Campus Exhibition: Beseelte Welten

DO 8.9.-SO 11.9.2016, 11:00-21:00,
MO 12.9.2016 11:00-19:00
Kunstuniversität Linz, Hauptplatz
Kunstuniversität Linz
Credit: China National Sinology Center, Exhibition Design of the Zhouyi Pavilion / Zhang Lie, Wang Zhigang, Yao Jijun, Cui Xiaosheng et al.

Der Studiengang „Interface Cultures“ der Linzer Kunstuniversität lädt auch heuer wieder eine internationale Partneruniversität ein, ihre Arbeiten beim Ars Electronica Festival auszustellen. 2016 ist es die Tsinghua-Universität aus Peking, die zu den renommiertesten Universitäten Chinas zählt und darüber hinaus Mitglied der C9-Liga ist – einer Verbindung von neun prestigeträchtigen Eliteuniversitäten des Landes. Die Campus Exhibition zeigt die besten Medienkunstarbeiten ihrer Studierenden.

Elektronik, Maschinen, Informationen und Medien bringen in dem von den Menschen vorangetriebenen iterativen Prozess technologischer Innovation ständig neue „Lebensformen“ hervor. Wir versuchen, in unseren Arbeiten solche kreative Geistesblitze einzufangen und unseren künstlerischen oder Design-Projekten durch Unbestimmtheit und Zufälligkeit einen bislang nie dagewesenen, ganz eigenen Charme einzuhauchen. Die Arbeiten waren noch nie zuvor so eng mit der Zeit, den Prozessen und Orten, in denen sie entstehen, und mit dem Publikum verknüpft. In dieser Ausstellung möchten wir aus einem akademischen Blickwinkel heraus die komplexen Beziehungen aufzeigen, die heutzutage zwischen den „Dingen in der Welt“ und dem Menschen bestehen, und auf dem Hintergrund einer multikulturellen Kultur die „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ Chinas untersuchen.

Diese Ausstellung zeigt Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung und Lehre, die in den letzten Jahren am Department of Information Art & Design der Academy of Arts and Design der Tsinghua-Universität entstanden sind. Sie umfasst neue Arbeiten von Studierenden und Lehrenden aus den Fächern Information Art & Design, Animation, Fotografie und Digital Entertainment Design. Die Ausstellung lässt sich in einige große Bereiche unterteilen: digitale Erhaltung und Innovation im Bereich des traditionellen chinesischen Kulturerbes, interaktive medienkünstlerische Arbeiten und ein Screening von mehr als zwanzig Animationen.

Credits: Faculty for Creative New Media and Performing Art, Department of Information Art & Design der Academy of Arts and Design, Tsinghua University, Peking.

Credit: Tsinghua University

Alte Gassen aus der Ming- und Qing-Dynastie

Wu Shizhong, Guan Yan, Wu Qiong, Wang Zhigang, Zhang Mangmang, Xiang Feng

Die alten Gassen der Stadt Yiyang, die noch aus der Zeit der Ming- (1368–1644) und Qing-Dynastie (1644–1911) stammen, sind typisch für die klassische südchinesische Bauweise. Die in einem einzigartigen Stil errichteten Straßenzüge sind bis heute gut erhalten. Ihre Strukturen erlauben uns zu verstehen, mit welchen Techniken damals gebaut wurde, welche Raumkonzepte verfolgt wurden, welche Sitten und Gebräuche herrschten und wie die Stadt sich entwickelt hat. Die alten Gassen von Yiyang gelten heute als die schönsten im südlichen China.

Credit: Tsinghua University

Die Keramikbrennöfen von Yangwuling

Wu Shizhong, Guan Yan, Wu Qiong, Wang Zhigang, Zhang Mangmang, Xian Feng

Die Keramikbrennöfen von Yangwuling in Yiyang (Provinz Hunan), die fast tausend Jahre alt sind, sind ein wichtiges Erbe der volkstümlichen Keramiktradition des südlichen Chinas. Die dort produzierten Keramiken ist sowohl vom delikaten Stil der Keramiken aus der Südlichen Song-Dynastie (960-1279) als auch dem gröberen, gewagteren Stil der Yuan-Dynastie (1279–1368) beeinflusst. Anhand dieser Keramiken können wir nachvollziehen, wie sich die Gesellschaft Hunans über verschiedene historische Perioden hinweg entwickelt hat.

