OK im OÖ Kulturquartier
Ausstellungseröffnung: Do 5.9. 18:00
Fr 6. 9. 10:00 – 21:00
Sa 7. 9. 10:00 – 23:00
So 8. – Mo 9. 9. 10:00 – 21:00
Die Ausstellung CyberArts 2013 ist eines der Herzstücke des Ars Electronica Festival. Sie zeigt die beim Prix Ars Electronica 2013 prämiierten Arbeiten aus den Bereichen Hybrid Art, Interactive Art, Digital Musics & Sound Art sowie Computer Animation.
El Campo de Cebada
El Campo de Cebada (ES)
Golden Nica Digital Communities
Refugees United ist eine Non-Profit-Organisation, die Familien von Flüchtlingen ein globales, anonymes und userbetriebenes Such-System zur Verfügung stellt. Das macht es möglich, die Suche nach vermissten Angehörigen unabhängig von Dritten selbst in die Hand zu nehmen.
Visualizing Palestine
Visualizing Palestine (PS)
Award of Distinction Digital Communities
Visualizing Palestine setzt sich für soziale Gerechtigkeit und einen positiven Wandel in Palästina ein. Im Fokus stehen insbesondere das Versagen der am isrealisch-palästinensischen Konflikt beteiligten Organisationen, Kommunikationstools effektiv einzusetzen (und sich statt dessen auf trockene Berichte, Tabellen und primitive Grafiken zu beschränken) sowie das Unvermögen der Medien, unvoreingenommen zu berichten (und sich statt dessen einseitig auf die Hamas zu konzentrieren). Die DatenanalystInnen und MediendesignerInnen des Teams treten dem mit attraktiv und schlüssig aufbereiteten Daten entgegen.
The Cosmopolitan Chicken Project
Koen Vanmechelen (BE)
Golden Nica Hybrid Art
Vanmechelens seit 1999 laufende Untersuchung biokultureller Diversität und Identität verbindet Kunst, Wissenschaft und Ästhetik. Im Zuge des Cosmopolitan Chicken Project kreuzt der Künstler Hühnersorten verschiedener Länder – mit dem Ziel, ein kosmopolitisches Huhn zu schaffen, das Gene sämtlicher Hühnerarten der Welt in sich trägt.
Five Variations Of Phonic Circumstances And A Pause
Tania Candiani (MX)
Award of Distinction Hybrid Art
Die der Kultur des Hörens und den Technologien des Akustischen gewidmete Arbeit von Tania Candiani stützt sich auf Sprechmaschinen und Hörsysteme, die sie zu poetischen Aktionen mit Maschinen, Sprache, Kodifizierung und der Audiotextur des Erzählens einsetzt. Jede der Maschinen von Five Variations … thematisiert und erweitert eine bestimmte Vorstellung, die mit Apparaten, Instrumenten oder Technologien verbunden ist und unterzieht deren Klang- oder Lauteigenschaften einer Variation.
Mycotecture
Phil Ross (US)
Award of Distinction Hybrid Art
Seit den frühen 1990er-Jahren experimentiert Phil Ross mit lebenden Pilzzellen, die er in Trägermedien wie Sägemehl einbringt. Innerhalb einer Woche verfestigt sich das Gemisch zu einer vielseitig verwendbaren gipsartigen Masse, mit der Ross bereits Möbel und ein Teehaus konstruiert hat. Seine Entwicklung empfiehlt sich nicht nur dank ihrer Eignung für vollständigen organischen Abbau als nachhaltige Alternative zu Werkstoffen auf Erdölbasis.
The Blind Robot
Louis-Philippe Demers (CA/SG)
Honorary Mention Hybrid Art
Einen Roboterarm aus einem kalten Präzisionswerkzeug in sensibles Instrument zu verwandeln und damit eine neue Form der intimen Berührung durch soziale Roboter zu schaffen, hat sich Louis-Philippe Demers vorgenommen. In seiner Installation tastet der mechatronische Arm Gesichter und Oberkörper von BesucherInnen ähnlich behutsam wie ein Blinder ab. Anschließend stellt ein Monitor dar, was der Roboter dabei „gesehen“ hat.
Pancreas
Thomas Feuerstein (AT)
Honorary Mentions Hybrid Art
Die prozessuale Skulptur Pancreas verwandelt Bücher in Zucker, der wiederum als Nahrung für menschliche Gehirnzellen dient. Geschredderte und in Wasser erweichte Buchseiten landen dabei in einem Biofermenter als künstlichem Darm, wo Bakterien die Zellulose zu Glukose zerlegen. Die wird nach ihrer Filterung und Reinigung an Gehirnzellen in einem Glasbehälter verfüttert. Dabei ist das künstliche Gehirn auf eine strenge Diät gesetzt: Seine ausschließliche Nahrung besteht mit der Phänomenologie des Geistes von Hegel aus einem Meilenstein der Philosophie.
frequencies (a)
Nicolas Bernier (CA)
Golden Nica Digital Musics & Sound Art
frequencies (a) ist eine mit Licht kombinierte Klangperformance, die digitale Klängen mit den klaren
Tönen von Stimmgabeln verbindet. Mittels computergesteuerter Magnetventile löst Bernier präzise Schläge auf die Stimmgabeln aus. Synchron dazu pulsieren gleißende Lichter, der Raum füllt sich mit einer Komposition aus Licht und Ton.
