In enger Kooperation mit dem MIT-Medialab-Profossor Hiroshi Ishii bildet die Ausstellung eine thematische und chronologische Achse. Sie zeigt, wie aus der Kunst entnommene Ideen zu neuen technologischen Konzepten führen. Visionäre Beispiele dafür lieferte die Tangible Media Group rund um Hiroshi Ishii schon 1999 mit ihren musicBottles. Bei inForm (2013) werden reale Gegenstände durch Gestikulieren in der Luft in Regung gesetzt, bioLogic (2015) ist eine Art zweiter Haut, die auf Bewegung reagiert. Daneben werden auch Projekte von Carlo Ratti (IT), Joachim Sauter (DE) und dem Ars Electronica Futurelab präsentiert. Die Ausstellung, die auch nach dem Festival im Ars Electronica Center zu sehen sein wird, reiht sich in das besonders umfangreiche Digital Art & Science Programm ein. Auf diese Liaison von Kunst und Technologie lassen sich auch immer mehr Institutionen ein: So stehen im Rahmen des EU-geförderten Projekts European Digital Art and Science Network nach CERN und ESO nun auch Forschungseinrichtungen der ESA für Artists in Residence offen.
This project is presented in the framework of the European Digital Art and Science Network and radco-funded by the Creative Europe program of the European Union.
In cooperation with GREINER GROUP.
“Solange eine Arbeit andere Menschen nicht inspiriert, bleibt alles stehen, Menschen würden nie anders denken und das Werk rasch wieder vergessen.”
Hiroshi Ishii, Leiter der Tangible Media Group des MIT Media Lab, erklärt seine Vision der Radical Atoms auf unserem Blog.
3-D- und 4-D-Druckverfahren für alle denkbaren Materialien, Erkenntnisgewinne in der Materialwissenschaft sowie deutlich leistungsfähigere Software haben den industriellen Traum vom smarten Material Wirklichkeit werden lassen: Leicht herstellbare Werkstoffe, deren Form und Funktion sich spielend fast unbegrenzt ändern lassen, die sich selbst zusammenfügen und montieren, und die sich für den Transport bereitwillig flach machen.
Mit den jamSheets führt die Tangible Material Group ein neues, dünnes und mehrlagiges Material in das Interface-Design von morgen ein. Die herausragendste Eigenschaft ist die mühe- und stufenlose Kontrolle der Festigkeitsgrade, von vollkommener Weichheit und Flexibilität bis hin zu maximaler Steifigkeit.
Aus Sicht eines Interaktions- bzw. Interface-Designers bringen Linien viele interessante Eigenschaften mit. Es lassen sich Daten veranschaulichen, Konturen ziehen und Bereiche abgrenzen. Nimmt die Linie dann noch die äußere Form von Seil, Kabel oder Schnur an, lädt sie geradezu zur Interaktion mit digitaler Information bzw. zur haptischen Auseinandersetzung ein.
Der Begriff ‘Fernsteuerung’ bekommt mit inFORM als Prototyp eines neuartigen Interface eine völlig neue Bedeutung. Durch Manipulation eines digitalen Modells können (auch tausende Kilometer) entfernte Objekte auf einer 3-D-Oberfläche aus dynamischen Bauteilen – motorgesteuerten physikalischen Pixeln – bewegt werden.
Zur Premiere der musicBottles 1999 wählte die Tangible Media Group eine Klaviertrio-Abfüllung. Jede der drei Flaschen enthielt den Klang einer Instrumentalstimme. Um Klavier, Cello und Violine zum Klingen oder Verstummen zu bringen, musste lediglich die entsprechende Flasche entkorkt bzw. wieder verschlossen werden.