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Schluß mit Anti-Personen-Minen

Eine Kampagne des Roten Kreuzes

Oh bomb, I cannot hate you
You are not as cruel
As man made you
Gregory Corso, "Bomb"

Österreich ist das erste Land der Welt, das Anti-Personen-Minen verboten hat. Ein Gesetz, das auf Initiative des Roten Kreuzes zustandegekommen ist, ist vom Parlament im Dezember 1996 beschlossen worden und am 1. Jänner 1997 in Kraft getreten. Damit stehen die Herstellung, der Besitz, der Einsatz und der Handel mit einer der feigsten Waffen, die Menschen je hergestellt haben, in Österreich unter Strafe. Die Kampagne des internationalen Roten Kreuzes für ein Totalverbot von Anti-personen-Minen geht weiter - das Österreichische Rote Kreuz widmet sich jetzt wieder der medizinischen und orthopädischen Hilfe für Minenopfer. Das OrthoProject des Österreichischen Roten Kreuzes hilft den Opfern dieser heimtückischen Waffen in vergessenen Konflikten: In der Kaukasus-Republik Aserbaidjan. Dabei können auch Sie dem Roten Kreuz durch Ihre Spende helfen.

Das Österreichische Rote Kreuz bittet um Spenden auf das

PSK-Konto 2,345.000
Kennwort "Minenopfer"

Anti-Personen-Minen - Die Fakten

Alle 20 Minuten tritt irgendwo auf der Welt ein Mensch auf eine Anti-Personen-Mine. Minen sind der Fluch der Armen: Sie setzen den Krieg fort, auch wenn die Kämpfe vorüber sind. Kinder beim Spielen, Bauern auf den Feldern, Frauen beim Wasserholen und Holzsammeln büßen ihre Beine, ihre Arme, ihr Augenlicht oder gar ihr Leben ein.
Derzeit sind 64 Länder der Welt mit 110 Millionen Anti-Personen-Minen verseucht. Noch einmal soviele werden weltweit gelagert. Am schlimmsten betroffen sind die Länder Angola, Äthiopien, Eritrea, Mozambique, Somalia (Nordsomalia), Sudan, Afghanistan, Kambodscha, Bosnien und Irak (Kurdistan).

Monat für Monat werden über 2 000 Menschen von Minen verstümmelt oder getötet. Die meisten Unfälle ereilen Zivilisten nach Beendigung der Feindseligkeiten.
Für jede geräumte Mine werden 20 neue verlegt. Letztes Jahr wurden 100 000 Minen entfernt, aber zwei Millionen neue verlegt.

Der Preis von Anti-Personen-Minen beträgt zwischen drei und 30 US Dollar pro Stück. Die Kosten für die Entfernung einer einzigen Mine dagegen belaufen sich auf 300 bis 1 000 US Dollar.
Um die derzeit 110 Millionen Minen zu beseitigen, müßten 33 Billionen US Dollar aufgewendet werden. Experten schätzen, daß es unter den heutigen Voraussetzungen über 1 100 Jahre dauern würde, um die Minen weltweit zu räumen, und zwar unter der Voraussetzung, daß ab sofort keine einzige neue Mine mehr verlegt wird. Durchschnittlich werden bei der Entfernung von fünftausend Minen ein Minenräumungsspezialist getötet und zwei weitere verletzt.

Daß Anti-Personen-Minen so gut wie keinen militärischen Nutzen haben, ist mittlerweile belegt. Der ehemalige britische Brigadegeneral Patrick Blagden hat den Mineneinsatz in den letzten 50 Jahren untersucht und kommt in seiner Studie "Anti-Personen-Minen - Freund oder Feind?" zu eben dieser Schlußfolgerung. Das Ergebnis der Studie wird von mittlerweile 50 hohen Berufsmilitärs aus 20 Ländern der Welt bestätigt.

Auf dem von den Vereigten Nationen vom 5. bis 7. Juli 1995 in Genf abgehaltenen Internationalen Treffen über Minenräumung gingen für den Freiwilligen Minenräumungsfonds lediglich 20,5 Millionen US Dollar statt der von der UN erhofften 75 Millionen US Dollar ein. Das enttäuschende Ergebnis zeugt von der großen Schwierigkeit, die internationale Gemeinschaft dazu zu bringen, sich ernsthaft mit den Folgen des unterschiedslosen Einsatzes von Minen zu befassen. Es ist ein weiterer Beweis dafür, daß es drastischer Maßnahmen bedarf, um ihren Einsatz ein Ende zu setzen.

In den letzten 20 Jahren hat der Einsatz von Minen als Mittel zur Terrorisierung von Zivilisten in schwindelerregeneder Weise zugenommen. Sie werden eingesetzt, um den Zugang zu Ackerland, zu Bewässerungskanälen und Straßen zu verhindern. Dies führt zu Hungersnöten, die die Bevölkerung zur Flucht zwingen, sofern sie Gelegenheit dazu hat.

Weitere Informationen zum Thema:
Internationales Komitee vom Roten Kreuz:
Landmines

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PSK-Konto 2,345.000
Kennwort "Minenopfer"