Fri 6. 9. 10:00 – 13:30
Brucknerhaus
Nach einem Intro zur diesjährigen Themenstellung durch den künstlerischen Leiter Gerfried Stocker beginnt der erste Teil des Symposiums mit Blicken auf bzw. in den Ort des menschlichen Gedächtnis, unserem Gehirn. John-Dylan Haynes (Director of Berlin Center for Advanced Neuroimaging) wird in die Welt der modernen Gehirn und Kognitionsforschung einführen. Anhand von Schlüsselszenen von SiFi Filmen wie Total Recall wird er eine realistische Analyse der gegenwärtigen und künftigen Potentiale der wissenschaftlichen Erforschung des Gehirns vornehmen.
Über Fasertraktografie und Connectomforschung, also der Kartierung der räumlichen Verläufe von Nervenbahnen im menschlichen Gehirn, berichtet anschließend Alfred Anwander vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften.
Nach diesem Einblick in aktuelle Methoden mit denen die Gehirnforschung unserem Gedächtnis auf die Spur zu kommen versucht geht es mit dem Verlust der Erinnerung weiter. Arno Villringer, ebenfalls Neurowissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften wird die das Krankheitsbild der Demenz aus neurologischer und klinischer Sicht erläutern und Helga Rohra, selbst Betroffene einer Lewy Body Demenz wird uns vom Leben mit dieser Diagnose berichten.
10:00 – 10:20 Intro GS
10:20 – 11:00 John-Dylan Haynes
11:00 – 11:30 Aleida Assmann
11:30 – 11:55 Alfred Anwander
11:55 – 12:25 Q+A und Pause
12:25 – 12:50 Arno Villringer
12:50 – 13:15 Helga Rohra
13:15 – 13:30 Q+A
John-Dylan Haynes (UK/DE) ist Psychologe und Hirnforscher. Er arbeitet als Professor für Theorie und Analyse weiträumiger Hirnsignale am Bernstein Center der Charité Berlin. Haynes und sein Team forschen über die neuronalen Grundlagen von Bewusstsein, Willensfreiheit und Handlung. Mit Kernspintomografen konnten sie u. a. zeigen, dass Entscheidungen durch unbewusste Hirnprozesse angebahnt werden.
Aleida Assmann (DE) ist Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Individuelles und kulturelles Gedächtnis, Trauma und Literatur sowie Erinnerungskulturen im internationalen Vergleich sind ihre Arbeitsgebiete.
Alfred Anwander (DE) ist Neurowissenschaftler und Konnektomforscher am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Er trägt maßgeblich zur Erforschung der anatomischen Verknüpfungen mit Fokus Sprachnetzwerk und Spracherwerb im Gehirn bei.
Arno Villringer (DE) ist Neurowissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Er befasst sich u. a. mit den neurophysiologischen Vorgängen der Hirnaktivität beim Menschen sowie mit den Regenerationsprozessen im Gehirn, zum Beispiel nach einem Schlaganfall.
Helga Rohra (DE) ist Dolmetscherin und Autorin. Sie hat ihre Demenzerkrankung öffentlich gemacht und setzt sich für die Rechte demenzerkrankter Menschen ein.