In räumlicher und ideeller Nachbarschaft zur CyberArts 2015 setzt Elements of Art and Science die Präsentation herausragender Arbeiten fort, die (wenn auch nie zur Gänze) sowohl in künstlerischem wie auch im wissenschaftlichen Arbeiten entstanden sind. So verschieden die gezeigten Arbeiten auch sind, eint sie der gemeinsame Hintergrund der Finanzierung und Unterstützung durch das European Network of Digital Art and Science.
Acoustic Time Travel
Bill Fontana (US)
Bill Fontana (US), der Gewinner des PRIX Ars Electronica Collide@CERN Residency Award des Jahres 2013, realisierte im Rahmen seiner Residency am CERN seine Acoustic Time Travel. Der Künstler entdeckte das CERN auf akustischer Ebene, nahm Geräusche auf und kombinierte sie zu einer neuen Sound Sculpture.
A particular kind of conversation
Semiconductor (Ruth Jarman, Joe Gerhardt/UK)
In seiner künstlerischen Arbeit untersucht das Duo Semiconductor die fundamentale materielle Beschaffenheit unserer Welt – und wie wir sie aus dem Blick von Wissenschaft und Technologie erfahren können. Ihr besonderes Interesse gilt der Frage, wie der Mensch dank technischer Geräte zum Beobachter der physischen Welt wird und welche Erfahrungen und Eindrücke uns diese Geräte vermitteln. Methodisch verbinden Semiconductor Film, Animation, Sound und Dialoge, um die Sprache der Teilchenphysik auf verschiedensten Ebenen in etwas Neues zu transformieren.
Architectural SonarWorks
Cedric Brandilly (FR)
Die Architectural SonarWorks sind das Ergebnis von Cedric Brandillys (FR) Bestrebungen, kartografische Informationen und architektonische Charakteristika ausgesuchter Räume in eine auditive bzw. Musiksprache zu übersetzen. Damit geht eine Auffassung von Architektur als Partitur einher.
Augmented Hand Series
Golan Levin (US), Kyle McDonald (US), Chris Sugrue (US)
Augmented Hand Series ist ein interaktives Echtzeit-Softwaresystem, das spielerisch traumhafte bis unheimliche Transformation der Hände seiner NutzerInnen zu Stande bringt. Die Installation besteht aus einer Box, in die es die Hand zu stecken gilt, um sie dann auf einem Display in völlig veränderter – und nicht bloß verzerrter – Form wiederzusehen.
Bizzarie die varie figure
Giovanni Battista Braccelli (IT)
Die Bizarrerien aus dem 17. Jahrhundert bestehen aus 50 Radierungen, die den menschlichen Körper als Kompositionen aus geometrischen Formen feiern. Quadrate, Dreiecke, Kreise und Parallelogramme nehmen den Platz von Muskeln, Knochen und Gewebe ein. Sie definieren den Körper in einem neuen visuellen Vokabular – und schlagen die Brücke zu den Arbeiten von Universal Everything (UK).
Body Paint
exonemo (JP)
In einer Welt vernetzter Informationsgeräte fragt Body Paint nach unserer Körperlichkeit und unserer Definition des Körpers. Jeder der auf LCD-Bildschirmen präsentierten Body Paints zeigt einen nackten, totalrasierten und vollständig einfärbig angemalten Menschen, was noch nichts Besonderes wäre – wäre nicht jeder Bildschirm selbst auch in der exakt gleichen Farbe wie das darauf dargestellte Motiv bemalt. Das hebt den Unterschied zwischen Bildvorder- und -hintergrund auf und wirft die Frage auf, ob der Body Paint nun einen Menschen oder das Bild eines Menschen darstellt.
D-Dalus: A New Way of Traveling
formquadrat (AT), Meinhard Schwaiger (IAT21 GmbH/AT)
Der von Meinhard Schwaiger (IAT21 GmbH/AT) erfundene D-Dalus gilt mit seinen herausragenden neuen Flugeigenschaften als das enfant terrible der Luftfahrtindustrie. Er kann nicht bloß fliegen, sondern wie ein Hubschrauber vertikal starten und landen, schweben und sich um seine eigene Achse drehen. Wird er auch nur einen Sekundenbruchteil ausgeschaltet, saugt er sich am Bodenuntergrund an, was ihn zum Landen auf Schiffen oder anderen Flugzeugen befähigt.
