STARTS Prize 2016

DO 8.9.-MO 12.9.2016, 10:00-19:30
POSTCITY, First Floor/STARTS Labs
POSTCITY

Im Auftrag der Europäischen Kommission hat Ars Electronica einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem innovative Projekte an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technologie und Kunst ausgezeichnet wurden. Ars Electronica 2016 zeigt eine Auswahl der ausgezeichneten und nominierten Arbeiten des STARTS Prize 2016.

This project is presented in the framework of the European Digital Art and Science Network and co-funded by the Creative Europe program of the European Union.

Artifical Skins and Bones

Die Muster, Strukturen und Funktionen der Natur sind eine nie versiegende Quelle der Inspiration. Wir begannen mit unserem Projekt Artificial Skins and Bones, indem wir das Design unseres eigenen Körpers betrachteten und die Elemente untersuchten, die wir im Designprozess künstlicher Körper anwenden könnten. Durch Workshops mit TechnikerInnen und PhysiotherapeutInnen von Ottobock, Interviews mit amputierten Menschen sowie einem Besuch der Forschungs- und Produktionszentrale in Duderstadt setzten wir auch folgende Themen auf unsere Agenda: die Sprache der Sinneswahrnehmung, die Interaktion mit künstlichen Körperteilen und die Ästhetik künstlicher Körperteile im Verhältnis zur Ästhetik natürlicher Körper.

Magnetic Motion

Iris van Herpen beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel magnetischer Kräfte. Durch die Auseinandersetzung mit der Dynamik von Anziehung und Abstoßung verschmilzt die Designerin Natur und Technologie miteinander.
Mit Methoden wie Spritzgussund Laserschneiden auf labyrinthartigen Strukturen, 3D-Druck und komplexer architektonischer Handarbeit auf Kleidern, Jacken, Hosen, Röcken und Blusen verleiht die Designerin ihren Arbeiten dynamische Formen und Oberflächen, die die Bewegungen des Körpers widerspiegeln. Der dreidimensionale Charakter und die Schichtung der Kleidungsstücke geben ihnen Volumen.

Kinematics Dress

Kinematics Dress steht für einen neuartigen Herstellungsprozess, der Design, Simulation und digitale Fabrikation miteinander verbindet, um komplexe, individuell angefertigte Produkte zu erzeugen. Jedes der Kleider besteht aus Tausenden von ineinander greifenden Einzelteilen, die zusammengefaltet als ein Stück im 3D-Drucker ausgedruckt werden und nicht mehr zusammengesetzt werden müssen.

Hy-Fi The Living Alchemists Exhibition Festival 2016

Hy-Fi: Reinventing the brick for a low-carbon, compostable structure

The Living
Hi-Fy repräsentiert eine neue Form nachhaltiger Architektur. Für dieses Projekt wurde ein innovativer Niedrigenergie-Baustoff getestet und verfeinert. Die Zahlen: 10.000 kompostierbare Ziegel, ein 13 Meter hoher Turm, drei Monate lang kulturelle Veranstaltungen. Die “wachsenden” Ziegel, die dafür verwendet wurden, entstanden aus einer Kombination von Maisstängelabfällen und lebenden Pilzen. Nach Beendigung des Projekts landete die daraus resultierende Erde in einigen lokalen Gemeinschaftsgärten.

Time Displacement / Chemobrionic Garden

Time Displacement – Chemobrionic Garden erforscht das Verhältnis von hydrothermaler Chemie, dem Verlauf der Zeit und der Weiterentwicklung des Klanges. Das Projekt besteht aus einigen kleinen chemischen Gartenformationen in einer Wasserglaslösung (Natriumsilicate) und gibt Einblicke in die Erforschung des Ursprungs des Lebens und in chemische Prozesse. Die chemischen Reaktionen werden von Kameras überwacht, um Verfärbungen und Verformungen mittels Mikrocontroller wahrzunehmen. Die Veränderungen wirken sich auf einen Code aus, mit dem Klänge live generiert werden, und gestalten so wiederum die Drone-Komposition um, die im Ausstellungsraum ertönt.

Project Nimbus

Project Nimbus gelang 2015 erstmals die Projektion bewegter Bilder auf die Kondensstreifen von Flugzeugen. Das Bild (Horse in Motion, Muybridge 1878) ist ein kultureller Bezug, den Kunst und Wissenschaft gemein haben. Über das Spektakel hinaus wurde die Arbeit durch Kunst als Forschung untermauert, unter Einbindung von Piloten, Technologen und Kulturexperten, angetrieben von Vorstellungskraft und Risikofreude, wodurch das Projekt vom Kommerzialisierungszwang befreit war.
Inspiriert von einer vom US-amerikanischen Militär angeregten nichtlethalen Waffe, ist der Laser „Zoopraxiscope Mk6“ ein Open-Source-Wolkenprojektor, der historische und innovative Projektionstechnologien verbindet.

