Device Art
Ars Electronica Center
Ebene +1
Einleitung
Von Machiko Kusahara, Waseda University / Art-Sci Center, UCLA
Device Art ist eine neue Kunstform, die Kunst, Design, Technologie, Wissenschaft und Unterhaltung zur Synthese bringt, indem sie die neuesten Technologien aus unserem Alltag einsetzt und Elemente der traditionellen japanischen Kultur aufgreift. Device Art veranschaulicht und hilft uns zu verstehen, was es bedeutet, in einer Welt zu leben, die von neuen Technologien beherrscht wird. Sie erweitert darüber hinaus die Grenzen der Kunst, wie es Avantgarde-Bewegungen wie etwa Bauhaus geleistet haben.
Die Kultivierung von Alltagsgegenständen und alltäglichen Handlungen hat in Japan lange Tradition. Ihre Bedeutung geht, wie etwa in der Teezeremonie, über ihre temporäre Zweckgebundenheit hinaus. In der Device Art ist die Form eines Geräts nicht länger von seiner Funktion zu trennen. Die Kunstwerke zeigen durch die Verwendung neuer Materialien und Geräte die der Technik immanenten Möglichkeiten auf, während sie gleichzeitig häufig spielerische Elemente aufweisen.
Die Wertschätzung des Spielerischen ist tief in der japanischen Kultur verwurzelt und wird häufig durch das Stilmittel mitate zum Ausdruck gebracht, einer langen und populären Tradition, Metaphern, Assoziationen und Doppelbedeutungen auf spielerische Weise zu nutzen. Es hat etwas Magisches, einen gewöhnlichen oder sogar banalen Gegenstand in etwas Besonderes und Unerwartetes zu verwandeln, wie etwa die Felsen und Kieselsteine in japanischen Gärten veranschaulichen. Beispiele dafür sind in der Ausstellung zu sehen. Mitate ermöglicht einem Künstler auch, ein ernstes Thema hinter einer verspielt anmutenden Oberfläche zu behandeln. Das Element des Spielerischen macht es auch möglich, die Kunst abseits von Kunsträumen wie Museen und Galerien zu positionieren. Einige Arbeiten dieser Künstler wurden als Gadgets kommerzialisiert. Kunst sollte der japanischen Tradition entsprechend in den Alltag integriert sein.
Die Verschränkung von Kunst und Technologie liegt in Japan stark im Trend. Die in der Ausstellung präsentierten Künstler haben die Bewegung seit Anfang der 1990er Jahre angeführt. Das Projekt Device Art wurde 2004 von einer Gruppe von Künstlern, Technikern und Forschern lanciert. Die Gruppe wird geleitet von Hiroo Iwata, seine Mitarbeiter sind Hideyuki Ando, Masahiko Inami, Machiko Kusahara, Ryota Kuwakubo, Sachiko Kodama, Novmichi Tosa, Kazuhiko Hachiya, Taro Maeda und Hiroaki Yano.
Machiko Kusahara, Waseda University / Art-Sci Center, UCLA
Das Projekt wird vom Core Research for Evolutional Science and Technology (CREST) of Japan Science and Technology Agency unterstützt.