Credit: Tsinghua University

Dunhuangs digitale Erhaltung – Virtuelle Ausstellungsplattform

Lu Xiaobo, Wu Qiong, Zhang Lie, Chen Lei u. a.

Dieses Forschungsprojekt wurde im Rahmen des National Basic Research Program der VR China durchgeführt. Es ist eine multimodale Plattform zur Präsentation von digitalisiertem Kulturerbe, die visuelle und auditive Elemente vereint und Wandmalereien aus den buddhistischen Grotten von Dunhuang aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Diese Präsentation kombiniert Virtual Reality und Augmented Reality, die höchsten künstlerischen Anforderungen entspricht, und erlaubt sowohl dem Publikum als auch Dunhuang-Spezialisten ein immersives Erlebnis, das wissenschaftlichen und künstlerischen Standards gerecht wird.

Credit: Tsinghua University

Dunhuang – VR-Ausstellung (Begegnung mit der Tang-Dynastie, Dunhuang)

Lu Xiaobo, Ma Lijun

Diese Arbeit ist Teil einer VR-Plattform zur Präsentation des digitalisierten Kulturerbes von Dunhuang, einem für seine Höhlentempel bekannten buddhistischen Zentrum an der alten Seidenstraße. Sie basiert auf einer virtuellen Rekonstruktion in High-Definition des aktuellen Zustandes von Höhle Nr. 159 der buddhistischen Mogao-Grotten von Dunhuang. Die Arbeit versetzt den Betrachter mittels VR-Methoden unmittelbar in diese Höhle. Er kann sich darin frei bewegen und in einer eindrücklichen immersiven Erfahrung die Skulpturen und Wandmalereien in allen Details untersuchen.

Credit: Tsinghua University

Land of Hope

Shi Danqing, Xian Feng, Wang Zhigang, Dai Dai

Die große Multimedia-Installation Land of Hope bildete das Zentrum des China-Pavillons der Expo 2015 und umfasste ungefähr 450 Quadratmeter. Die Installation bestand aus 20.000 bis 30.000 künstlichen, leuchtenden Reisstängeln, die ein imposantes „Feld“ bildeten, das dynamische Bilder präsentierte. Das Publikum konnte durch dieses Feld wandern und über eine Rampe auf die Besucherplattform gelangen, von wo aus man einen eindrucksvollen Blick über das ganze Feld hatte.

Credit: Tsinghua University

DuBike

Wang Chao, Xu Yingqing, Su Yi, Tao Ji, Wang Meng, Sun Zhuang, Huang Xiangyang, Fang Ke, Wang Yu, Gu Jiawei, Yan Suosuo, Zhang Lei, Mi Haipeng, Yu Kai

DuBike ist ein smartes Fahrrad, das vom X-Studio der Tsinghua University gemeinsam mit der Deep-Learning-Abteilung des Internet-Konzerns Baidu entwickelt wurde. Das DuBike sammelt mithilfe von am Radkörper befestigten Sensoren während der Fahrt Informationen über den körperlichen Zustand des Users sowie über die Umgebung, in der er sich bewegt. Durch Sprachausgabe und ein Display-System gibt das DuBike dem User in Echtzeit Feedback zu seinem Fahrverhalten. Gleichzeitig kann es auch verschiedene Faktoren – physiologische Indikatoren, Fahrgewohnheiten, Location, Straßenzustand in der Stadt oder Umweltqualität – analysieren und dem User in Echtzeit Ratschläge zu seinem Fahrverhalten, Informationen über den Straßenzustand, smarte Empfehlungen und andere radfahrbezogene Services liefern.

