Award of Distinction Interactive Art+
Ann-Katrin Krenz (DE)
Das Verhältnis von Mensch und Natur scheint aus dem Gleichgewicht zu sein. Der Mensch als ein von Technologien bestimmtes Wesen zerstört die Umwelt, obwohl er von ihrer Existenz abhängt. Die Arbeit Parasitic/Symbiotic beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld zwischen Natur und Technik. Eine Fräsmaschine schnitzt das Gedicht Abschied (1810) des Romantikers Joseph von Eichendorff in den Baum und verletzt so seine Struktur. Dies steht im Widerspruch zum Inhalt des Gedichts, in dem es um den romantischen Wunsch des Menschen nach Einheit mit der Natur geht. Das Ergebnis in der kodierten Form des Gedichts bezieht sich zwar auf eine digitale Ästhetik, wird aber auch Teil des lebenden Baumes. Der Schaden am Baum ist gering; die Aktion führt nie zu einer tödlichen Störung des natürlichen Systems. Er lebt und wächst uneingeschränkt weiter und verschmilzt mit dem gefrästen Gedicht, womit das Kunstwerk eins mit der Natur wird.