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ProgrammSTARTS Prize 2017

Algaerium Bioprinter and Algae Printing



Marin Sawa (JP/UK)

Die aktuelle Algenbiotechnologie ist infolge von Nahrungsmittel- und Energiekrisen großteils von technokratischen Erwägungen bestimmt. Bei diesem biotechnologischen Projekt werden Mikroalgen nicht zu technokratischen Zwecken verwendet, sondern zur Rekonstruktion einer sozialen Praxis an einem „ökosophischen“ Schnittpunkt, der Verbindung der drei Bereiche von Umwelt (Fotosynthese der Mikroalge), sozialen Beziehungen (Digitaldruck) und menschlicher Subjektivität (kreativer Herstellungsprozess), wie sie von Félix Guattari (1989/2000) befürwortet wird.

Aus meiner laborgestützten Zusammenarbeit mit Biochemikern ging das Projekt Algae Printing, ein neues Designkonzept mit lebenden Mikroben, hervor, bei dem Tintenstrahldrucker-Technologie zur Züchtung von Algen eingesetzt wird, um diese für Luftreinigung, nährstoffreiche Lebensmittel und bioelektrische Anwendungen in einem kompakten kreativen System nutzbar zu machen.

Algaerium Bioprinter ist eine Installation, welche die Algae Printing -Technologie in einen breiteren Kontext stellt und dabei auch kritisch auf die industrielle Biotechnologie verweist – insbesondere auf den sich abzeichnenden Trend im Bereich Biodesign weg von „intelligentem“ hin zu „utilitaristischem Konsum“.

Credits

Dr. Marin Sawa in Zusammenarbeit mit dem Imperial College London (Peter Nixon and Klaus Hellgardt); BPV-Technologie: Dr. Andrea Fantuzzi (Imperial), Dr. Paolo Bombelli (Chris Howe group, University of Cambridge)

Unterstützt von der University of the Arts London: Central Saint Martins College of Arts and Design im Rahmen der Verleihung des Internationalen Graduiertenstipendiums 2011/12 (Vollzeit-Forschungsprojekt im Rahmen eines Promotionsvorhabens am CSM) und vom Imperial College London.

Über die Künstlerin

Marin Sawa (JP/UK) ist eine in London ansässige japanische Designerin/Forscherin, die sich mit experimentellem Design an der Schnittstelle zur Biotechnologie auseinandersetzt. Sie schloss vor kurzem ihre Promotionsforschung am CSM-UAL ab, die sie in Zusammenarbeit mit dem Imperial College London, an dem sie als Gastforscherin tätig ist, betrieb. Sie absolvierte die AA lntermediate Examination an der AA School of Architecture, verfügt über einen Masterabschluss in Design vom Central Saint Martins College (CSM) und Erfahrung in der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen ArchitektInnen und Designerstudios, wie etwa Kengo Kuma and Associates, Tokio, sowie Loop.pH, London. Ihre Forschungsarbeiten wurden international ausgestellt, darüber hinaus ist sie Autorin mehrerer Publikationen insbesondere im Bereich Biodesign.

Lesen Sie mehr auf: starts-prize.aec.at.

This project is presented in the framework of the STARTS Prize 2017. STARTS Prize received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 732019.

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