Credit: Tsinghua University

China National Sinology Center, Ausstellungsdesign des Zhouyi-Pavillon

Zhang Lie, Wang Zhigang, Yao Jijun, Cui Xiaosheng u.a.

Das China National Sinology Center ist ein Ausstellungsort, der dem Erleben der traditionellen chinesischen Kultur gewidmet ist. Das Zhouyi (im Westen als Yijing oder I-ching bekannt) wurde immer schon als das bedeutendste der klassischen Werke angesehen, als Ursprung des „großen Weges“. Das Ausstellungsdesign will mit tausend LED-Säulen einen sinnbildlichen stereografischen Wald aus Schafgarbenstängeln schaffen, damit das Publikum die geheimnisvolle Weisheit des Zhouyi erleben kann.

Credit: Tsinghua University

Der Rhythmus der Stadt

Wu Qiong

Der Rhythmus der Stadt ist eine Visualisierung von Daten über die Bewegungsrouten der BewohnerInnen der südchinesischen Stadt Xiamen. In Echtzeit werden Daten wie etwa Abfahrts- und Zielort oder Wegdauer auf einer Karte visualisiert und damit der dynamische Bewegungsfluss der Bewohner sowie die Charakteristika der einzelnen Stadtteile und ihrer Verbindungswege gezeigt. Die Landschaft die durch diese Visualisierung entsteht, ähnelt dem rhythmischen Pulsieren der Stadt und erlaubt den EinwohnerInnen, ihre Heimatstadt unter einem völlig neuen Blickwinkel zu sehen.

Credit: Tsinghua University

 Mu Mu – eine neue AR-Interaktion

Zhu Hui

Mu Mu verbindet Animations-Kunst mit Cutting-Edge-Technologien, inklusive neuester Technologien im Bereich der Augmented Reality. Das Projekt, das für eine Zusammenarbeit mit Disney ausgewählt wurde, bietet mehreren internationalen Firmen eine Werbeplattform. Das Publikum kann nicht nur eine neuartige VR-Interaktion ausprobieren, sondern auch selbst am kreativen Prozess teilnehmen. So vermittelt das Projekt ein starkes Erlebnis einer Live-Interaktion.

Credit: Tsinghua University

To Live

Wang Zhigang

Die in diesem Theaterstück verwendeten Videoarbeiten vermitteln dem Publikum über die visuelle Erfahrung den Schmerz, den die Hauptfigur empfindet, wenn sie von geliebten Menschen getrennt wird. Dadurch gelingt es, die Zuschauer wie noch nie zuvor unmittelbar zu berühren. Die Videos verstärken die ungewöhnliche Bühnenatmosphäre: In ihrer Intensität vermitteln sie eine kraftvolle, bewegende Erfahrung.

Credit: Tsinghua University

culture weakness

Deng Yan

culture weakness ist eine Video-Installation, die aus Ventilator, Stoffvorhang und projiziertem Video besteht. Sie beschreibt ein traditionelles chinesisches Gefäß, das nicht zerschlagen werden kann, und steht für die aktuelle Situation der traditionellen chinesischen Kultur: zerbrechlich, aber trotzdem stark.

Credit: Tsinghua University

Camera Obscura

Zhang Yinghan

Als Vorläufer des Fotoapparats ist die Camera Obscura ein primitives Mal-Werkzeug. Mithilfe eines Lichtstrahls und eines Sehlochs konnten die Maler damit ein klareres, realistischeres Bild von Objekten zeichnen. Aufbauend auf dem technischen Prinzip der Camera Obscura – die ein auf dem Kopf stehendes und seitenverkehrtes Bild ergibt –, stellte ich einen einfachen Apparat her und versuchte über das Medium Video die Beziehung zwischen der Gesellschaft und Gruppen von Menschen mit verschiedenen sexuellen Orientierungen zu untersuchen.

