Do 5. 9. 15:00
LENTOS Kunstmuseum Linz
Die Ars Electronica würdigt HR Giger (CH), den Außenseiter im System Kunst und legendären Schöpfer der Biomechanik und des oscargekrönten Alien. Diese Verkörperung der Angst vor dem von außen eindringenden Grauen in Ridley Scotts Scifi-Filmklassiker führt seit 1980 ein Eigenleben in der Populärkultur und hat den unverwechselbaren Stil des 1940 geborenen Malers, Zeichners und Designers einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Obzwar Teil der Avantgarde der 1960er-Jahre, ist Giger selbst in der Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts verwurzelt. In vielem ist er der klassischen Malerei verpflichtet und greift doch lieber zum Airbrush als zum althergebrachten Pinsel.
Ängste und Obsessionen
Als Erneuerer der Fantastischen Kunst schöpft Giger aus den Ängsten und Obsessionen seiner Kindheit, vor allem aus der Furcht vor einem globalen Atomkrieg und der Übervorteilung des Menschen durch den technischen Fortschritt. Besessen vom Kreislauf von Geburt, Eros und Tod verschmilzt der Künstler Technik, Mechanik und organischen Lebewesen zu verstörenden „Biomechanoiden“ und wird so zum Visionär des Cyborgs.
Von Necronom zu Prometheus
Die Ausstellung im LENTOS Kunstmuseum Linz zeichnet mit Gemälden, Zeichnungen, Filmen und Plastiken die Entwicklung von Gigers biomechanischem Stil nach. Ergänzt um Originalrequisiten, Entwürfe und die Alien-Diaries führt sie vom Necronom-Zyklus aus den 1970er-Jahren zu Alien und Prometheus, Gigers jüngster Gestaltungsleistung wiederum für einen Film von Ridley Scott.
Alien Diaries
Zu den Raritäten der Ausstellung zählen Gigers legendäre Alien-Diaries aus den Jahren 1978 und 1979. Erstmals liegen sie nun als Buch vor, das mit der Ausstellungsvernissage im LENTOS Kunstmuseum Linz in den Handel kommt und auch bei einer Signierstunde mit dem Künstler erhältlich ist.