Electrical Walks

Christina Kubisch gehört zur ersten Generation der KlangkünstlerInnen. Die ausgebildete Komponistin hat zur Realisierung ihrer Installationen unter anderem Techniken wie die magnetische Induktion künstlerisch weiterentwickelt. Seit 1986 tritt in ihren Arbeiten das Licht als gestalterisches Element zur Arbeit mit Klang hinzu. Am Werk von Christina Kubisch lässt sich eine künstlerische Entwicklung aufzeigen, die häufig als „Synthese der Künste“ beschrieben
wird – die Entdeckung des Klangraumes und der Dimension der Zeit in den visuellen Künsten einerseits und die Neubestimmung des Verhältnisses von Material und Form in der Musik andererseits. Im Rahmen des Ars Electronica Festivals 2010 hat sie zwei neue „Electrical Walks“ in Linz entwickelt. Weiters
sind drei Dokumentationsarbeiten ihres letzten Projekts im Ruhrgebiet ausgestellt.

http://www.christinakubisch.de



Walk the factory

3. 9. – 5. 9.
Start: Info Lounge

Christina Kubisch arbeitet mit dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion. Die von ihr entwickelten Kopfhörer machen die elektromagnetischen
Felder unserer Umwelt akustisch erfahrbar. Bei einer Führung durch die Tabakfabrik Linz können sowohl die magnetischen Klänge der beeindruckenden Architektur als auch die der dort ausgestellten elektronischen Kunst – Sounds, die normalerweise nicht hörbar sind – akustisch entdeckt werden.


Walk the city

2. 9. – 7. 9.
Start: Hauptplatz Ö1 Haiti-Haus

Die zweite Variante führt sie durch die Stadt. Ausgestattet mit Kubischs Spezialkopfhörern und einer Karte der Innenstadt mit interessanten Stationen können Sie sich auf eine akustische Entdeckungsreise begeben. Natürlich können Sie auch einen Abstecher abseits der Route wagen, denn eines ist garantiert: Sie werden unerwartete magnetische Klänge entdecken.


Wave Catcher

2. 9. – 7. 9.

Für den Film „Wave Catcher“ reiste das Team von November 2009 bis März 2010 durch das nördliche Ruhrgebiet. Die Auswahl der Drehorte erfolgte nicht nur aus visuellen, sondern vor allem aus akustischen Gründen. Verschiedene Alltagssituationen wurden sowohl mit den realen Umweltgeräuschen als auch mit den an gleicher Stelle empfangenen elektromagnetischen Klängen gefilmt. Die unzähligen Verkehrswege und Bahnhöfe wechseln sich ab mit versteckten Innenstadtgebieten, öffentlichen Gebäuden, Baustellen, Stromzentralen, Hochspannungsleitungen, Sicherheitssystemen, Sammlungen in Museen, Industriebrachen, Wartehallen und dem manchmal idyllischen Umland. Durch die verschiedenen Klangebenen entsteht eine Diskrepanz der Wahrnehmung, die das Gewohnte und Bekannte infrage stellt.

Konzept, Regie und elektromagnetische Tonaufnahmen: Christina Kubisch (DE)
Kamera und Schnitt: Peter Simon (DE)
Sound: Eckehard Güther (DE)

This work was commissioned in the context of the project mapping the region for RUHR2010/European cultural capital 2010 by the sculpture museum of Marl and was presented there first in spring 2010.


Bewegungen nach entfernten Orten

2. 9. – 7. 9.

Mit ihren Spezialkopfhörern kann Christina Kubisch normalerweise versteckte elektromagnetische Felder aufspüren, verstärken und hörbar machen. Die Installation „Bewegungen nach entfernten Orten“ besteht aus während der Ruhrgebietsreise entstandenen Field Recordings von Transportsystemen. Im deutschen Ruhrgebiet liegen 54 Städte so nahe beinander, dass sie fast wie eine Metropole wirken. Die öffentlichen Verkehrsverbindungen sind ein essenzielles Fortbewegungsmittel innerhalb der Städte: Regional- und Hochgeschwindigkeitszüge, U-Bahnen, Buslinien und ein riesiges Autobahnsystem ergeben ein dichtes Netz verschiedener Klangebenen. Kubisch bildet dieses Spinnennetz in ihrer Mehrkanal-Installation akustisch nach.

Audiotechnik und Mastering: Eckehard Güther

This work was commissioned in the context of the project mapping the region for RUHR2010/European cultural capital 2010 by the sculpture museum of Marl and was presented there first in spring 2010.


Ruhrlandschaften 2010

2. 9. – 7. 9.

40 Fotografien ihrer Reise durch das Ruhrgebiet hängen locker verteilt an der Wand. Wie bei einem Museumsbesuch erhält jeder Besucher einen Audioguide, mit dem er durch Eingabe einer Zahl die zu den jeweiligen Bildern gehörenden Soundscapes abrufen und anhören kann. Es handelt sich hierbei nicht um die akustischen, sondern um die magnetischen Klänge der Orte. Auf einer Karte des nördlichen Ruhrgebiets sind die Orte ebenfalls in Form von Nummerierungen markiert. Bilder und Klänge werden wie bei einer Schatzsuche vom Besucher gesucht, lokalisiert und kombiniert. Durch das offene Lautsprechersystem der Audioguides werden die Klänge leise im Raum herumgetragen und mischen sich immer wieder neu.

This work was commissioned in the context of the project mapping the region for RUHR2010/European cultural capital 2010 by the sculpture museum of Marl and was presented there first in spring 2010.


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