Pixelspaces 2011, Rescripting

Pixelspaces ist die seit 2001 jährlich vom Ars Electronica Futurelab veranstaltete Konferenzreihe, in deren Rahmen aktuelle Fragestellungen an den Schnittstellen von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft aufgegriffen und aus der Sicht eines Atelier-Labors diskutiert werden.

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Das Spektrum an Themen hat sich seit den Gründungstagen von der anfänglichen Ausrichtung auf Computer Gaming, Architektur und Virtual/Augmented Reality stetig weiterentwickelt und auf die aktuell im Ars Electronica Futurelab behandelten Forschungs- und Themenfelder ausgeweitet. Pixelspaces hat sich somit als dynamische Plattform einer Community aus KünstlerInnen und WissenschafterInnen etabliert, die den AkteurInnnen eine Präsentation ihrer Arbeiten ermöglicht und die Diskussion gesellschaftlich relevanter Fragen initiiert, die damit in Zusammenhang stehen.

Pixelspaces 2011: Re-Scripting

Inspiriert von Madeleine Akrichs Begriff des „Scripts“, mit dem die Techniksoziologin auf jene Elemente eines technischen Geräts hinweist die die Handlungsmöglichkeiten der BenutzerInnen von vornherein vorgeben und somit strukturieren, soll „re – scripting“ auf die sich verändernden gesellschaftlichen Verhältnisse hinweisen und die Frage nach neuen Mustern und Zusammenhängen stellen.

Panel 1: [the next idea] in research


Kibilight Project, credit: Kibilight Project

Haberlandt / blablabLAB, credit: blablabLAB

10:00 Horst Hörtner (Laboratory Director, Ars Electronica Futurelab / AT): Pixelspaces Welcome Address
10:30 Bernhard Böhm (Ars Electronica Futurelab / AT): Introduction
10:40 Gerard Rubio (Artist, blablabLAB / ES), Raul Nieves (Artist, Haberlandt / ES)
11:00 Elizabeth Otieno (Project Manager, Kibilight Project / KE)
11:20 James Burke (Information Architect, Experience Designer, P2P Foundation / NL/UK)
11:40 Roundup and Discussion

Ziel dieses Panels ist es, das neue Verhältnis von Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft aus dem Blickwinkel der PraktikerInnen zu beleuchten und eine allgemeine Reflexion der gegebenen und zukünftigen Chancen und Risiken dieses Wandels vorzunehmen. Im ersten Panel werden ausgezeichnete Projekte aus der Kategorie [the next idea] voestalpine Art and Technology Grant des diesjährigen Prix Ars Electronica vorgestellt, die sich mit den zentralen Zukunftsthemen Energie, Mobilität und Access beschäftigen.

Panel 2: Open Research!


Oribotics / Matthew Gardiner (AU), credit: Matthew Gardiner

13:30 Bernhard Böhm (AT), Roland Reiter (Ars Electronica Futurelab / AT): Introduction
13:40 Matthew Gardiner (Artist and Researcher, Ars Electronica Futurelab / AU)
14:00 Boris Debackere (NL/Manager, V2_Lab)
14:20 Joao Pequenao (POR/Research Specialist, CERN)
14:40 Ulrike Felt (Professor of Science Studies, University of Vienna / AT)
15:00 Roundup and Discussion

Im Rahmen dieses Panels wird der aktuelle Forschungsparadigmenwechsel aus der Sicht von KünstlerInnen und ForscherInnen aus institutionalisierten Kontexten betrachtet, wobei vor allem die neue Verknüpfung von Wissenschaftssystemen und vormals abgegrenzten gesellschaftlichen Bereichen thematisiert wird.

Pixelspaces Day 2: Art Meets Science / Art Makes Science

Die Zeit ist gekommen, neue gemeinsame „Spiel“-Räume für Wissenschaft und Kunst zu schaffen. Räume, in denen man die Arbeitsweise des jeweils anderen beobachtet, in denen voneinander gelernt und zusammen an Innovationen für die Zukunftsgesellschaft getüftelt werden kann: Art Meets Science. Neben diesem Paradigma der Interdisziplinarität geht es am Tag 2 des Pixelspaces-Symposiums ebenso um die aktuelle Ausweitung des Forschungsbegriffs hin in Richtung künstlerischen Erkenntnisgewinn.

KünstlerInnen emanzipieren sich immer mehr auch eigenständig als ForscherInnen. Die steigende Aufmerksamkeit hierfür wird etwa durch neue Förderprogramme und die im Rahmen der Panels präsentierten künstlerischen Forschungsprojekte belegt: Art Makes Science.