Instruments of the Afterlife

Diese Instrumente werden entwickelt, um Kontamination mithilfe von Pflanzen und technisch veränderten Bakterien in wertvolle Materialien zu verwandeln. Wäre es möglich, dass zukünftige Generationen die Kontamination und Umweltverschmutzung, die wir verursachen, für den Aufbau einer Welt der Zukunft verwenden, statt Material aus geologischen Quellen schöpfen und fossile Brennstoffe verwenden zu müssen, die der Umwelt noch mehr Schaden zufügen? Könnte mit der Natur eine ausgewogene Beziehung aufgebaut werden, um so eine Null-Abfall-Zivilisation entstehen zu lassen? Eine Reihe von neuen Instrumenten bedient sich der synthetischen Biologie, Pflanzenwissenschaften und Nanotechnologie. Während diese Instrumente die Landschaft säubern, wird, in voller Kenntnis der Fehler der Vergangenheit neues Material erzeugt, um eine Zukunft „nach dem Abfall“ aufzubauen.

REX|LAB

3D-Druck ist jetzt auch bei großen Bauelementen angekommen: Dr. Marjan Colletti stellt in seinem Artist Lab Methoden vor, mit denen Beton gedruckt werden kann. Schon seit 2012 stehen automatisierte Roboter-Herstellungsmethoden im Fokus der Arbeit des Instituts für Experimentelle Architektur/Hochbau – damals wurde nämlich das Robotic Experimentation Laboratory, oder REX|LAB, gegründet.

Hortum machina, B

Obwohl Pflanzen über kein Nervensystem verfügen, können sie, ähnlich wie Tiere, von ihrer Umgebung elektrochemisch stimuliert werden. Wenn wir diese Stimuli messen, beginnen wir, die Reiz-Reaktions-Mechanismen zu verstehen, aus denen sich primitive pflanzliche Intelligenz zusammensetzt. Wir haben ihre kollektive Intelligenz vernetzt und gebündelt und erforschen so neue Formen biokooperativer Interaktion. Das Ergebnis ist halb Garten, halb eigenständiges Fahrzeug – eine kybernetische Lebensform, die wir Hortum machina, B genannt haben.

HACKberry

HACKberry ist ein 3D-druckfähiger bionischer Arm (d.h., eine motorisierte Hand, die ein handamputierter Mensch intuitiv über Muskelsignale in seinem verbleibenden Arm kontrollieren kann). Alle technischen Daten, einschließlich 3D-CAD-Dateien, Softwarecode, Schaltplan und Materialliste sind als Open Source unter Creative-Commons-Lizenz verfügbar. Dies ermöglicht privaten SoftwareentwicklerInnen auf der ganzen Welt den Nachbau und die Anpassung des Arms für alle, die dafür in ihrer lokalen Umgebung Bedarf haben.

Projects on the Materialization of Holography

Projects on the Materialization of Holography stellt eine Methode vor, um mit Hilfe von Femtosekunden-Lasern graphische Daten in Medien wie Luft zu visualisieren. Zum Einsatz kommt dabei ein Hochleistungslaser, der Materie anregt, Licht an einer beliebigen Position im Raum auszusenden.

Floraform

Floraform ist ein von der Biomechanik des Blätter- und Blütenwachstums inspiriertes Generatives Gestaltungssystem, das die Entwicklung von Oberflächen durch Differenzialwachstum erforscht. Wir haben dafür eine Simulation einer differenziell wachsenden elastischen Oberfläche entwickelt, die als digitaler Garten fungiert. Innerhalb des Systems können wir untersuchen, wie biologische Systeme durch zeitlich und räumlich unterschiedliche Wachstumsraten Formen bilden. Viele dieser Experimente wurden als 3D-gedruckte Skulpturen und tragbarer Schmuck realisiert.

Aurelia 1 + Hz/proto viva sonification

Aurelia 1 + Hz / Proto viva Sonifikation (2015) ist eine interaktive Performance, die das Phänomen der Kommunikation zwischen Quallen erforscht. Quallen sind einer der wenigen Organismen, die perfekt für die Anthropozäne Ära geeignet zu sein scheinen. Bis heute ist noch nicht erforscht wie sie kommunizieren. Die Installation Aurelia 1+Hz/ proto viva generator (2014) thematisiert in Form eines Aquariums mit Audiosystem die Biopolitik der Lebensverlängerung und die (kybernetische) Koexistenz von Menschen, Tieren und Maschinen.

