Prix Ars Electronica CyberArts Exhibition

2. 9. 10:00 – 19:00
3. 9. – 6. 9. 10:00 – 21:00
7. 9. – 10.9. 16:00 – 22:00
11. 9. 10:00 – 18:00

Magazine EG und OG 2



Ear on Arm

Stelarc (AU)
Golden Nica Hybrid Art

Das Projekt „EAR ON ARM“ weist voraus auf Zukunftstrends im Bereich mit dem Körper verbundener und in ihn eingebetteter Apparate. Zurzeit lässt sich der australische Künstler Stelarc ein ohrenförmiges Gewebegerüst und potenzielles Kommunikationsmittel auf seinem Unterarm implantieren. Das zusätzliche Ohr wird mit einem Mikrofon und einem eingebauten Sender ausgestattet sein und damit die Doppelfunktion der Haut als Empfangs- und Sendemechanismus repräsentiert. Nach Ansicht des Künstlers ist dieses zusätzliche Ohr „eine Prothese, die nicht als Ausdruck eines Mangels, sondern als Symptom eines Überschusses zu sehen ist“.

www.stelarc.va.com.au

Ear on Arm / Stelarc

Ear on Arm / Stelarc

credit: Nina Sellars


rheo: 5 horizons

Ryoichi Kurokawa (JP)
Golden Nica Digital Musics & Sound Art

Kurokawa konzipiert seine audiovisuellen Arbeiten als zeitbasierte Skulpturen. Der Werktitel „rheo“ bezieht sich dabei auf das griechische Wort für „Fluss“ bzw. „fließen“, und so gehen dann auch die Audio- und Videoaufnahmen real existierender Landschaften nahtlos in deren grafische Analyse bzw. Re-Synthese über: Es entsteht eine Art Landschaft „unter Beobachtung“.

www.ryoichikurokawa.com


The EyeWriter

Zach Lieberman, James Powderly, Tony Quan, Evan Roth, Chris Sugrue (US) and Theo Watson (UK)
Golden Nica Interactive Art

The „EyeWriter“ ermöglicht es Menschen mit amyotropher Lateralsklerose (ALS), sich nur mithilfe ihrer Augen, des einzigen Körperteils, das sie noch bewegen können, kreativ zu betätigen. So kann der an A LS erkrankte Graffitikünstler Tony Quan vom Krankenhausbett aus Tags zeichnen, die dann in der Stadt angebracht oder durch verschiedene Ausgabemechanismen in Tusche umgesetzt werden. Das von einem internationalen Netzwerk von ExpertInnen entwickelte System ist ein Zeugnis dafür, was unabhängige kollaborative Netzwerke heute erreichen können.

www.eyewriter.org


Champs de fouilles (Excavations)

Martin Bédard (CA)
Award of Distinction Digital Musics & Sound Art

„Champs de fouilles (Excavations)“ entstand anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Stadt Quebec. Als Klangmaterial dienten „field recordings“ aus Quebec, vor allem von Ausgrabungen. Die elektroakustischen Strukturen und Klangfarben, die höchst komplex und vielschichtig in diesem Stück verarbeitet werden, lassen immer wieder einen Blick auf den „Originalklang“ zu. Bédard schafft eine Komposition von großer Dichte und Schönheit, bei der authentisches Klangmaterial und elektronische Bearbeitung eine gelungene Synthese eingehen.

www.pointdecoute.ca


Ocular Revision

Paul Vanouse (US)
Award of Distinction Hybrid Art

„Ocular Revision“ ist eine performative biotechnologische Kunstinstallation in Form eines wissenschaftlichen Live-Experiments, bei dem mit DNA-Segmenten in einem vom Künstler selbst entwickelten Gerät Bilder und Muster erzeugt werden. Die technisch anspruchsvolle Arbeit setzt sich kritisch mit dem umstrittenen Thema des sogenannten „genetischen Fingerabdrucks“ oder „Genporträts“ auseinander, vermeintlich unabänderlichen Identitätsnachweisen, die „Mutter Natur“ unseren Körpern eingeschrieben haben soll.

www.paulvanouse.org


Chapter I: The Discovery

Félix Luque Sánchez (ES)
Honorary Mention Interactive Art

„Chapter I: The Discovery“ ist eine interaktive Skulptur, die in eine Geschichte eingebettet ist. Dass man als Besucher in eine Geschichte verwickelt wird, ehe man die Skulptur zu Gesicht bekommt, hat überraschende Auswirkungen. Das Projekt findet ebenso im eigenen Kopf wie im Ausstellungsraum statt und lässt die BesucherInnen zu Charakteren in dieser Geschichte über verunglückte Zukunftsentwicklungen und außerirdische Technologien werden. Die Eleganz von Chapter I: Discovery besteht in der Verbindung von Interaktivität und Erzählung, in der Orchestrierung des Ausstellungserlebnisses als Geschichte.

www.othersounds.net


Tischgeflüster – Whispering Table

TheGreenEyl 2009 (Willy Sengewald, Dominik Schumacher, Gunnar Green [DE], Frédéric Eyl [FR])
Honorary Mention Interactive Art

