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ABOUT MEDIA ART AND ARCHITECTURE

Approach

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ennzeichnend für die Ansätze in „Media Art and Architecture“ ist, wie die individuellen Anforderungen von Bauobjekten mit dem Medienkunst-Ansatz des Atelier-Labors zu Prototypen kontextsensitiver Architektur zusammengeführt werden und dies als visueller Ausdruck der Corporate Culture von Unternehmen in Verknüpfung mit funktionalen Ansprüchen genutzt werden kann. Durch den Einsatz interaktiver Medien als Elemente der Architektur wird Medienkunst zum ästhetischen, semantischen und funktionalen Komplement von Außen- und Innenarchitektur. Gedacht als Schnittstelle zwischen Bausubstanz, Mensch und Umgebung, ermöglichen medienkünstlerische Interventionen Kommunikation und Interaktion zwischen ebendiesen. Dabei wird Medienkunst sowohl für als auch als Architektur verwendet - wie bei intelligenten Umgebungen oder im Fall der Neudefinition der Bildfläche, die klassische Formen der screenbasierten Darstellung visueller Informationen erweitert, indem die Medientechnik (hier also das Display) und ihre Art der Verwendung selbst Baukunst und materialisierte Information, Zeichen wird.

Experience

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as Medienkunst- Projekt für die Geschäftsstelle SAP Berlin Hidden Worlds (2004) stellt radikal andere Anforderungen an den Einbezug der Umgebungsbedingungen als das jüngste Projekt Quell.Code (2007) für Neubau der SAP in Walldorf. Geplant in einem Stadtviertel, das durch eine lebhafte Kunstszene gekennzeichnet ist, bringt die Errichtung des Bürokomplexes in der Rosenthaler Straße in Berlin die Provokation eines Fremdkörpers im urbanen Umfeld mit sich. Deshalb zielt das medienkünstlerische Inszenierungskonzept auf die Verbindung von Außen und Innen des Gebäudes; die visuelle Welt im Inneren ist die emotionale Übersetzung und künstlerische Interpretation des akustisch wahrnehmbaren urbanen Lebens (dr)außen. Durch multimodale Interfaces wird die transparente Archiktektur für die Interaktion mit Passanten und Mitarbeiter geöffnet. Die intuitiv manipulierbare virtuelle Szenografie schaltet sich als Echtzeit-Schnittstelle zwischen Bausubstanz und kulturellem Leben im Stadtviertel und transformiert das Gebäude vom Fremdkörper zum organischen Bestandteil seines unmittelbaren stadträumlichen Umfelds. Es wird ein Link sowohl zwischen virtuellem und physischem Raum als auch zwischen der Philosophie der SAP und ihrem lokalen Standort kreiert.


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agegen geht es bei Quell.Code darum, die Verbindung zwischen dem funktionalen Anspruch eines Besucherleitsystems und dem künstlerisch-ästhetischen Anspruch einer Selbstdarstellung der SAP herzustellen. Dezidiert setzt das Projekt den Gedanken fort, Kunst am Bau als Implantat und organischen Bestandteil der Architektur zu begreifen. In seinen Facetten ist Quell.Code aus der Architekturplanung und den Umgebungsdetails des viergeschossigen, sternförmigen Hauptsitzes der SAP Deutschland, deren Geschäftsaktivität und den Eckpfeilern der Firmenphilosophie hergeleitet. Hierfür ist der Ansatz gefunden worden, ein Leitsystem nicht als konventionelles Beschilderungssystem, sondern als für Menschen aller Nationen intuitiv funktionierendes Gebäudeimplantat zu begreifen, das modernste Technik und eine der ältesten kulturgeschichtlichen Navigationshilfen ineinander blendet. Medientechnik als Architektur zu verwenden, ist einer der wesentlichen Ansätze hierbei.


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in weiteres Projekt unter dem Vorzeichen des „ Medienkunst und Architektur“ - Verständnisses des Ars Electronica Futurelab ist Unit M – User Sensitive Information Architecture, der Prototyp eines auf Sensordaten der Hausleittechnik aufgesetzten intelligenten Gebäudekonzept für das Wirtschaftsförderungsinstitut WIFI der Stadt Linz. Ereignisse innerhalb des Gebäudes, die Aktivität seiner Benutzer, Daten seiner unmittelbaren Umwelt und Aktionen von Internetbesucher werden erfasst und durch Medienimplantate als visuelle Eigenschaften der Architektur interpretiert. Architektur wird zum Ereignis ihrer Nutzung, indem die mit dem WIFI in Verbindung stehenden Menschen sowohl aktiv als auch passiv ihr Erscheinungsbild im zeitlichen Verlauf beeinflussen.


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