Ether Inductor

Der Mensch an sich ist prinzipiell ein recht soziales Wesen. Wie viele Tierarten auch, fühlen wir uns eher wohl, wenn andere Menschen um uns herum sind, selbst wenns nur darum geht, auf ihr köstliches Fitnessfrühstück neidisch zu sein. Die Interaktion mit all den anderen fällt uns dennoch nicht immer leicht, Männer und Frauen sprechen angeblich sowieso verschiedene Sprachen, und vor dem „Anderen“, dem „Fremden“ haben wir häufig Angst, oder zumindest gewisse Hemmungen.

Der Ether Inductor versucht da auf spielerische Weise zu vermitteln. Zwar bietet er keine Lösungen für die großen Probleme des Lebens an, aber er zwingt uns in eine Zusammenarbeit, in eine Verbindung. Feinste Sensoren messen die räumlichen Distanzen zwischen den zwei Körpern, ein Display zeigt verschiedenste Aufgaben, die man zu lösen hat, und belohnt oder bestraft, Zuckerbrot und Peitsche eben, aber keine Sorge: Weh tut dabei nichts. Es gibt verschiedene Aufbauvarianten dieses ziemlich kniffligen Apparates, eine sieht beispielsweise so aus, dass man zwischen zwei Personen eine Scheibe hat, die zunächst undurchsichtig ist, weshalb man sein Gegenüber (noch) nicht sieht. Auf beiden Seiten werden die gleichen Aufgaben angezeigt, und je nachdem, wie gut man im Team agiert, werden Teile der Scheibe durchsichtig, bis man sich zu guter Letzt dann doch noch gegenseitig mustern kann.

Die musikalische Variante ist der Ether Synthesizer, der die Bewegungen der Agierenden in Musik umwandelt oder anders gesagt, räumliche Distanzen in elektrische Signale in akustische Wellen, die dann wiederum die Agierenden zumindest beeinflussen könnten.

Ausgedacht haben sich dieses Gerät oder Instrument oder diese Spielerei Studentinnen und Studenten von Hiroshi Ishiguro, namentlich das Team Mitoh und roomoot (Marika Hayashi, Ryuma Niiyama, Takashi Mikami, Akira Tsukimori, Naohiko Sumimoto and Hironori Mizoguchi). Zu sehen gibt es den Ether Inductor im Rahmen der Ars Electronica.

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