Der Wald kommt in die Stadt: Für die voestalpine Klangwolke 2015 greift die Kompagnie Lawine Torrèn (AT) um Regisseur Hubert Lepka auf die romantische Erzählung „Hochwald“ von Adalbert Stifter zurück. Sowohl im Original als auch in der neuen Textfassung von Joey Wimplinger spielt der Wald die Hauptrolle. Stellt Stifter den Wald noch als sicheren Rückzugsort für zwei junge Frauen in unsicheren Kriegszeiten dar, fragt die Neufassung nach den Zukunftsperspektiven für die „Naturlandschaft“ Wald. Denn in noch viel stärkerem Ausmaß als zu Stifters Zeit im 19. Jahrhundert ist so gut wie aller Wald in Europa nach zahllosen Rodungen und Wiederaufforstungen von Menschenhand gemacht.
Die Natur der Zukunft
Anders als für die Entwicklung des Lebensraumes Stadt fehlt jedoch ein Plan für die Gestaltung der Wälder im 21. Jahrhundert. Während Stifters Böhmerwald heute zuallererst Holzlieferant ist, finden sich die Baumriesen nicht mehr in den verschwundenen Ur-Wäldern. Sondern in urbanen Parks und Stadtgärten. Wie wir angesichts dieser Ausgangslage in Hinkunft Natur so herstellen, dass es sich in ihr zu wohnen lohnt – das ist die Frage, auf die Hochwald bei der Voestalpine Klangwolke 2015 im Donaupark nach Antworten sucht.