Ars Electronica Futurelab (AT)
Die Spaxels Research Initiative (SRI) ist ein loser Verbund von Partnern aus Industrie und Forschung, die sich in ihrem gemeinsamen Interesse am Schwarm begegnen. Jeder der Vertreter (NTT, Audi, Autodesk, Tangible Bits…) verfolgt seine dem Projekt entsprechende Zielsetzung.
Wir wollen auch erst einmal, durch den Definitionsdschungel, durch… Schwarm ist ja ein oftmals sehr weit und frei interpretierter Begriff. Tatsächlich geht es in der Spaxels Research Initative aber um koordinierte, autonome (und semi-autonome) robotische Vehikel. Der Begriff Schwarm leitet sich dabei nicht explizit vom „Schwarm-Verhalten“ ab – sondern bezieht etwa auch zentral koordinierte Flotten mit ein.
Vielmehr geht es Ars Electronica darum, das Zusammenspiel von Mensch (und Gesellschaft) mit (zukünftigen) mobilen Schwärmen zu durchleuchten. Dafür bauen wir auch immer wieder prototypische Anordnungen (etwa die Spaxels) – um dem Thema „Schwarm und Mensch, Schwarm und Gesellschaft“ annähern zu können.
Die Diskussion der Asimov’schen Gesetze und der Versuch diese zu erweitern, trägt der Behandlung des Einzelfalles – Wie verhält sich ein Roboter sich zum Menschen – Rechnung. Wie verhält es sich aber mit einer Vielzahl unterschiedlichster, vernetzt kommunizierender, mobilen Robotern? Brauchte es so etwas wie „Schwarmgesetzte“ um ein Zusammenspiel zwischen maschinellem Schwarm und Mensch(-heit) zu beleuchten?
Der Einsatz koordinierter robotischer Vehikel – z.B.: Spaxels im Entertainment – findet zunehmend auch im öffentlichen Raum statt. Autos beginnen sich zu „denkenden Organismen“ zusammenzuschließen u.v.m.
Was bedeutet das Zusammentreffen mit Schwärmen aber für den Einzelnen und unsere Gesellschaft? Gibt es ein „gemeinsames Gerüst“ für Schwärme und deren Einsatz, in all seinen Erscheinungsformen, das die unterschiedlichen Interessensträger miteinander teilen könnten?
Ist künstliche Intelligenz, verteilt implementiert auf koordinierten Systemen, eine Lösung – oder das Problem?
Wie lebt und kommuniziert der Mensch in und mit einer Umgebung gefüllt mit Vehikeln, die potentiell intelligenter (sicher aber vernetzter) sind als er selbst? Und was muss diese Umgebung zu leisten im Stande sein?
Alles große Fragen, die sicher in einer Konferenz nicht zu beantworten sind – aber Fragen zu beantworten ist auch nicht der Zweck der Konferenz. Vielmehr ist es eine Standortbestimmung. Wo stehen alle Diskussionspartner und welche Perspektiven haben sie. Von dort aus machen wir uns auf die Suche nach der gemeinsamen Herausforderung, der sich alle auf diesem Gebiet aktiven stellen (müssen). Der erste Schritt, die Konferenz als Auftakt, dient dem Austauschen und Skizzieren der jeweils eigenen Positionen eines jeden Partners.
SO 10.9.2017
13:15 – 13:35 | Horst Hörtner (AT), Senior Director Ars Electronica Futurelab, Einführung Spaxels Research Initiative |
13:35 – 13:50 | Shingo Kinoshita (JP), Executive Research Engineer Supervisor at NTT, Schwarm und Kommunikation |
13:50 – 14:05 | Isabelle Borgert (DE), Connected Car & In-Car Technology, Audi AG, Schwarmintelligenz: Was Autos und Bienen gemeinsam haben |
14:05 – 14:20 | Hiroshi Ishii (JP/US), Co-Director MIT Medialab, Tangible Bits |
14:20 – 14:35 | Philipp Müller (AT/US), Program Manager AEC EMEA, Autodesk Education Experiences, Future of Making with Swarms |
14:35 – 14:50 | Sepp Hochreiter (AT), Leiter des Instituts für Bioinformatik an der Johannes Kepler Universität Linz |
Diese Veranstaltung wird im Rahmen des European Digital Art and Science Network realisiert und durch das Creative Europe Programm der Europäischen Kommission gefördert.