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Credit: Harshit Agrawal, Junichi Yamaoka, Yasuaki Kakehi

Harshit Agrawal (IN), Junichi Yamaoka (JP), Yasuaki Kakehi (JP)

In unzähligen Alltagstätigkeiten setzen wir maschinelle Intelligenz anstatt unserer eigenen ein, ohne darüber nachzudenken, wie sich dies auf die Urheberschaft unserer Gedanken und Tätigkeiten auswirkt. Mit author(rise) untersuchen die Künstler, wie sich diese Beziehung verändert, wenn sich der Austausch von der mentalen auf die physische Ebene verschiebt. Sie entwickelten ein handschriftliches System, in dem die Hand als Ersatz für die künstliche Intelligenz Gedanken notiert.

Die Spitze des Stiftes wird von einem Magneten auf einem unter dem Papier versteckten Plotter angezogen. Eine Person beginnt zu schreiben, doch bald übernimmt die Maschine die Kontrolle über die Bewegungen des Stiftes. Die künstliche Intelligenz lernte anhand einer großen Menge an philosophischen Texten und Handschriften den Magneten so zu bewegen, dass ein kontinuierlicher Schriftverlauf entsteht. Wie fühlt es sich an, wenn unsere Hand gedankenlos auf dem Papier hin- und hergeführt wird und nur ab und zu Sinnvolles schreibt? Wenn künstliche Intelligenz als Autorin des täglichen Lebens uns von unterhalb der Oberfläche lenkt? Wie wirkt sich diese Erfahrung auf unser Verständnis des Verhältnisses von Autorschaft und Autorisierung aus, angesichts der Tatsache, daß die Verfügbarkeit maschineller Intelligenz zunimmt?