Ein Set leeren Porzellangeschirrs von unterschiedlicher Form und Größe steht verstreut auf einem Tisch herum und gibt leise Töne von sich. Hebt man sie auf und hält sie sich ans Ohr, hört man Bruchstücke von Geschichten über Ess- und Tischrituale aus verschiedenen Kulturen. Die Geschirrteile sind mit maßgeschneiderter Elektronik bestückt, die die Verteilung der Teller und Schüsseln auf dem Tisch erfasst und die Geschichten in Abhängigkeit von der jeweiligen Konstellation zum Besten gibt.

www.thegreeneyl.com


Framework f5x5x5

LAb[au]
Honorary Mention Interactive Art

„Framework f5x5x5“ ist eine kinetische Lichtskulptur in Form eines Fachwerks. Ein aus 375 festen und beweglichen Aluminiumrahmen bestehendes Raster bildet das Gerüst für diese interaktive und generative Skulptur. Thematisch verbindet die Arbeit architektonische Vorstellungen von Stau, Fluss usw. mithilfe programmierter Licht- und Bewegungselemente mit räumlichen Sensortechnologien.

lab-au.com/projects/f5x5x5


HOME

Hee-Seon Kim (KR)
Honorary Mention Interactive Art

In „Home“ kann man durch ein Teleskop Bildmaterial aus einer Datenbank betrachten, die mit über Massenmedien verbreiteten Artikeln, Privatgeschichten und Dokumentationen bestückt ist. In einem minimalistischen, aus zwei Projektionen und einem Beobachtungsbalkon bestehenden Bühnenbild offeriert „Home“ eine Karikatur sozialen Voyeurismus und allumfassender Neugierde, bei der der tiefere Zusammenhang zwischen den Bruchstücken allein im Auge des Betrachters liegt.

www.khm.de/~sun/2009_eng/home01e.html


capacity for (urban eden, human error)

Allison Kudla (US)
Honorary Mention Hybrid Art

Das System „druckt“ mithilfe eines maßgeschneiderten computergesteuerten Vier-Achsen-Positionierungstisches bio-architektonische Gebilde aus Moos und Samen. Diese beginnen in einem transparenten Nährmedium zu wachsen und zu keimen. Die vom System erzeugten algorithmisch generierten Muster basieren auf dem Eden-Wachstumsmodell und setzen mathematische Darstellungen von Stadt- und Zellwachstum um, verbinden also die Idee der Stadt mit der des Organismus.

www.allisonx.com


Measuring Angst

Jonathan Schipper (US)
Honorary Mention Hybrid Art

Die scheinbar wichtigsten Momente werden heute auf Video gebannt. So liegen auch Geburt und Tod scheinbar nur einen Tastendruck voneinander entfernt. Diese ironische und faszinierend schöne Installation fängt den Moment ein, in dem eine Flasche auf den Boden aufschlägt und in ihre Einzelteile zerbricht. Computergesteuerte Roboterarme erlauben es, die Szene anzuhalten, vor- und zurückzuspulen und in variierten Positionen zu betrachten.

oppositionart.com


The Toaster Project

Thomas Thwaites (UK)
Honorary Mention Hybrid Art

„The Toaster Project“ ist das Resultat des Versuchs, einen elektrischen Toaster buchstäblich von Grund auf zu entwickeln – angefangen vom Ausgraben des
Rohmaterials in aufgelassenen britischen Bergwerken über deren Aufbereitung in den eigenen vier Wänden bis hin zum Endprodukt, das im Laden schon für £ 3,94 zu haben ist. Dieser Toaster kostete £ 1187,54, neun Monate Zeit und zeigt, wie abwegig das romantische Ideal einer Rückkehr zu vorindustriellen Zeiten ist.

www.thetoasterproject.org


Merrick

Daan van den Berg (NL) / Studio Daan
Honorary Mention Hybrid Art

Das „Elefantiasisvirus“ verursacht willkürliche Fehlbildungen wie Beulen, Buckel und Risse, die erst auftreten, wenn der Konsument sein Produkt zu Hause mit dem 3-D-Drucker ausdruckt. Dreidimensionaler Druck in den eigenen vier Wänden mag sich wie Science-Fiction anhören und steckt noch in den Kinderschuhen, aber er wird vermutlich eine neue Revolution mit sich bringen.

www.studiodaan.nl


216 prepared dc-motors / filler wire 1.0mm, 2009

Zimoun (CH)
Honorary Mention Digital Musics & Sound Art

Zimouns Klangskulpturen und Installationen sind graziöse mechanisierte Werke einer verspielten Poesie. Seine Klangarbeiten entwickelt er aus Basiskomponenten, häufig unter Verwendung großer Mengen an gleich präparierten mechanischen Elementen, um das Entstehen und Auflösen von Mustern zu untersuchen.

zimoun.ch


FLAECHEN [Aus der Reihe RAUMGEFLECHTE]

Julius Stahl (DE)
Honorary Mention Digital Musics & Sound Art

Die Installation bildet eine offene Raumkonstruktion aus fünf resonierenden Drahtflächen. Mithilfe von Scheinwerfern werden exakte Schattenprojektionen
davon auf Boden und Außenwände des Ausstellungsraumes geworfen. Ausgehend von den Schwingungen der Drahtgebilde ergibt sich ein dynamisches
Raumgefüge aus Objekten, Klang, Licht und dem umgebenden Ausstellungsraum.

www.juliusstahl.de


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