ROBOTINITY – DAS NEUE ROBOLAB / WOVON MASCHINEN TRÄUMEN

Seit Tausenden von Jahren entwickeln wir Menschen nun schon Maschinen. Doch was treibt uns dabei an? Ist es unser Drang, die Natur und ihre Prozesse zu verstehen und nachzuempfinden? Ist es unser Streben, ja unsere Anmaßung, die Natur verbessern zu wollen? Oder sind wir einfach nur neugierig? Die ideal zum Festivalthema 2011 passende Ausstellung Wovon Maschinen träumen versammelt Kunstmaschinen, die verglichen mit ihren Pendants aus Industrie und Wirtschaft rein gar nichts mit Rationalität und Perfektion zu tun haben. Maschinen, die von atemberaubender Schönheit sind und schlichtweg verzaubern.

Der Begriff Robotinity und die gleichnamige Ausstellung wiederum bringen das Zusammenwachsen von „Robotics“ und „Humanity“ auf den Punkt. Zu sehen sind exemplarische Beiträge aus Kunst, Design und Wissenschaft. Sie führen vor Augen, wie intensiv sich das Zusammenleben und -wirken von Maschinen und Menschen heute schon gestaltet.

Drei Arbeiten von Hiroshi Ishiguro (JP) und Ryota Kuwakubo (JP) in diesen Ausstellungen sind exemplarisch auch als Beiträge zur Ars Electronica 2011 zu verstehen.

Telenoid ist die jüngste Schöpfung des Robotikexperten Hiroshi Ishiguro (JP), die neue Formen der Telekommunikation unter verhaltenspsychologischen Parametern ins Zentrum rückt. Der Telenoid gleicht einem Baby, das mensch während eines Gesprächs im Arm hält. Jede Veränderung der Tonlage spiegelt sich in der Mimik des Roboters wider. In der Kommunikation von Mensch zu Mensch dient er als dreidimensionales Medium, das auch mimischen Ausdruck übertragen kann.

Der Mensch mit seinem Verhalten, Bewegungsapparat und Körperbau ist häufig das Maß der Dinge im Roboterbau. Ryota Kuwakubo (JP) geht einen ganz anderen Weg und präsentiert mit SiliFulin (zu Deutsch etwa: „Hüftschwung“) einen mit einem Schweif ausgestatteten Roboter mit einem entsprechenden Bewegungsrepertoire.

In Lost #2 löst Ryota Kuwakubo (JP) die Verknüpfung von Gebrauchswert und Funktionalität auf. Hier lässt er die Schatten ganz normaler Alltagsgegenstände Wände entlangtanzen und poetische Objekte und geheimnisvolle Landschaften ausformen. Ein schlichtes Nudelsieb verwandelt sich dabei in einen majestätischen Wolkenkratzer, eine Glühbirne in ein ganzes Kraftwerk.

Comments are closed.