In Zeiten wo sich die Grenzen dieser Welt immer mehr verhärten, gewinnen Menschen ohne Grenzen immer mehr an Bedeutung. Viele Menschen schließen sich zusammen und gründen Vereine, die die Bezeichnung „ohne Grenzen“ im Namen tragen. Diese Menschen machen ihren Beruf zur ausschweifenden Berufung, um gemeinnützige Arbeit zu leisten.
Ärzte ohne Grenzen ist etwa eine internationale medizinische Hilfsorganisation, die Menschen in Not unterstützt. Reporter ohne Grenzen hat es sich zur Aufgabe gemacht, für die Wahrung des Rechts auf Pressefreiheit und Meinungsvielfalt zu kämpfen. Ingenieure ohne Grenzen ist eine weitere international agierende Organisation, die sich der Entwicklungszusammenarbeit im Technikbereich widmet.
All diesen Organisationen ist eines gemeinsam: Sie stellen über Grenzen hinweg ihr Wissen, ihre Zeit und ihre Begeisterung zur Verfügung, um etwas zu bewegen. Doch was ist ihr Antrieb? Und ist es möglich, mittels Wissenstransfer das Ungleichgewicht der Weltordnung ein Stückchen gerader zu rücken?
INGENIEURE OHNE GRENZEN
Flüchtlingshilfe Österreich
Weltweit aktiv hilft Ingenieure ohne Grenzen Österreich Menschen in Bereichen wie beispielsweise der Wasser-, Energie- und Sanitärversorgung oder baut Brücken, um die alltäglichen Lebensumstände in Entwicklungsländern zu verbessern. Im Fokus steht dabei eine technisch einfache sowie robuste Lösung, welche stets in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ausgeführt wird. Durch den Einsatz regionaler Baumaterialien, Ausbildung der lokalen Bevölkerung und aktivem Wissenstransfer an die Partnerorganisationen streben die Ingenieure ohne Grenzen einen langfristigen und nachhaltigen Erfolg ihrer Arbeit an.
Ingenieure ohne Grenzen (IOG) ist nicht nur im internationalen Feld tätig, sondern leistet auch Hilfe bei nationalen Problemen. So bildete sich im September 2015 eine Projektgruppe, deren Ziel technische Hilfestellungen für Flüchtlinge in Österreich war. Essen, Kleidung, ein Dach über dem Kopf – Dinge, die oberste Priorität für Flüchtende haben. Doch sehr bald nach Stillung dieser Grundbedürfnisse kommt der Bedarf nach Kommunikation und Kommunikation benötigt Strom. Auf Bahnhöfen und in Flüchtlingsheimen in Österreich konzentrierte sich IOG auf die Deckung dieses Bedarfs.
Am Beginn der Krise wurden Flüchtlinge mit einer Handyladestation und WLAN-Hotspots am Wiener Westbahnhof unterstützt. Nach Verlagerung dieses Bedarfs zum Wiener Hauptbahnhof kam es in Kooperation mit dem Verein Train of Hope zu Ausbau und Erweiterung der Ladestationen. Parallel dazu wurde das Ferry Dusika Stadion zum neuen Hotspot mit über 700 Flüchtlingen. Die Projektgruppe baute weitere Ladestationen, wovon zwei im Stadion errichtet wurden. Mit Aufkommen des Transitlagers in Graz (am Areal des ehemaligen Euroshopping-Centers) bauten und lieferten die IOG sechs weitere Ladestationen.
Credit: Klaus Dieterstorfer
ARCHITEKTUR OHNE GRENZEN
Architektur ohne Grenzen Austria (AoGA) Ist ein gemeinnütziger Verein, der Hilfsorganisationen und Gruppen zukünftiger NutzerInnen bei der Entwicklung, Planung und Umsetzung von Bauprojekten unterstützt. Ziel von AoG ist es, durch Architektur in all ihren Facetten die Lebensbedingungen benachteiligter Menschen zu verbessern. Dabei spielt die gemeinschaftliche Entwicklung von Räumen mit deren zukünftigen NutzerInnen eine zentrale Rolle. AoGA bedient sich dabei unterschiedlicher Methoden: mittels Modellen, 1:1 Installationen, Filmen, Workshops, Spielen, Materialexperimenten nähert sich AoGA neuen Architekturaufgaben an und gibt zukünftigen NutzerInnen Raum sich zu beteiligen.