Credit: Tsinghua University

Uncertain Substance

An Ji’er

Uncertain Substance entstand aus dem Dekonstruieren und Neuzusammensetzen von Bildartefakten. Das neue, fremde Bild vermittelt einen Zustand der Unbestimmtheit. Entstanden aus dem Misstrauen gegenüber Erfahrung und Urteil, lässt uns Uncertain Substance Dinge vorurteilsfrei und unterscheidungslos sehen. Das ist vielleicht der Urzustand eines Dinges.

Credit: Tsinghua University

Waiting

Lai Weiwei

Angesichts der schnellen technischen Entwicklung sind wir heute auch an einen effizienten, schnellen Lebensstil gewöhnt. Ich habe für Waiting Warte-Szenen aus dem Alltag fotografiert, und indem ich den Film in Zeitlupe abspiele, wird die Bildbewegung extrem verlangsamt. Das steht für die Gefühle, die Menschen während des Wartens empfinden.

Credit: Tsinghua University

Die Grube

Li Tong

Im Zustand der Geistesabwesenheit dringen verschiedenste Bildfragmente in unsere Erfahrung ein. Davor können wir uns nicht schützen. Erst wenn wir diese Bilder bewusst wieder zum Vorschein bringen, erkennen wir, wie sehr sie uns beeinflussen, und wir beginnen, uns für diese Bilder, die keiner stringenten Logik folgen, zu interessieren.

Wenn wir Dinge vergraben und ihrer gedenken, dann ist es, als könnten wir das Verlorene in Erinnerung behalten. Was mich betrifft, so besteht die Erinnerung an Dinge, bevor und nachdem sie verloren gegangen sind, aus genau solchen Bildfragmenten. Das Vergrabene, das gibt es in Wirklichkeit nicht, und trotzdem ist alles da.

Credit: Tsinghua University

Mermaid Can

Zhou Qiannan

Mermaid Can setzt sich mit den Begriffen von absoluter und konstruierter „Wirklichkeit“ und „Wahrheit“ auseinander. Das Kunstwerk wurde aus verschiedenen Medien zusammen: An verschiedenen Orten in Frankreich und den USA gedrehte Videos werden auf eine Vitrine voll handgemachter, durchsichtiger Formen projiziert, die an chinesische Antiquitäten erinnern. Sie sind „Präparate“, die sich in einem „halb belebten“ Zustand befinden, der sich Kategorien wie Zeit und Raum entzieht. Die Inspiration für diese Formen stammt von der im 19. Jahrhundert in den USA von P.T. Barnum organisierten Ausstellung Fiji Mermaid. Die Arbeit zeigt das Nebeneinander von Kitsch und Ornament, Morbidität und Schönheit, Ekel und Faszination. Sie untersucht die Manipulierbarkeit visueller Medien sowie das anthropologische Phänomen von Tierausstellungen in früheren Zeiten, reflektiert aber zugleich auch unsere modernen Sehgewohnheiten.

Credit: Tsinghua University

Ohne Titel

Li Qingyu

Alles wird verschwinden. Egal, wie lange du auf dieser Erde lebst, du wirst letzten Endes verschwinden. Zu erleben, wie etwas verschwindet oder wiedergeboren wird – dieses Gefühl kann nicht in Worte gefasst werden. Der Künstler versucht, dieses Gefühl zu zeigen und den Prozess des Verschwindens und Wiederkehrens erfahrbar zu machen, indem er diese Prozesse gemeinsam in Zeitlupe ablaufen lässt.

Credit: Tsinghua University

Illusion

Liu Yushan

Wahrheit und Falschheit, Realität und Fantasie bedingen einander. Wenn du innehältst, um eine Landschaft zu betrachten, kann dir nur die Zeit sagen, ob sie real oder irreal ist. Wenn man Bilder seziert und sie verschiebt, sie immer wieder auseinandernimmt und neu zusammensetzt, kann man auch nur im Moment des Zusammensetzens den feinen Unterschied zwischen „Wirklichkeit“ und „wahrem Antlitz“ erkennen. Was wir sehen, ist nicht die wahre Welt, sondern eine kleine Welt, die wir wie aus Stillleben erschaffen. Aber wenn die Bilder isoliert sind, kann man sich nur hoffen, dass das Publikum den Inhalt des Bildes aufgrund seiner eigenen visuellen Erfahrung beurteilt. Das ist auch ein Prozess der Konstruktion von Wahrnehmung.

