CERN mit einem weiteren Meilenstein
Credit: CERN; Das Bild zeigt nichtgefangene Antiwasserstoffatome, die sich an der Innenseite der ALPHA-Falle auflösen, diese werden von einem der ALPHA-Detektoren gemessen.
Letzte Woche haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wieder einen großen Schritt hin zum besseren Verständnis dieses Erdballs und dem ganzen Drumherum gemacht, und zwar hat man im Rahmen des ALPHA-Experiments geschafft, ungefähr 300 Antimaterieatome über 1000 Sekunden lang zum Vorschein zu bringen und zu beobachten, bei den gefangenen Atomen handelt es sich konkret um die Antimateriegegenstücke zum Wasserstoff, dem besterforschten Element des Periodensystems.
httpv://www.youtube.com/watch?v=2WN-zk_giKw
Wieso diese Entwicklung einen Durchbruch in der Forschung des CERN darstellt, ist schnell erklärt: Es wird angenommen, dass große Teile unseres Universums aus Antimaterie bestehen, früher, also in der Zeit um und nach dem großen Knall herum, herrschte ein ziemliches Gleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie, das irgendwann zu Gunsten der Materie gekippt ist, oder eben auch nicht.
Jedenfalls haben die ForscherInnen jetzt die Möglichkeit, sich den Antimateriezwilling des Wasserstoffs ganz genau unter die Lupe zu nehmen, denn 300 Atome sind an sich eher nichts, aber 1000 Sekunden, als eine Viertelstunde, in atomaren Verhältnissen widerum eine Ewigkeit. So können sich die Atome auch wieder aus ihrem Entstehungsprozess in einen halbwegs stabilen Zustand beruhigen, und weil man weiß, wie ein Wasserstoffelement auszusehen hat, kann man jede kleinste Abweichung entsprechend feststellen und interpretieren. Und womöglich könnten diese Erkenntnisse zu einer ziemlich umfangreichen Umwälzung der Art und Weise führen, wie zumindest PhysikerInnen die Welt wahrnehmen, und das wird in weiterer Folge ganz sicher auch für alle anderen Folgen haben.
Pressemitteilung des CERN, auf Englisch
Weitere Fotos:
http://cdsweb.cern.ch/record/1307522
http://cdsweb.cern.ch/record/1349934