Panel 3: Creative Collisions

10:00 Christopher Lindinger (Director of Research and Innovations, Ars Electronica Futurelab / AT): Introduction
10:20 Ariane Koek (International Arts Development, Collide@CERN/ CERN / UK)
10:40 Lynn Scarff (Education and Outreach Manager, Science Gallery Dublin / IR)
11:00 Marcos Garcia (Head of Program, Media Lab Prado / ES)
11:20 David Edwards (Director Le Laboratoir Paris/ Professor, Harvard University / US)
11:40 Roundup and Discussion

Was passiert, wenn sich MedienkünstlerInnen und NaturwissenschaftlerInnen zur gegenseitigen Inspiration oder gar Zusammenarbeit treffen? Panel 3 fragt nach den Potenzialen interdisziplinärer Brückenschläge. Im Mittelpunkt stehen innovative Art & Science Collaborations, unter anderem die europaweite Plattform “StudioLab” oder das geplante Artist-in-Residence-Programm des Schweizer Kernforschungszentrums CERN, das derzeit in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab entsteht.

Panel 4: Re-Scripting the Stage

13:30 Roland Haring (Senior Research Lead – Interaction Ecologies, Ars Electronica Futurelab / AT): Introduction
13:40 Martina Mara (Researcher, Ars Electronica Futurelab / AT)
14:00 Klaus Obermaier (Media artist and “(St)Age of Participation” project leader / AT)
14:20 Louis-Philippe Demers (CA/SG) (Artist, Designer and Researcher, Associate Professor at Nanyang Technological University)
14:40 Johannes Birringer (US/UK) (Artist, Choreographer and Author, Professor at Brunel University London)
15:00 Roundup and Discussion

Unter dem Namen “St(Age) of Participation” beginnt das Ars Electronica Futurelab im Jahr 2011 gemeinsam mit dem Medienkünstler und Choreografen Klaus Obermaier (AT) ein künstlerisches Forschungsprojekt, das neue Formen partizipativer und multimedialer Bühnenformen untersucht. Neben der Vorstellung des Forschungsvorhabens wird im Rahmen dieses Panels auch die Zukunft des Performance- und Bühnenbegriffs diskutiert.

Panel 5: OHMI – The One-Handed Musical Instrument Project


OHMI, One Handed Music Instrument, credit: OHMI

16:00 Horst Hörtner (Laboratory Director, Ars Electronica Futurelab / AT): Introduction
16:10 Stephen Hetherington (Founder of the OHMI Project / UK)
16:30 Joe Paradiso (Director of the Responsive Environments, MIT MediaLab / US)
16:50 Peter Purgathofer (Associate Professor Vienna University of Technology / AT)
17:10 Nick Wilsdon (UK/Assistive Music Technology specialist at Drake Music; Sound Designer; Media Artist & Musician)
17:30 Roundup and Discussion – Moderation: Horst Hörtner (Laboratory Director, Ars Electronica Futurelab / AT)

Kein einziges Orchesterinstrument kann zurzeit einhändig gespielt werden – ein Umstand, der weltweit Millionen von beeinträchtigten Menschen vom Musikmachen ausschließt. Es braucht daher neuartige Instrumente, um auch diesen Menschen in der Schule, zu Hause oder in einem professionellen Ensemble eine uneingeschränkte und vollwertige Teilnahme am Musikleben zu ermöglichen. Dies zu schaffen, ist Ziel des OHMI-Projekts.

Wäre mensch dabei erfolgreich, würde das nicht nur einen Meilenstein für die/den Einzelne/n bedeuten, sondern auch völlig neue Betätigungsfelder eröffnen und sich nachhaltig auf den gesellschaftlichen Umgang mit
Behinderungen auswirken.

The Ars Electronica OHMI Competition

2011 gründeten Stephen Hetherington und Martin Dyke in Großbritannien den OHMI-Trust. Ein Schritt, zu dem sich Stephen Hetherington entschloss, nachdem er zuvor eine langwierige und letztlich vergebliche Suche nach einem Instrument für seine halbseitig gelähmte Tochter hinter sich gebracht hatte. Mit dem Panel 5 zum One-Handed Musical Instrument-Project im Rahmen von Pixelspaces 2011 erfolgt der Startschuss des Ars Electronica OHMI-Wettbewerbs: Der Wettbewerb wird ausgerufen, die Teilnahmebedingungen werden formell veröffentlicht. Jeder Wettbewerbszyklus dauert zwei Jahre. Am Ende des ersten Jahres werden den besten Konzepten und Prototypen Geldmittel für die Weiterentwicklung zur Verfügung gestellt.

Am Ende des zweiten Jahres erfolgt eine musikalische Darbietung auf diesen Instrumenten. Dem Gewinner bzw. der Gewinnerin winkt ein Sonderpreis im Rahmen des Prix Ars Electronica, und das Instrument wird beim Ars Electronica Festival vorgestellt, bevor es im City of Birmingham Orchestra in Großbritannien zum Einsatz kommt.

One Response to “Pixelspaces 2011, Rescripting”

  • […] Die Pixelspaces des Futurelab feierten 2001 ihre Premiere, und wurden gleich zum durchschlagenden Erfolg. Der Austausch an Wissen, die Diskussion bringt die hellsten Köpfe aus der Schnittmenge von Kunst und Technologie nach Linz, und auch 2011 wird da keine Ausnahme darstellen. Konkrete Informationen zu der diesjährigen Ausgaben finden sie hier. […]