Nick Ervinck (BE): Selected Works
Viunap
Tradtionelle Land- und Ferienhäuser sind einer der Ausgangspunkte für die absurden und figuralen Gebäudemodelle von Nick Ervinck (BE), die Krabben und anderen Strand- bzw. Meeresbewohnern sowie den unmöglichen Strukturen des Mathematikers Escher auffällig ähneln.
Elbeetad
Die Üppigkeit der sogenannten „Rubens-Frau“ hat diesen 3-D-Druck inspiriert, der die Frage nach der „Haut“ der Skulptur aufwirft.
Agrieborz
Die Abbildung menschlicher Organe in medizinischen Fachbüchern stand für Agrieborz Pate, und obwohl die Objekte der Fantasie entspringen, ähneln sie doch Organen, Muskeln und Nerven.
Ayamonsk
Ayamonsk ist von Strukturen verschiedener Gemüse abgeleitet, unterstreicht seine Künstlichkeit aber mit der Glanzlackoberfläche.
Nikeyswoda/Garfinoswoda
Nikeyswoda und Garfinoswoda scheinen aus zwei Komponenten zu bestehen, sind aber als Einheit gedruckt.
Bortoby
Bortoby ähnelt eindeutig einem Tier – nur welchem, das lässt sich nicht so genau sagen.
Flash Flood
350.org (US)
In Zusammenarbeit mit KünstlerInnen aus 16 verschiedenen Communities und tausenden Freiwilligen hat 350.org riesige menschliche Skulpturen geschaffen, die von Satelliten fotografiert und so dokumentiert worden sind. Den Anfang machte eine „menschliche Flutwelle“ in Santa Fe im US-amerikanischen Bundesstaat New Mexico. Über tausend Mitwirkende versammelten sich im ausgetrockneten Flussbett des Santa Fe River, der zu den ökologisch meistgefährdeten Flüssen der USA zählt. Um ihrer Vision eines vitalen Flusses und eines nachhaltig gesunden Ökosystems Ausdruck zu verleihen, schwenkten die Beteiligten als blaue Kartons und andere blaue Materialien und erzeugten so eine visuelle Flutwelle.
Furnished Fluids
Akira Wakita (JP)
Furnished Fluid ist eine Visualiserung dessen, was uns täglich umgibt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind: unter Einbeziehung von Miniatiuren einiger Designklassiker des 20. Jahrhunderts (aus den Händen von Philippe Starck, Charles Rennie Mackintosh und Ron Arad) und Echtzeitbildern macht Akira Wakita (JP) die Luftströmungen rund um uns sichtbar.
Kepler’s Dream
Ann-Katrin Krenz (DE), Michael Burk (DE)
Kepler’s Dream ist eine ästhetische Untersuchung obsoleter Projektionstechniken von anno dazumal in Verbindungen mit Artefakten, die mittels Computer und 3-D-Druckern geschaffen wurden.
Minibuilders
IAAC-Institute for Advanced Architecture of Catalonia (ES)
Die Bauwirtschaft zählt zumindest in Katalonien noch nicht zu jenen Branchen, die sich effizient, abfallvermeidend und technologisch aufgeschlossen zu sein rühmen darf. Minibuilders sind kleine und agile Roboter, die sich vorzüglich für den Einsatz auf Baustellen eignen. Sie sind auf eine ergebnisorientierte Zusammenarbeit programmiert und in der Lage, im Verbund einen großen Roboter zu ersetzen.
Mirage
Ralf Baecker (DE)
Das Projektionsgerät Mirage http://prix2015.aec.at/prixwinner/15446/ von Ralf Baecker (DE) macht sich Prinzipien und Erkentnisse der Optik und der Neuronetzwerkforschung zu eigen, um eine Landschaft zu schaffen, die aus ihrer Wahrnehmung durch eine Förster-Sonde entsteht.
