Die Stadt, so hat es allen Anschein, ist die erfolgreichste Überlebensstrategie der Menschheit und nach wie vor auch ihr größtes gesellschaftliches Experiment. Die digitale Revolution hat diesem Experiment eine neue Dimension gegeben.
Jeder zweite Mensch lebt heute in der Stadt
Um 1900 lebten 165 Millionen Menschen oder etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. 2015 sind es 3,4 Milliarden Menschen oder 54 Prozent der Weltbevölkerung und sie verbrauchen 80 Prozent aller Energieressourcen. Angespornt durch die Hoffnung auf bessere (Über-)Lebenschancen und eine selbstbestimmte Lebensgestaltung werden sie ständig mehr.
(Foto: Library of Congress / Alphonse Liébert)
Die Stadt als Symbol und Brennpunkt
Schon immer waren Städte aber nicht nur Orte, die Sicherheit und Wohlstand versprachen, sondern auch Symbole für Freiheit und Fortschritt. Und sie waren immer auch schon Brennpunkte aller gesellschaftlichen Konflikte, die jede Epoche für sich zu bewältigen hatte und hat. Die Gebäude, die wir heute bauen, und die Verkehrswege, die wir jetzt legen, werden das Stadtbild des 21. Jahrhunderts bestimmen und daher maßgebliche Bedeutung für die Lebensqualität der nächsten Generationen entfalten.
(Foto: Zara Seemann)
Urbane Chancen und Konflikte
Die Art und Weise, wie wir jetzt Öffentlichkeit durch städtebauliche Maßnahmen schaffen und durch Partizipation sowohl Transparenz als auch Integration ermöglichen und vor allem, wem wir die Verantwortung dafür übertragen bzw. überlassen, entscheidet über Chancen wie über Konflikte und Krisen dieses Jahrhunderts.
(Foto: Vincent Callebaut)
Wie soll eine Stadt also aussehen, die dem 21. Jahrhundert gewachsen ist? Oder anders gefragt, wie werden unsere Lebensräume aussehen, wenn wir mit der digitalen Revolution durch sind, wenn die globale Verschiebung von politischer und wirtschaftlicher Macht greift, wenn der Klimawandel so richtig beginnt? Die POST CITY ist die Stadt „danach“, die Stadt nach all dem, was gerade als die vielleicht größte und folgenschwerste Umwälzung seit Jahrhunderten begonnen hat. Eine Entwicklung, die den einen als Krise, den anderen wiederum als Aufbruch in eine bessere Zukunft gilt.
Die Ars Electronica 2015 legt den Fokus auf vier Themenkreise, um aus lokaler wie globaler Perspektive zu untersuchen, wie die aktuellen und prognostizierten Entwicklungen das Aussehen und die Funktionen unserer Städte verändern werden:
Future Mobility
Die Stadt als Verkehrsknoten
Future Work
Die Stadt als Arbeitsplatz und Marktplatz
Future Citizens
Die Stadt als Gemeinschaft
Future Resilience
Die Stadt als Bollwerk
Future Mobility
Die Mobilität von Menschen, Dingen und Daten
Future Work
Arbeit und Arbeitslosigkeit im 21. Jahrhundert
Future Citizens
Offene Gesellschaft oder Weltregierung des Internet?
Future Resilience
Zuflucht und Widerstand
Das Schlagwort „Digitale Stadt“ wurde durch „Smart City“ abgelöst, doch die Frage, wie das digitale Äquivalent einer Stadt beschaffen sein müsste, bleibt weiterhin offen. Vielleicht müssen wir ja unsere bisherige Vorstellung von Stadt als eine geografische Ballung von Ressourcen hinterfragen und das Internet selbst als die Megacity der Zukunft betrachten.
Gerfried Stocker (AT)
Gerfried Stocker ist Medienkünstler und Ingenieur der Nachrichtentechnik. 1991 gründete er x-space, ein Team zur Realisierung interdisziplinärer Projekte, das zahlreiche Installationen und Performance-Projekte im Bereich Interaktion, Robotik und Telekommunikation realisiert hat. Seit 1995 ist Gerfried Stocker künstlerischer Geschäftsführer von Ars Electronica. 1995/96 entwickelte er mit einem kleinen Team von KünstlerInnen und TechnikerInnen die richtungsweisenden neuen Ausstellungsstrategien des Ars Electronica Center und betrieb den Aufbau einer eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung, des Ars Electronica Futurelab. Unter seiner Führung wurden ab 2004 das Programm für internationale Ars Electronica Ausstellungen aufgebaut und ab 2005 die Planung und inhaltliche Neupositionierung für das neue und erweiterte Ars Electronica Center aufgenommen und umgesetzt.
Christine Schöpf (AT)
Seit 1979 wirkt Christine Schöpf maßgeblich an der Entwicklung von Ars Electronica mit. Zwischen 1987 und 2003 war sie federführend an der Konzeption und Organisation des Prix Ars Electronica beteiligt und ist seit 1996 gemeinsam mit Gerfried Stocker für die künstlerische Leitung des Ars Electronica Festival verantwortlich. Christine Schöpf studierte Germanistik und Romanistik und war anschließend als Radio- und Fernsehjournalistin tätig. Von 1981 bis 2008 leitete sie das Kultur- und Wissenschaftsressort des ORF Oberösterreich. Seit 2009 ist Christine Schöpf Honorarprofessorin der Kunstuniversität Linz.
Folgen Sie uns!
Twitter
@arselectronica
Facebook
arselectronica
Google+
+arselectronica
Flickr
arselectronica
Pinterest
arselectronica
Ars Electronica Newsletter
Anmelden