Es ist ein Best-of der aktuellen Medienkunst: Die CyberArts-Ausstellung im OK zeigt die besten Arbeiten des Prix Ars Electronica 2016. Seit 1987 wird der weltweit wichtigste Preis für Kreativität und Pioniergeist im Bereich der Medienkunst alljährlich ausgeschrieben. Tausende KünstlerInnen aus aller Welt reichen ihre Projekte ein, die von einer internationalen Fachjury geprüft und die besten darunter prämiert werden. Nebst Preisgeldern dürfen sich die GewinnerInnen über eine Goldene Nica freuen, die sie im Rahmen einer Großen Gala (Freitag, 9.9.2016, Brucknerhaus) überreicht bekommen, ihre ausgezeichneten Projekte sind im Rahmen der CyberArts-Schau im OK zu sehen.
Auch dieses Jahr präsentiert sich die CyberArts-Ausstellung wieder als eine exquisite Zusammenstellung herausragender Medienkunstwerke aus aller Welt. Darunter etwa die interaktive Spionage-Installation von Christoph Wachter und Mathias Jud (beide DE) oder Ann-Katrin Krenzs (DE) Roboter-Fräsen, die wie Parasiten am Baumstämme entlangkriechen und Gedichte in codierter Form in die Rinde ritzen. Das Spektrum der CyberArts ist breit und abwechslungsreich: Ein von Frank Kolkman entwickeltes chirurgische System für den Hausgebrauch ist hier ebenso zu sehen wie die „Exhausting a Crowd“ von Kyle McDonald, die sich mit dem Thema Überwachung widmet. Und natürlich werden auch die Verdienste und Pionierleistungen einer Person ganz besonders gewürdigt: Die profilierte Kunstkritikerin und Ausstellungsmacherin Jasia Reichardt ging 1968 in die (Medienkunst-)Geschichte ein, als sie die Schau „Cybernetic Serendipity“ erstmals in Szene setzte. Jasia Reichardt ist deshalb die „Visionary Pioneer of Media Art 2016“.
Der Prix Ars Electronica gilt als die wichtigste internationale Leistungsschau für aktuelle digitale Medienkunst. Seine 29-jährige Geschichte dokumentiert eindrucksvoll den rasanten digitalen Wandel in dieser Zeitspanne. 1987 nach einer Idee von Hannes Leopoldseder als hoch dotierter, multidisziplinärer Wettbewerb für Computerkunst mit drei Wettbewerbskategorien begonnen, wird er mittlerweile in sieben Kategorien ausgelobt: Computer Animation/Film/VFX, Digital Musics & Sound Art, Interactive Art+, Digital Communities, Hybrid Art, u19 – CREATE YOUR WORLD und – seit 2014 – Visionary Pioneers of Media Art. Jedes Jahr werden abwechselnd vier dieser Kategorien ausgeschrieben.
In der Kulturgeschichte tauchen zahlreiche Darstellungen von Höllen, Dämonen und Bestrafungen auf. Ausgehend von diesen Höllenvorstellungen ist Inferno wie ein Ritual zu verstehen – quasi als Modell der unendlichen Automation und Unterwerfung unter die Maschine, das für unsere Angst vor dieser Singularität steht.
Die spürbare Realisierung eines in den Raum projizierten dreidimensionalen Bildes (Hologramm) schafft einen Dialog zwischen dem Physischen und Immateriellen. Fairy Lights in Femtoseconds schafft eine geradezu magische Science-Fiction-Erzählung, die das Imaginäre innerhalb der Welt des Gewöhnlichen verortet.
Was als technologische Revolution begonnen hat, ist längst Teil unserer Kultur und gesellschaftlichen Realität geworden. Visionäre PionierInnen haben mit ihrem künstlerischen Schaffen diese Veränderungen nicht nur vorausgedacht, sondern auch entscheidend mitgeprägt und die Grundsteine für die Medienkunst unserer Zeit gelegt.