Seitenbereiche:
BigConcertNightProgramm

Aufbruch

Die Veranstaltung ist Teil der Großen Konzertnacht am SO 10.9.2017, 20:00, in der POSTCITY. Mehr Infos unter ars.electronica.art/ai/bigconcertnight/.

Credit: rubra

Bruckner Orchester Linz (AT)

Im Zentrum der Großen Konzertnacht in der POSTCITY stehen die beiden Innensätze der 8. Sinfonie von Anton Bruckner als Dreh- und Angelpunkt. Das ist richtig und falsch zugleich! Bruckners Musik bildet das Fundament, die Wände und vielleicht auch den Himmel, in denen sich das Publikum ganz zentral in der Gleishalle frei bewegen kann. Die Zuhörenden sind im Zentrum, in der Manege, die auf der einen Seite vom Bruckner Orchester Linz und auf der anderen Seite von einer Band mit Musikern wie dem großen Weltgitarristen Nguyên Lê, Hugo Siegmeth (Reeds), Harald Scharf (Bass) und Bastian Jütte (Schlagzeug) flankiert werden. Es wird ein symphonischer Raum um das Publikum errichtet, das darin wandeln, verharren und seine Ohren leicht in alle möglichen Richtungen spitzen kann.

Der Brucknersche Sinfonien-Innenraum wird aufgebrochen, kommentiert, reflektiert und eben ganz unmittelbar für die Zuhörenden betretbar. Form und Inhalt werden bei diesem Konzertereignis neu verhandelt. Das liegt an der Natur des Ars Electronica Festivals, das Jahr für Jahr am Puls der Zeit den Fortschritt der visionären Technologien vorstellt, diskutiert und in gesellschaftlichem Kontext denkt. Das Thema des diesjährigen Festivals ist „Artificial Intelligence – Das andere Ich.“ Das liegt aber auch an dem einzigartigen Hör- und Schauplatz der Gleishalle im ehemaligen Postverteilerzentrum und vor allem am Setting und der Dramaturgie, die sich Markus Poschner mit seinen Musikerinnen und Musikern ausgedacht hat. Poschner wird sein Orchester leiten, aber auch zur Band wechseln und in die Tasten seines Klaviers greifen, um über, an und mit Bruckners Klängen zu improvisieren. Es ist aber weit mehr als ein Hin und Her, die Klangfäden wollen aus der Sinfonie gezogen und in viele Perspektiven gespannt werden. Letztlich will ein anderer Erlebnisraum als das tradierte Konzertgehäuse versucht werden. Ein anderer Raum für ein anders erlebendes Ich, um das Festivalthema weiterzuführen.

Der Komponist Hugo Wolf war überwältigt von Bruckners achter Sinfonie. Nach der Uraufführung am 18. Dezember 1892 in Wien schrieb er: „Diese Sinfonie ist die Schöpfung eines Giganten und überragt an geistiger Dimension, an Fruchtbarkeit und Größe alle andern Sinfonien des Meisters.“

Markus Poschner, seine Band und das Bruckner Orchester Linz brechen in eine andere Dimension auf. Dieses Konzert steht am Beginn seiner Zeit als Chefdirigent des Bruckner Orchester Linz. Es ist durchaus als eine Ansage zu verstehen. Ein Aufbruch!

Credits

Gitarre: Nguyên Lê
Reeds: Hugo Siegmeth
Bass: Harald Scharf
Schlagzeug: Bastian Jütte

Bruckner Orchester Linz

Dirigent und Klavier: Markus Poschner

Visuals: Cori Olan
Text: Norbert Trawöger