Credit: Tsinghua University

Sirene

Liu Silin

Ich habe Menschen mit unterschiedlichstem sozialem Hintergrund eingeladen, mit mir eine lippensynchrone Aufführung zu machen und den Klang von Polizeisirenen zu imitieren.

Credit: Tsinghua University

Sand Letter

Tian Li, Fu Zhiyong, SeeekLab

In China gibt es ein Sprichwort: „Zeig mir deine Handschrift, und ich weiß, wer du bist.“

Strich für Strich chinesische Zeichen zu schreiben – davon geht eine Faszination aus, die durch elektronisch vermitteltes Schreiben oder Symbole nicht annähernd erreicht werden kann. Sand Letter und die dazugehörige App verwandeln die Handschrift des Betrachters in eine von einer smarten Hardware erzeugten kalligrafische Spur, wodurch man auch über eine große Distanz im Sand ähnliche Pinselspuren und Schreibprozesse darstellen kann.

Credit: Tsinghua University

Creative City

Fu Zhiyong, Qiu Bixuan, Niu Siyue

Creative City gibt Einblick in einen vollständigen Making-Prozess: ein innovatives kollaboratives Modell, das vom Raum zur Darstellung eines Makerspace mit seinem lebendigen Setting reicht. In dieser Arbeit wird ein stereoskopisches Buch mit Projektionen verbunden. Wenn der Besucher dieses Buch durchblättert, löst er durch die Berührung des Chips in der Installation den Projektionsmodus aus und kann im Buch erscheinende Videos und Animationen sehen und im Zuge dieser Interaktion die Möglichkeiten eines Makerspace entdecken.

Credit: Tsinghua University

Sightseeing-Aufzug

Fu Zhiyong, Tian Li, SeeekLab

Das Projekt ist ein Sightseeing-Aufzug, der zwischen realer und digitaler Welt pendelt. Im Inneren sind zahlreiche Videos versammelt. Die Besucher können in einem „falschen“ Aufzug, der das Erlebnis einer Fahrt in einem echten Aufzug simuliert, in verschiedene Stockwerke fahren. Durch das Fenster im Aufzug können sie eine fremde, aber doch vertraute Raum/Zeit wahrnehmen und eine ganz andere Welt erfahren.

Credit: Tsinghua University

InstaBooth

Fu Zhiyong, Guo Jiajing, Ge Sihang

InstaBooth ist eine Installation, die die Verbindung zwischen zwei Städten sichtbar macht. Die Städte Beijing und Linz, die beide auf eine lange Geschichte und eine reichhaltige kulturelle Tradition zurückblicken können, haben sich für diese Ausstellung zusammengetan. Mit InstaBooth werden Orte auf den Karten von Linz bzw. Beijing ausgetauscht. Die Besucher können auf den beiden Karten Würfel platzieren. Anhand der darauf erscheinenden Animationen können sie die Besonderheiten und Ähnlichkeiten der beiden Städte erforschen.

Credit: Tsinghua University

VR-Terrakotta-Armee

Zhang Lie, Tan Xingdong u.a.

Die Terrakotta-Armee von Kaiser Qin Shihuangdi, eines der bedeutendsten Beispiele für Chinas herausragende klassische Kultur, ist Teil des Weltkulturerbes. Durch neue VR-Technologien kann das Publikum Auge in Auge mit den Soldaten stehen und aus nächster Nähe die beeindruckende Größe des Kaisergrabs und die lebensnahe Gestaltung der Terrakotta-Krieger erfahren.