Environment Dress

Environment Dress ist ein intelligentes Kleidungsstück, das die Aggressivität der Umgebung misst und analysiert, wie sie sich auf die Stimmung und das Verhalten seiner TrägerInnen auswirkt. Es ist ein mit Sensoren ausgestattetes Kleidungsstück, das Lärmvariationen, Temperatur, Luftdruck, UV-Strahlung oder den Kohlendioxidanteil im Alltag misst. All diese verorteten Informationen sind via App mit der Stimmung der Benutzerin/des Benutzers verbunden.

Casa Jasmina

Casa Jasmina ist ein zweijähriges Pilotprojekt im Bereich des häuslichen elektronischen Netzwerkens oder des „Internets der Dinge zu Hause“. Ziel des Projekt ist es, traditionelle italienische Fertigkeiten im Bereich Möbel- und Innendesign mit Fähigkeiten zu verbinden, die soeben in der Open-Source-Elektronik entstehen. Das Projekt findet in einem Schauraum eines großen Industriegebäudes statt, das sich bereits die Unternehmen Toolbox Coworking, Fablab Torino und Officine Arduino teilen.

Apostroph

Apostroph is a prototype of a robot designed to study the intrinsic behaviors of living organisms. Standing up and counteracting gravity is characteristic of living organisms. We fight gravity and stand on our feet, adopting the posture that puts the least strain on our body joints. In Apostroph, the joint contains the motor which is programmed to resist external force. These motors rotate in the opposite direction to the rotation caused by gravity. Apostroph tries to lift its body, in the same way as a human being stands up.

Water-based Digital Fabrication Platform

Inspiriert von der Bildung wässrigen Materials, bietet die Plattform Water-based Digital Fabrication neue Perspektiven der Herstellung auf Wasserbasis, indem sie ein uraltes, aus Krustentieren gewonnenes Material mit robotischer Montage und synthetischer Biologie für die Gestaltung von Konstruktionen verbindet, die die Eigenschaften abgestufter Werkstoffe für hydrationsgesteuerte Selbstassemblierung verwendet. Die Plattform und ihre Produkte sind eine Demonstration des Zugangs der Material Ecology zu designter Formgebung und Eigenschaftsbildung. Sie sind die Realisierung des alten Bibelverses: Erde zu Erde, Wasser zu Wasser.

SPARKED: A Live Interaction Between Humans and Quadcopters

Verity Studios, ETH Zürich und Cirque du Soleil haben sich zusammengeschlossen, um einen Kurzfilm zu drehen, in dem zehn Quadcopter in einer fliegenden Tanz-Performance zu sehen sind. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine einzigartige interaktive Choreografie von Menschen und Drohnen in synchronisierter Bewegung. Präzise Computersteuerung ermöglichte ein großes Performance- und Bewegungsrepertoire der Quadcopter und öffnete die Türen für vielseitige Anwendungen in der Zukunft.

Bionic Partition: Generative Design for Aerospace

Die Bionic Partition ist das weltweit größte 3D-gedruckte Flugzeugbauteil aus Metall. Die neue, mittels einer zukunftsweisenden Kombination aus Generativer Gestaltung, 3D-Druck und Advanced Materials hergestellte Bionic Partition ist nicht nur knapp 50 Prozent leichter als alle derzeit vorhandenen Modelle, sondern auch robuster. Die Gewichtsersparnis bewirkt Brennstoffeinsparungen und reduzierte Kohlendioxidemissionen.

We Make Money Not Art

We Make Money Not Art ist ein Blog, das auf die Schnittstelle zwischen Kunst, Wissenschaft und Sozialem fokussiert ist. Das im März 2004 ins Leben gerufene we-make-money-not-art.com untersucht das Werk von KünstlerInnen, DesignerInnen und HackerInnen, die Wissenschaft und Technologie in kritischer, sozial engagierter Weise verwenden.

Amsterdam Smart Citizens Lab

Das Amsterdam Smart Citizens Lab Lab richtet sich an eine lebhafte Gemeinschaft engagierter BürgerInnen und fördert die Nutzung kostengünstiger Open-Source-Technologien, um die eigene Umgebung besser zu verstehen (die Luft, die sie atmen, den Lärm, den sie hören, das Wasser, das sie trinken und in dem sie schwimmen und den Boden, den sie bepflanzen) und auf Grundlage der daraus gewonnenen Erkenntnisse entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.