Habitat 21

DO 3.9-MO 7.9.2015, 10:00-19:00
POST CITY
PostCity

Mit der Habitat 21-Exhibition wirft das Ars Electronica Festival 2015 einen Blick auf die weltweit laufende Urbanisierung. Durch die sozialen und wirtschaftlichen, aber auch die ökologischen Rahmenbedingungen im 21. Jahrhundert entstehen und entwickeln sich Städte heute nicht nur je nach ihrer soziogeografischen Lage völlig anders als früher. Das Hauptaugenmerk von Habitat 21 gilt den Bemühungen von StadtplanerInnen weltweit, damit schöpferisch umzugehen und in jeder Hinsicht nachhaltige urbane Lebensräume – Habitate – zu schaffen. Welche Herausforderungen sie dabei zu bewältigen haben und zu welch klugen Lösungen sie kommen, zeigt Ars Electronica an Beispielen vom Wiederaufbau im erdbebenzerstörten Nepal bis zur Wasser- und Abwasserinfrastruktur in Peking.

Beyond Survival

Lukas Maximilian Hüller (AT), Kilian Kleinschmidt (DE), Robert Pöcksteiner (AT),
Hannes Seebacher (AT)
POST CITY, Bunker

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Beyond Survival ist eine Momentaufnahme der Realität in Flüchtlingslagern am Beispiel von Zaatari in Jordanien – und der Versuch, neue Lösungen im Umgang mit den gegenwärtigen Formen der Völkerwanderung zu finden. 60.000 Kinder leben in Zaatari, das mit insgesamt 100.000 BewohnerInnen das drittgößte Flüchtlingslager der Welt ist. Hier haben Hüller und Seebacher Kinder in der Extremsituation des Lagerlebens in eine Fotoaktion einbezogen, die die Würde der geflohenen Menschen unterstreicht und Kunst als Überlebensmittel versteht. Dass in dieser Extremsituation trotzdem nicht nur Hoffnungslosigkeit herrscht, zeigt die Doku Snapshots in Time des Filmemachers Robert Pöcksteiner (AT). Ins Bild und zu Wort kommt auch Kilian Kleinschmidt (DE), der von den Vereinten Nationen mit der Leitung dieser Flüchtlingsstadt beauftragt war.

After the Desaster

Ars Electronica Solutions (AT), The Grameen Creative Lab, Ingenieure ohne Grenzen Österreich (AT)/Engineers without Borders Austria (AT)

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Wenn das verheerende Erdbeben in Nepal eine Katastrophe für eine politisch und wirtschaftlich ohnehin so verletzliche Nation war und ist, bringt es doch auch die einmalige Gelegenheit mit sich, die zerstörten Dörfer so aufzubauen, dass sie ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften ermöglichen und die Lebensqualität ihrer BewohnerInnen steigt. Von einem Ökodorf-Ansatz ausgehend, können die Siedlungen sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiger neu angelegt werden.

Social Business

The Grameen Creative Lab (DE)

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Anders als herkömmliche Businessmodelle haben Social Businesses die sozialen Bedürfnisse einer Gesellschaft vor Augen. Wie effektiv sie bei der Beseitigung von extremer Armut sein können und wie sehr sie einem nachhaltigen Wirtschaften dienen, hat Grameen-Gründer Muhammad Yunus eindrucksvoll bewiesen.

Urban Design Laboratory

Technische Universität Wien (AT),
Inter-American Development Bank IDB (US)

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Das Urban Design Laboratory (UDL) ist eine experimentelle Gestaltungsmethodik, die eine menschenzentrierte und partizipatorische Planung mit urbanen Strategien und urbanem Design kombiniert. Im Mittel von UDL stehen die Einheimischen mit ihrem spezifischen Wissen über den zu gestaltenden Raum und die darin gegebenen Beziehungen. In gemeinsamen Workshops mit ihnen entwickeln die StadtplanerInnen dann planerische Visionen, Szenarien und Strategien. Sie kommen der Gestaltung neuer Viertel und Stadtteile ebenso zu Gute wie der Sanierung heruntergekommener Bereiche.
Lesen Sie mehr dazu auf unserem Ars Electronica Blog!