Credit: Tsinghua University

Interaktive Version von „Nächtliche Feste des Han Xizai“

Shi Danqing, Shi Qingyuan, Chen Congxin, Feng Shuangni, Wang Zhigang

Diese Installation ist eine digitale, interaktive Version der berühmten klassischen Kalligrafie und Malerei Nächtliche Feste des Han Xizai aus dem 10. Jahrhundert. Mittels New-Media-Technologien wurde, ausgehend von Details des Originals, ein interaktives und animiertes narratives Design entwickelt und in eine dreidimensionale Szenerie umgesetzt. Durch die Interaktion mit dem Bild kann der Betrachter die Faszination der chinesischen Malerei erfahren.

Credit: Tsinghua University

Ausflug in die Berge und Bäche

Wang Zhigang, Jia Shan, Mei Jing, Wang Yingqi, Hao Mingzhu, Ye Dong

Diese Arbeit basiert auf dem klassischen Gemälde Ausflug in die Berge und Bäche und ahmt mit Methoden der klassischen chinesischen Gartenkunst die Landschaft des Gemäldes nach. Sie betont den Aspekt der Mediatisierung und die immersive Erfahrung und realisiert damit eine zeitgenössische Interpretation des Originalwerks, das die früheste traditionelle Landschaftsdarstellung ist, auf die der Westen aufmerksam wurde. Das Werk besteht aus drei Teilen: Faszination der Berge, Besteigen der Berge, Verehren der Berge. Es führt den Betrachter in die Berge und ist somit eine Erweiterung eines dreidimensionalen, abstrakten Landschaftsbilds.

Credit: Tsinghua University

Spirit wandering in the dark

Wang Zhigang, Ruan Jianan, Zhang Jieye, Chen Xiaoyu, Tang Muyuan

Wasser und Nebel wallen und wogen, Geister führen ihre Tänze auf. Diese Wesen, die die Natur bewohnen, werden in einer für chinesische Gärten typischen Miniatur-Landschaft auf Nebel als Trägermedium projiziert. Reales und Irreales, Bewegtes und Stilles, Verborgenes und Sichtbares verbinden sich und schaffen eine mysteriöse fernöstliche Atmosphäre.

Credit: Tsinghua University

Tribe of Demons

Wang Zhigang, Jiang Yuntao, Chen Kaixi, Xu Benyi, Feng Lei, Wang Linfeng

Dieses lustige, auf einem Tisch angesiedelte Ökosystem lässt mehrere Personen miteinander interagieren. Es setzt sich aus kleinen seltsamen Figuren mit ganz unterschiedlichen Merkmalen zusammen. Sie unterscheiden sich in Aussehen, Charakter, Bewegungsformen und Verwandtschaftsbeziehungen. Das Publikum kann durch unterschiedliche Handbewegungen mit den seltsamen Wesen in eine sehr natürlich anmutende Interaktion treten. Werden die äußeren Bedingungen und das Gleichgewicht des Systems verändert, kann man aus einer Third-Person-Perspektive die Entwicklung und Veränderungen der einzelnen Figuren und ihrer Gruppe beobachten.

Credit: Tsinghua University

Magischer Spiegel – Unsichtbare Welt

Wang Zhigang, Luo Wei, Hao Mingzhu, Yang Pengtao

Das „Ich“, das die Besucher im Spiegel sehen, scheint in eine geheimnisvolle Welt zu einzutreten: Einige vorwitzige oder auch schüchterne Seelen versammeln sich rund um den Besucher und treten in eine geisterhafte Interaktion mit ihm. Der Besucher versinkt in einem märchenhaften Wechselspiel zwischen Illusion und Realität.

Credit: Tsinghua University

Spacial Gears

Ma Yanlin, Zhu Jiahui

Spacial Gears ist eine Installation, die sich mit optischen Täuschungen in Fläche und Raum beschäftigt, und durchbricht die herkömmliche Vorstellung von ineinandergreifenden Zahnrädern: Von vorne gesehen, greifen die Zahnräder ineinander und bewegen sich gemeinsam. Tatsächlich aber sind sie gegeneinander versetzt, und es besteht eine gewisse räumliche Beziehung. So bewegt sich jedes Zahnrad in einer vorher festgesetzten Geschwindigkeit.

