon im Voraus erkunden möchte, der oder dem sei „The Goldilocks Enigma“ ans Herz gelegt.

Man kann sich auch auf Humberto Maturana freuen, renommierter Biologe und Philosoph, der einst den radikalen Konstruktivismus begründet hat, sich zwischenzeitlich wieder von ihm abgekehrt hat, das Instituto Matriztico in Santiago de Chile gegründet hat, an welchem frei von Grenzen der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, wie Soziologie, Biologie, Psychologie, etc. nach dem Ursprung des Menschseins und nach der Natur der Menschseins geforscht wird?

Da wäre noch der Direktor einer der größten und großartigsten Forschungseinrichtungen der Welt? Rolf-Dieter Heuer, Vorsitzender des CERN, wo er zunächst Forschungsdirektor der Hochenergiephysikforschung wurde, um 2009 an die Spitze der Einrichtung zu gelangen, wird ebenfalls am Symposium teilnehmen und gemeinsam mit Joichi Ito über den Umgang mit Wissenschaft und Innovation referieren, einem Gebiet, auf dem das CERN zweifelsohne über eine Expertise verfügt, die ihresgleichen kaum finden wird.

Doch wie eingangs schon erwähnt, verbietet es eine derart hochkarätige Konferenzbesetzung eigentlich, einzelne SprecherInnen hier raus zu picken und andere nicht zu erwähnen und deswegen wird damit jetzt auch schon wieder Schluss gemacht. Spannend, lehrreich und interessant wirds auf jeden Fall, dieses Symposium, und wer die Möglichkeit hat, sollte sich die Vorträge, aber vor allem auch die Diskussionen nicht entgehen lassen, außer man hat öfter die Gelegenheit, mit den Direktoren von CERN und MIT Medialab über die Ursprünge unseres Daseins zu spekulieren. Für alle anderen empfiehlt sich jedenfalls die Reise ins Brucknerhaus, am 2. und 3. September ist es so weit.

ORIGIN SYMPOSIUM I, 02.09.2011 Fr/Fr, 10:00-13:30
ORIGIN SYMPOSIUM II, 02.09.2011 Fr/Fr, 15:00-18:00
ORIGIN SYMPOSIUM III, 03.09.2011 Sa/Sat 10:00-13:30
ORIGIN SYMPOSIUM IV, 03.09.2011 Sa/Sat 15:00-18:00 (Brucknerhaus)
ORIGIN SYMPOSIUM IV, 03.09.2011 Sa/Sat 15:00-18:00 (Deep Space)

2 Responses to “ORIGIN SYMPOSIUM, eine Vorstellung”

  • Dr. Reinhard Berger

    falls daraus Vorträge veröffenlticht werden sollten, wäre ich an einer der Ausgaben sehr interessiert und bitte um Mitteilung dazu (Sprache: en, de).
    vielen Dank
    Reinhard Berger (Wien)

  • michaelka

    Es wird jeder Vortrag sowohl live ins Internet übertragen, als auch aufgezeichnet, nach jedem Symposiums-Tag gibt es die Sammlung online auf dieser Website, selbstverständlich gratis.