Urbanization as Desaster

CityIF (CN)

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Auch ein entgleister Urbanisierungsprozess kann zum Desaster werden, wie CityIF (CN) am Beispiel Peking zeigt, wo eine hoffnungslos veraltete Kanalisation trotz minimaler Niederschlagsmengen bei Regen regelmäßig überflutet wird. Prekär ist die Lage in Peking nicht zuletzt wegen der zahlreichen informellen Siedlungen im Übergangsbereich zwischen der Metropole und dem Land. Hier haben sich zahlreiche nicht gemeldete ArbeitsmigrantInnen aus den chinesischen Provinzen provisorische Behausungen geschaffen – ein städtebauliches Problem mit dem Potenzial, die Entwicklung künftiger urbaner Lebensräume anzustoßen.

sensing place/placing sense 3: improvising infrastructure

Dietmar Offenhuber (AT), Katja Schechtner (AT)

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Die diesjährige Ausgabe von sensing place/placing sense series steht im Zeichen informeller und improvisierter Lösungen inmitten der normierten städtischen Versorgungssysteme, die den urbanen Alltag strukturieren. Nicht nur in den Megalopolen des globalen Südens ist dieser Alltag vom permanten Ringen mit der städtischen Infrastruktur bestimmt. Ob Strom- und Wasserversorgung oder Transportwesen: jedes zentral geplante und gesteuerte System bedarf letzlich der Improvisations- und Technikbegabung seiner NutzerInnen, um allen dienlich zu sein.

Semantic Landscapes

Habidatum (RU), Mathrioshka (RU)

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Eine Stadt ist mehr als ein Konglomerat von Gebäuden und Straßen, von Arbeitsplätzen und Wohnräumen und Menschen, die sich dazwischen hin und her bewegen. Eine Stadt ist vielmehr auch ein vernetzes Enviroment, das durch die Interaktion von Menschen und Objekten entsteht. Wie ließe sich diese unsichtbare virtuelle Stadt nun sichtbar machen? Und wie sähe ihre Beziehung zur realen Stadt aus? Habidatum http://www.habidatum.com (RU) stellt eine Reihe Projekte vor, die diese Fragen aufgreifen – und die mentale Geografie Moskaus, die Gefühlslagen von TouristInnen und Einheimischen in Barcelona oder die Verbindungen der Menschen auf der Miracle Mile in Miami Süd zu anderen Städten anhand von Twitter-Kommunikationen darstellen.

Educational Urbanism

Ian Banerjee (Vienna University of Technology/AT/IN)

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Indien hat einen weiteren großen Schritt nach vorne gemacht. Anfang 2015 hat das Land der Welt den nationalen Aktionsplan Make in India präsentiert, dessen Umsetzung Indien zum globalen Produktionsstandort machen soll. Der Plan ist untrennbar mit dem im Vorjahr aufgelegten Programm 100 Smart Cities for India junktimiert, das eine neue Ära der Stadtplanung in Indien eingeläutet hat.

Citythinking—WHY IS MORE

Eddea Arquitectura y Urbanismo (ES), [tp3] architekten/architects (AT)
Eddea http://www.eddea.es (ES), Andreas Henter, Harald Schönegger ([tp3] architekten/AT)

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Citythinking ist eine offene Initiative mit dem Anspruch, die Organisation von Territorien darzustellen, zu überdenken und zu verändern – in einer Verbindung von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Den ‚Citythinkers‘ stellt sich die Stadt als Überlagerung simultaner Ereignisse und spannungsreiches Netzwerk dar. Die Frage*WHY IS MORE?* steht mehr oder weniger offen über jedem urbanen Entwicklungsprozess. Denn jede Veränderung ist mit einem kategorischen „Warum?“ verbunden, weil nichts ohne Grund größer, besser oder höher ist.

Superscape

JP architektur perspektiven (AT)

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2014 erstmals ausgelobt, sucht der biennal ausgelobte österreichische Architekturpreis und -wettbewerb Superscape nach innovativen und visionären Architekturkonzepten für das Zusammenspiel von privaten und öffentlichen Räumen im urbanen Kontext. Gefragt waren Ideen für die Verschränkung der beiden Sphären konkret mit Blick auf Wien – und das mit einer Nutzungsperspektive für die kommenden 50 Jahre.
Zu sehen sind jene sechs Entwürfe, die nach der offenen Ausschreibung auf die Shortlist gekommen und auf Einladung von JP architektur perspektiven von ihren UrheberInnen weiterentwickelt worden sind. Die Bandbreite reicht von einer kleinen Inventionen im öffentlichen Raum bis hin zur Entwicklung umfassender neuer Raumstrukturen.