Hinweis: Im Auditorium des LENTOS findet auch die Tanzperformance Solo Date von Pao-Chang Tsai (TW) statt:
DO 18:30-19:30, FR 17:00 -18:00, SA 17:00 – 18:00, SO 17:00 – 18:00
Credit: Bildrecht Wien
Ingeborg Strobl
Ingeborg Strobls Werk ist als fortgesetzter Text zu lesen, ein Gewebe, in dem jedes Element mit dem anderen in Verbindung steht. Aneignen, Herausstellen, Zueinander-in-Beziehung-Setzen sind Bestandteile ihrer Vorgehensweise, mit der sie ihr Material mit neuer Bedeutung auflädt. Strobls Medien sind vorrangig Collage, Fotografie, Offsetdruck/Künstlerbuch, Aquarell und Video. Ihr Œuvre umfasst jedoch auch große künstlerische Gestaltungen am Bau. Bleibt sie im kleinen Format, dann aus Überzeugung, aus Haltung gegen Überproduktion, Konsum, Ressourcenverschleiß.
Wichtige österreichische Kunsthäuser haben Strobl Einzelausstellungen gewidmet, darunter die Wiener Secession (1992) und das Kunsthaus Bregenz (1999). Sie ist Trägerin mehrerer Kunstpreise. 1987 gründete sie mit Ona B., Evelyne Egerer und Birgit Jürgenssen die einflussreiche Gruppe Die Damen, deren Mitglied sie bis 1992 war. Ingeborg Strobl setzt die Reihe der Einzelausstellungen der wichtigsten zeitgenössischen KünstlerInnen aus Österreich im LENTOS fort. Für den großen Saal des LENTOS hat sie eine Präsentation konzipiert, die Arbeiten aus allen Werkphasen frei miteinander in Beziehung setzt.
Kurator: Stella Rollig
Die Ausstellung im LENTOS Kunstmuseum Linz läuft noch bis 18 September 2016
Credit: Reinhard Haider
Béatrice Dreux
Das komplexe Werk der Malerin Béatrice Dreux bewegt sich in einem persönlichen Erfahrungsraum und verhandelt gleichzeitig politisch-gesellschaftliche Themen. Ihr Werk ist figurative Malerei, doch die Arbeiten schildern keine Situationen, erzählen keine Geschichten, sondern erproben Malerei als kritische Haltung. Sie nehmen archaische Motive auf, um sie zeitgenössisch neu zu formulieren: Frau, Mutter, Göttin, Seherin, Tier und Pflanze stehen im Zentrum. In den farbstarken Bildern von Béatrice Dreux pocht eine „wütende Fröhlichkeit“, die der Philosoph George Steiner in allen substanziellen Kunst-Akten spürt. Béatrice Dreuxs erste museale Einzelausstellung vereint jüngste Werkserien mit Referenzbildern aus früheren Jahren. Die Künstlerin, die 1972 in Frankreich geboren wurde, lebt und arbeitet in Wien.
Gastkurator: Robert Fleck
Die Ausstellung im LENTOS Kunstmuseum Linz läuft noch bis 2. Oktober 2016
Credit: Philipp Greindl
RAUM LENTOS: Julia Tazreiter
Eine Liaison aus akustischen Signalen und Wasser lässt im LENTOS Leseraum eine Klangkomposition entstehen. Wasser tropft auf Audiokabel und löst damit kleine Kurzschlüsse aus, die dadurch akustisch verstärkt hörbar werden. Verschiedene Tropfgeschwindigkeiten und der Zufall bestimmen die sich immer wieder leicht verändernde Komposition. Julia Tazreiter lenkt damit unsere Aufmerksamkeit auf alltägliche Phänomene, Situationen und Geräusche, die allzu oft versteckt, vermieden und ignoriert werden. Das Arrangement der Kabel legt einen Fokus auf deren Details und gibt ihnen gleichzeitig eine skulpturale Dimension.
RAUM LENTOS ist das schnelle und unvorhersehbare Format des LENTOS Kunstmuseum, das am Schnittpunkt zwischen Musik, Performance und bildender Kunst agiert. Sound Art nimmt hier einen wesentlichen Stellenwert ein und wird im musealen Kontext neu gewertet.
Kurator: Magnus Hofmüller
Zur Person: Julia Tazreiter, geb. 1986 in Waidhofen/ Ybbs, lebt und arbeitet in Wien.Studium der Digitalen Kunst sowie der Kunst- und Designvermittlung an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Julia Tazreiter ist interessiert an ortsspezifischen Interventionen und arbeitet mit gefundenen Materialien, Objekten, Situationen und Räumen in den Medien Fotografie, Text, Sprache, Sound, Installation und Performance. Ein Fokus liegt dabei auf der Transformation von Alltagsobjekten. Vertraute Gegenstände und Phänomene erscheinen häufig zweckentfremdet und lassen durch ungewöhnliche Kombinationen neue Situationen entstehen.
Die Ausstellung im LENTOS Kunstmuseum Linz ist noch bis 18. September 2016 zu sehen.