Pixelspaces 2011
Die Tore der Wissenschaftsfestungen sind gefallen, die Gitter abgerissen und die Geheimnisse gelüftet. Es gibt keine Verstecke mehr, keine „Top-Secret-Forschungen“, der gläserne Mensch forscht im gläsernen Kubus und tauscht sich aus, weltweit vernetzt. Bahnbrechende Entdeckungen sind nicht mehr abhängig von Forschungsgeldern in der Höhe von Kleinstaatenbudgets, das notwendige Equipment baut man sich schnell selbst, wenn Know-How vermisst wird, holt man es blitzschnell an Board, und die Forschenden lernen von den Benutzenden, und umgekehrt.
Ganz so weit sind wir noch nicht. Es gibt noch immer Wissenschaftseinrichtungen, die Gefängnissen gleichen, Geheimniskrämerei, Verwirrung, und Elfenbeintürme stehen auch noch viele in der Landschaft, aber die Welt der Forschung und Entdeckung ist auf einem guten Weg.
Das Ars Electronica Futurelab präsentiert dieses Jahr im Rahmen der Pixelspaces-Konferenz Antworten auf die Frage, wo sich die klassische Wissenschaft hinbewegt, wie sich von DIY-Forschern und Forscherinnen beeinflussen lässt, welche Wechselwirkungen zwischen „Profis“ und „Amateuren“ bestehen, aber auch mit dem Einfluss von Kunst auf die Forschung, und vice versa.
Am Samstag, dem 3. September, werden zunächst PreisträgerInnen des diesjährigen [the next idea] voestalpine Art and Technology Grant und ihre Projekte vorgestellt, von Fragen nach der Verfügbarkeit des Internets und deren einfache Abschaffung bis hin zur Erforschung von selbsterhaltenden Nahrungsquellen ist da einiges spannendes dabei, und zum Abschluss des ersten Tages wird die Wissenschaftsforscherin und Techniksoziologin Ulrike Felt durchgehen, wie sich die Ideen und Entwicklungen aus der DIY-Forschungscommunity auf die Wissenschaftswelt auswirken.
Am Sonntag, dem 4. September, rückt dann die Kunst und deren Verbindung zur Wissenschaft in den Vordergrund, ein Verhältnis, welches sich auch in Österreich mit Beginn des universitäten Bolognaprozesses und der Umwandlung von ehemaligen künstlerischen Akademien in Universitäten ziemlich deutlich geändert hat. Man ist zusammengerückt und befruchtet sich gegenseitig immer mehr, was nicht zuletzt durch das Entstehen von Förderungen, die auf beide Disziplinen, die im Kern die Suche nach dem Neuen teilen, setzen auch in der Wirtschaftswelt angekommen ist.
Eine detaillierte Übersicht der Projekte finden Sie hier, die eigene Fantasie einzupacken und sich auf den Weg ins SKY Media Loft des AEC zu machen, ist an diesen zwei Tagen sicher nicht verkehrt.