Borderlands Granular
Chris Carlson (US)
Award of Distinction Digital Musics & Sound Art
Borderlands Granular ist ein neues Musikinstrument, das die Erforschung, Berührung und Veränderung von Klängen mittels Granularsynthese ermöglicht – einer Technik, die durch die Schichtung bzw. Überlappung von sehr kurzen „Soundschnipseln“ oder „Grains“ (Körnern) komplexe, sich dynamisch verändernde Klangfarben und -strukturen erzeugt. Die Software unterstützt flexible Improvisationen in Echtzeit und erlaubt es den AnwenderInnen – die als OrganisatorInnen von Klängen verstanden werden – sich auch ohne besondere Vorkenntnisse direkt mit Klangmaterial auseinandersetzen können.
SjQ++
SjQ++ (JP)
Award of Distinction Digital Musics & Sound Art
Mithilfe dieses audiovisuellen Werkzeugs können mehrere SpielerInnen gleichzeitig Musik in Echtzeit komponieren. Mit ihren Interaktionen schaffen die Beteiligten Sounddaten, die wiederum visualisiert werden und das Verhalten der einzelnen SpielerInnen darstellen.
Das Publikum erlebt die Performance als untrennbares Ineinanderwirken von Klängen und visuellen Elementen. Die Klänge und Bilder werden nicht nur perfekt synchronisiert, sondern beeinflussen und verändern einander auch wechselseitig.
Pendulum Choir
Michel Décosterd (CH), André Décosterd (CH)
Golden Nica Interactive Art
Pendulum Choir ist ein Chorstück für neun A-Capella-Stimmen und 18 hydraulische Zylinder. Die SängerInnen stehen im Kampf bzw. Spiel mit der Schwerkraft auf Kipppodesten, die zusammen einen lebenden Klangkörper bilden. Dieser nimmt verschiedene physische Zustände an, die wiederum seine Klangverhalten beeinflussen – abstrakt, repetitiv, lyrisch oder narrativ. Die Ausdrucksformen reichen von subtilen vokalen Polyphonien und lyrische Höhenflüge hin zu obsessiven düsteren Ritualen.
Voices of Aliveness
Masaki Fujihata (JP)
Award of Distinction Interactive Art
Am Anfang steht ein Fahrrad mit GPS-Logger und einer Videokamera, auf dem die Mitwirkenden eine speziell für das Projekt vorbereitete Strecke – den sogenannten „shouting circuit“ – absolvieren und gebeten sind, sich währenddessen die Seele aus dem Leib zu schreien. Als Sammlung dieser Fahrwege und Schreie ist Voices of Aliveness eine kollektive Stimmenskulptur, die im Cyberspace in Form eines Rings wiedergegeben wird.
Rain Room
rAndom International (GB)
Award of Distinction Interactive Art
Rain Room ist ein 100 m2 großes Feld aus herabstürzendem Wasser. Der sorgfältig choreografierte Regenguss reagiert so sensibel auf die Präsenz und Bewegung von BesucherInnen, dass die große Nasszelle trockenen Hauptes durchquert werden kann.
Down with Wrestlers with Systems and Mental Nonadapters!
Kawarga Dmitry & Elena (RU)
Honorary Mentions Interactive Art
Über ein Laufband setzen die BesucherInnen einen „sozialen Mechanismus“ in Gang und dürfen sich dabei ein wenig wie Gott fühlen. Denn die Bewegung des Mechanismus wie auch die darin befindlichen Figuren sind von den eigenen Schritten abhängig. Das führt zum Erleben einer Art Bewusstseinsspaltung: Vereinnahmt uns die Gesellschaft alle, oder schaffen wir diesen Versklavungsmechanismus selbst? Spricht man das DaDa-Manifest in ein Mikrofon, gerät die Installation in Schwingung und einige Figuren fallen befreit aus ihr hinaus. Eine Mini-Videokamera zeigt auf einem Monitor das Innere einer Blackbox, in sich eine andere Realität befindet: die Welt des Künstlers.
Ishin-Den-Shin
Olivier Bau (FR), Yuri Suzuki(JP), Ivan Poupyrev (RU)
Honorary Mentions Interactive Art
In seiner 2012/2013 entstandenen Serie Angles wendet Daniel Rozin eine neue Form der geometrischen Bilderzeugung an. Sie weicht vom üblichen Rechteckraster ab und beruht stattdessen auf Rotation. Der Angles Mirror – ein dreieckiger Stahlblock mit drehbaren Zeigern – baut das Bild nicht mehr aus verschiedenen Hell- und Dunkelwerten auf, sondern stellt das von einer Kamera aufgenommene Spiegelbild des Betrachters in Form unterschiedlicher Neigungswinkel dar. Anstelle eines fotorealistischen Bildes gibt der „Winkelspiegel“ die dreidimensionale Bewegung einer Figur wieder, die sich aus der Distanzveränderung zur spiegelnden Skulptur ergibt.
AHORA. A song in the Hypertemporal Surface
Hernán Kerlleñevich (AR), Mene Savasta Alsina (AR)
Honorary Mentions Interactive Art
Die Software und Installation Ahora ist eine Kompositionsumgebung für Musik im Raum: Ein komponierter interaktiver Song liegt in seine Klangelemente fragmentiert auf dem Boden. Die Klangelemente sind die zeitlichen Festkörper des Stückes, das darauf wartet, von den Schritten einer umherstreifenden Person zum Erklingen gebracht zu werden. Je nach Wegverlauf im Raum reihen sich die Klangelemente anders aneinander; das Stück wird mit jedem neuen Weg neu geschrieben.
OK – Offenes Kulturhaus im OÖ Kulturquartier
Opening: Do 5.9. 18:00
Do. 5. – Fr 6. 9. 10:00 – 21:00
Sa 7. 9. 10:00 – 23:00
So 8. – Mo 9. 9. 10:00 – 21:00