Credit: Tsinghua University

MetaLife

Lu Qiuyi, Wang Liyuan, Mi Haipeng, Shi Danqing, Xu Yingqing, Guo Jiajing, Xie Chenrui, Jiang Meijia, Liang Jie, Liu Jing

Was ist Leben? Wenn ein Tropfen flüssigen Metalls Beute jagen, verdauen und sich fortbewegen kann, kann man dann sagen, dass er belebt ist? MetaLife ist eine interaktive Installation, die aus einem Weichtier besteht, das sich von flüssigem Metall ernährt. Das in der Installation lebende flüssige Metall scheint über Selbstbewusstsein zu verfügen. Wenn es mit Besuchern interagiert, zeigt es ein schüchternes, neugieriges oder auch freches Verhalten und regt die Besucher an, darüber nachzudenken, was Leben eigentlich ist.

Credit: Tsinghua University

ZOOO

Lu Qiuyu, Mao Chengpeng, Zhong Qiuheqi, Liu Yejun

ZOOO ist eine interaktive Bühne, auf der gleichzeitig mehrere maschinell gesteuerte Puppen kontrolliert werden können, zwischen denen eine vielgestaltige Interaktion möglich ist. Über die dazugehörige Software kann ZOOO auch die Bewegungseinstellungen und -arrangements der Puppen vereinfachen. Dank des flexiblen Hintergrunds dieser DIY-Bühne kann eine individualisierte Bühnenperformance realisiert werden.

Credit: Tsinghua University

Angry

Xu Chutong, Zheng Wei, Li Zhi, Li Jiawei, Gao Jing, Ma Anqi

Es mag in der Natur des Menschen liegen, geheimnisvolle Räume und seltsame Objekte erkunden zu wollen. Auch wenn Neugier die Antriebskraft hinter Fortschritt und Innovation sein mag, so verletzt sie doch auch manchmal die Privatsphäre anderer oder schädigt sie sogar. In spannenden Filmen ist ein Kasten oft ein Raum, der ein Geheimnis zu bergen scheint, ja, manchmal ist er auch der Ort, wo sich die Lösung eines wahrhaften Rätsels verbirgt. Was aber die Leute nicht wissen, ist, ob ihre Neugier bei anderen nicht Misstrauen, Ekel oder Zorn hervorruft. Die negativen Gefühle, die diese Reaktionen begleiten, rufen vielleicht sogar eine Sozialphobie zwischen Fremden hervor und bilden so vielleicht einen Teufelskreis, dem man nur schwer entrinnen kann.

Credit: Tsinghua University

Es gibt immer jemanden, der brav Abschlussfotos macht …

Zhang Yang, Liang Yuyun, Wang Han, Guo Jiajing, Zhou Xueyi, Wang Li, Zhang Fengjie, Wang Yue

Neun Emojis mit menschlichem Ausdruck stehen für neun Klassenkollegen. Wenn du das Handy herausnimmst, den Blitz aktivierst und fotografierst, stellst du fest, dass die Klassenkameraden Grimassen schneiden. Neugierig machst du noch ein Foto, und siehe da: Jetzt schneiden zwei andere Klassenkameraden Grimassen … Wer weiß, vielleicht gelingt es ja, ein perfektes Abschlussfoto zu schießen?

Credit: Tsinghua University

Mr. Monster

Zhang Su

Das wichtigste Element bei Mr. Monster sind die Augen: Mittels einer Steuerung wird eine Augenbewegung simuliert und „belebt“: Sie verleiht Obst und Gemüse ein neues Leben. Die Installation besteht aus neun „Bildern“. Wenn sich ein Betrachter nähert, öffnen sich die im Bild versteckten Augen leicht und interagieren mit dem Besucher. Wenn dieser sich wieder entfernt, schließen sich die Augen, und die Installation kehrt in ihren Ruhezustand zurück.