Encounters
María Ignacia Edwards (CL)
María Ignacia Edwards arbeitet mit Equilibrium, Leichtheit und Schwerelosigkeit von Objekten, die durch ihr eigenes Gewicht oder Gegengewicht in Balance gebracht werden. Basierend auf ihren Erfahrungen bei den ESO-Observatorien La Silla und ALMA kreierte Maria ein “Mobile Instrument” welches die Bewegung von Teilen an weit voneinander entfernten Orten erfassen kann und so auf die Zeit und Bewegung des Universums referenziert.
planted
Young Sun Kim (KR)
Inwieweit eignen sich Medien dazu, pure Information zu vermitteln? Ist Klang möglichst ohne die Perspektive des Urhebers denkbar? Die während Young Sun Kims Aufenthalt im Ars Electronica Futurelab 2014 entstandene Soundinstallation Planted ist eine Antwort auf diese Frage. Mit zehn Mikrophonen hat Young Sun Kim (KR) das Klangumfeld einzelner Wildblumen und Gräsern in Linz eingefangen. Das erleben die BesucherInnen der Installation ganzheitlich durch Wellenfeldsynthese.
Portrait on the Fly
Christa Sommerer (AT) und Laurent Mignonneau (AT/FR)
Ars Electronica Center
Portrait on the Fly besteht aus einer Reihe interaktiver Porträts und Plotterzeichnungen, die von den fantastisch komponierten Porträts des Guiseppe Arcimboldo im 15. Jahrhundert angeregt wurden. Christa Sommerer (AT) und Laurent Mignonneau (AT/FR) haben dafür virtuelle Insekten modelliert, die sich in Echtzeit zu einem menschlichen Konterfei gruppieren können.
Presence
Universal Everything (UK)
Ars Electronica Center
Presence verwandelt den Bildschirm in eine Bühne und den Körper in eine abstrakte Skulptur. Im Probieren verschiedener Materialien und Formen, rollen die lebensgroßen Skulpturen durch eine zufällige Abfolge von „Kostümen“, die von bunten Lichtspuren bis zu kristallinene Formationen reichen. Lediglich die Bewegung deutet dabei auf menschliche Präsenz hin.
Ryoji Ikeda’s Residency
Ars Electronica Center
Ryoji Ikeda (JP) gewann im Jahr 2014 den Prix Ars Electronica Collide@CERN Residency Award. Für Ikeda stand der Prozess und die künstlerische Weiterentwicklung im Mittelpunkt. Tom Melia, Scientific Inspiration Partner von Ryoji Ikeda bei CERN, erzählt in diesem Video von den Synergien zwischen Kunst und Wissenschaft sowie über die Zusammenarbeit zwischen KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen.
Seed Bed
Jonathan Keep (UK)
Ars Electronica Center
Seed Bed bezieht sich auf die grundlegenden Konzepte evolutionärer Morphologien wie auch des schöpferischen Wachstums. Jonathan Keep (UK) wendet diese Konzepte auf selbst geschriebene Computercodes an, die gleichsam mutieren und neue Formen hervorbringen, die ein 3-D-Drucker als Keramikobjekte fixiert.
Silk Leaf
Julian Melchiorri (IT/UK)
Ars Electronica Center
Inspiriert von den Mechanismen der Natur sowie physikalischen Phänomenen hat Julian Melchiorri (IT/UK) mit Laborversuchen begonnen, um das Potenzial fotosynthetischer Materialien und ihrer möglichen Anwendungsbereiche auszuloten. Das Silk Leaf ist ein erstes Ergebnis dieser Experimente – ein Artefakt aus organischem Material wie Seidenproteinen und Chloroplast mit der Fähigkeit zur Fotosynthese.
Supreme Believers
Universal Everything (UK)
Ars Electronica Center
Eine einsame Figur bahnt sich ihren Weg durch eine karge Graslandschaft und liegt dabei offensichtlich im Streit mit den Elementen, die dem Protagonisten ihrerseits schlimm zusetzen. Sein Körper beginnt zu zerfallen und ergibt sich den unsichtbaren Kräften im Spiel, um schließlich in einer Kaskade von Teilchen zu entschwinden.
Suspended Depositions
Brian Harms (US)
Brian Harms lässt die gewohnten Grenzen zwischen dem Design- und dem Herstellungsprozess verschwimmen: Suspended Depositions ist ein Ansatz für ultraschnelles Prototyping, das auf der gleichsam leiblichen Programmierung alltäglicher Materialien beruht, die sich auf formspezifische Befehle hin verändern.
The Outline of Paradise
Ursula Damm (DE)
Ars Electronica Center
Mit Outline of Paradise überprüft Ursula Damm (DE) die Verheißungen der Technowissenschaft und erforscht ihre Potenziale, indem sie Videos und Installationen aus ihren Narrativen entwickelt.
Traces
Dana Zelig (IL)
In enger Verwandtschaft mit Suspended Depositions von Brian Harms (US) beschäftigt sich auch die Designerin Dana Zelig (IL) mit Wegen und Möglichkeiten des körperlich-materiellen Programmierens, das mit formspezifizischen Anweisungen dreidimensionale Objekte verändert.
Transmart Miniascape
Yasuaki Kakehi (JP)
POST CITY, Roof Top
Transmart miniascape ist eine Installation zur Darstellung volumetrischer Bilder, die mit ihrer Umgebung förmlich verschmelzen.
Versuch unter Kreisen
Julius von Bismarck (DE)
Ars Electronica Center
Julius von Bismarck (DE) gewann 2012 den ersten Prix Ars Electornica Collide@CERN Residency Award, und entwickelte im Rahmen der Residency die Arbeit „Versuch unter Kreisen“ – eine raumgreifende Installation mit mehreren schwingenden Leuchtkörpern. Die mathematisch berechnete, zyklische Bewegung der Lampen ist von Wellenmustern inspiriert, die in der Natur in so kleinem und großem Maßstab auftreten, dass sie für das menschliche Auge im Allgemeinen nicht sichtbar sind.
VIENNA 3000
Academy of Fine Arts Vienna/Institute of Art and Architecture (AT)
POST CITY, Fashion District
A Land of Honey / Anna Krumpholz (AT)
Urban Stimulus / Clemens Aniser (AT), Wolfgang Novotny (AT)
Queer City / Cenk Güzelis (TR)
Welfare State 3000 / Matea Ban (HR)
Time Capsule—a nuclear waste information center / Helvijs Savickis (LV)
Memento / Sasha Konovalov (UA)
Enlightened Being. Vienna as an energetic dynamic reality / Michael Glechner (AT)
Movements / Marlene Lübke-Ahrens (AT)
Angetrieben von einem Unwohlsein sowohl mit dem gegenwärtigen Stand der Architektur und der Stadtplanung hat sich das Architectural Design Studio am Institute für Kunst und Architektur an der Wiener Akademie der bildenden Künste (AT) bewusst auf eine Forschungsreise in die radikal unsichere ferne Zukunft gemacht. Mit Unterstützung der Stadt Wien haben Studierende am Beispiel Wien individuell planerische Brücken ins Unbekannte entworfen und damit Projekte geschaffen, die an den gegenwärtigen Standards und Haltungen von Architektur und Stadplanung kratzen.
Voxel Posse
Universal Everything (UK)
Ars Electronica Center
Mit der Kraft von 3-D-Druck und Anthropomorphismus erschafft Universal Everything (UK) eine Miniroboter-Flotte – Kreaturen, die einen weiteren Versuch verkörpern, die Grundzüge menschlicher Formen dafür einzuspannen, leblosen Objekte die Essenz des Lebens einzuhauchen.
Watching the Watchers
James Bridle (UK)
Ars Electronica Center
Watching the Watchers ist eine Serie von Drohnebildern aus Google Maps und anderen öffentlich zugänglichen Satellitenbilderquellen. Auf den Luftaufnahmen sind Militärbasen in den USA, in Afghanistan, Pakistan und anderswo zu sehen, von denen aus die Militärs mit Drohnen operieren.
Zeiss VR One
Zeiss (DE)
POST CITY
Zeiss VR One ist das erste und bis dato einzige Virtual-Reality-Headset in herausragendem Design und ebenso herausragender Ausstattung mit einer Präzisionsoptik von Zeiss (DE). Das VR One ist mit allen handelsüblichen Smartphones kompatibel und ermöglicht via App bis dato ungekannte Virtual-Reality-Spiele, -Videos und -Erfahrungen unterwegs.