Fisch-Gelage

Wang Han

Bei dieser Installation sind in verschiedenen Gedecken verschiedene Fische versteckt. Diese Fische verhalten sich meist ruhig, aber wenn man nicht auf der Hut ist, beginnen sie plötzlich zu zappeln. Berührt man sie, verändern sie ihre ursprüngliche Reaktion: Sie beginnen noch heftiger zu zappeln oder verfallen in Regungsloskeit

Credit: Tsinghua University

Music Reyalp

Liang Yuyun

Music Reyalp ist eine Schachtel, die Musik in zwei Richtungen abspielen kann: Wenn man die Schachtel wie eine Sanduhr aufrecht aufstellt, wird die Musik normal abgespielt; dreht man die Schachtel aber um, dann wird die Musik vom Ende zum Anfang abgespielt.

Credit: Tsinghua University

Marching Matrix

Sun Yuehui

Ausgangspunkt für Marching Matrix waren Beobachtungen und Analysen von Truppenparaden und ähnlichen Ereignissen. Grundelement der Arbeit ist eine sich fortbewegende, einfache quadratische Matrix, die sich ständig verändert. Der Betrachter kann mittels Bewegungs- und Sprachbefehlen verschiedene Formationen aus einer Third-Person-Perspektive kreieren. Wenn er die Regeln versteht bzw. neu organisiert, kann sich eine spannende, zum Nachdenken anregende Erfahrung einstellen.

Credit: Tsinghua University

Feder

Gong Ziyi

In einer im Ausstellungsraum aufgestellten transparenten Acrylbox schwebt eine Feder. Diese Box weist auf drei Seiten eine Öffnung auf, was die Besucher dazu animinert, die Feder in der Box anzublasen. Dabei registriert die Feder die Veränderungen im Luftdruck und in ihrer eigenen Bewegungsbahn und beginnt sich hin und her zu bewegen. Nicht weit davon hängt oben im Ausstellungsraum eine zehnfach vergrößerte Feder. Wenn die Besucher die Feder in der Box anblasen, dann sorgt ein Elektromotor dafür, dass sich die schwebende große Feder auf die gleiche Weise wie die kleine Feder bewegt. Die Installation vergrößert also die Wirkung des Besuchers auf ein winziges Ding und thematisiert so die Frage, wie groß der Einfluss ist, den das Verhalten des Einzelnen auf seine weitere Umgebung hat.

Credit: Tsinghua University

Wandering

Wang Ruocha

Das Projekt Wandering wurde von einem Fantasie-Thema inspiriert: der Wanderung fliegender Fische. Es ist eine mechanische Installation aus Zahnrädern und Kurbelstangen. In der Installation ist die mechanische Konstruktion deutlich sichtbar, die Designsprache ist an Industriedesign angelehnt. Ein Großteil ist in Handarbeit entstanden, was der unbelebten Maschine eine organische Anmutung und Wärme verleiht. Die Installation zeigt einerseits die Schönheit von Maschine und Handwerk, andererseits erfüllt sie auch einen erzieherischen und wissenschaftsvermittelnden Zweck.

Credit: Tsinghua University

Feitian – Dunhuangs Tanz-Animation

Chen Lei, Wang Zhigang

In der buddhistischen Ikonografie sind „Feitian“ weibliche Geister, die zu Musikbegleitung tanzen. Vor tausend Jahren wurden in den buddhistischen Grotten von Dunhuang tausende schöne Feitian-Bildnisse geschaffen, die ein Juwel der chinesischen Volkskunst darstellen. Die Animation verwendet Motion Capture, um die Forschung über den in Dunhuang dargestellten Tanzstil zu zeigen, so dass der Betrachter einen lebendigen Eindruck von Feitians und ihren geheimnisvollen, eleganten Tänzen bekommt.