Credit: Elliot Woods, Mimi Son
Digitale Kunst erleben! Im Rahmen der CyberArts werden die prämierten Einreichungen des Prix Ars Electronica, des internationalen Wettbewerbs für Computerkunst, mittlerweile zum zwanzigsten Mal im OK im OÖ Kulturquartier gezeigt. In diesem Jahr stehen die Arbeiten der Kategorien Computer Animation/Film/VFX, Hybrid Art und Digital Musics & Sound Art im Zentrum. In der beeindruckenden Präsentation bilden sich die Entwicklungen der digitalen Kunst, der aktuelle Diskurs und die damit verbunden Fragestellungen ab – intelligent und unterhaltsam. Eine abwechslungsreiche Auslese von aktuellen Computeranimationen, Filmproduktionen und visuellen Effekten bietet das fünftägige Ars Electronica Animation Festival im Movie 1. Ein Highlight ist die bereits legendäre OK Night am Samstag, 9. September mit dem Electronic Theatre im Sommerkino, gefolgt von Live-DJs, Konzerten und Performances am Dach und im OK Deck.
CyberArts 2017 Flyer
(PD-Datei, 0,5 MB)
Was sind wir? Woher kommen wir und wohin gehen wir? Maja Smrekars künstlerisches Werk kreist um diese ewigen Fragen der Menschheit. Die mit einer Goldenen Nica ausgezeichnete Werkserie K-9_topology besteht aus den vier hier gezeigten aufeinanderfolgenden Projekten, die sich jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Wesen und der Rolle des Menschen und im Speziellen.
Not Your World Music ist eine der wenigen Publikationen über zeitgenössischen Noise und Industrial, elektroakustische und experimentelle Musik und Klangkunst in Südostasien (Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar / Burma, die Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam) und mit Abstand die umfassendste Veröffentlichung zum Thema Noise-Musik in Südostasien.
Den Künstler Ruben Pater und den Komponisten Gonçalo Freiria Cardoso interessiert die auditive Dimension militärischer Drohnen. In ihrem Projekt heben sie die negativen Aspekte dieser Technologie hervor und machen auf die psychische Belastung, der BewohnerInnen von Krisengebieten durch Drohnen ausgesetzt sind, aufmerksam.
Lisa Buttinger macht hier das physikalische Phänomen der Lichtbrechung zu ihrem bildnerischen Werkzeug. Zwei Polarisationsfolien und in unterschiedlichen Winkeln und Schichten angeordnete Zellophan-Folien verwandeln das scheinbare Nichts in kräftige Farben, und es entsteht ein einzigartiges räumliches Seherlebnis.
In einem Feld aus Nebel und Sound erzeugt Light Barrier animierte, magisch anmutende, räumliche Bilder in der Luft. Diese entstehen durch hunderte mittels Spiegeln gebrochene Lichtstrahlen. Die sechsminütige Sequenz ist eine Reise durch den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt und die menschliche Vorstellung von Raum und Zeit.
Out of Exile ist ein eindrucksvolles Virtual-Reality-Erlebnis, das sich mit der ablehnenden Haltung der Gesellschaft gegenüber LGBTQ*-Jugendlichen beschäftigt. Ein Junge namens Daniel Ashley Pierce gerät aufgrund seiner sexuellen Orientierung mit seiner Familie in einen heftigen Streit. Für das Projekt wurden authentische Audioaufnahmen verwendet, die von Daniel während der tatsächlichen Auseinandersetzung unbemerkt mitgeschnitten wurden.
Das Microbial Design Studio (MDS) wurde von ForscherInnen der Design-Klasse und des Biologie-Instituts der Universität von Pennsylvania mit Experten aus der Industrie entwickelt. Es soll Laien ermöglichen, sich über gentechnisch veränderte Organismen und die Praktiken transgenen Designs zu informieren.
David Ebner reflektiert in seiner Installation über das digitale Zeitalter und den Einfluss neuer Technologien. Wellenwald mit Bunker besteht aus einem Fichtenstamm, der an einem Betonblock lehnt und dessen Oberfläche vollständig mit Aluminium überzogen ist. Auf ihm sind Antennen angebracht, die Wellen aus ihrer Umwelt einfangen.
Das Krankenhaus Omar Bin Abdul Aziz in Aleppo, auch bekannt als M2, war zwischen Juni 2016 und Dezember 2016 das Ziel von 14 Bombenangriffen. Um die Auswirkungen der Anschläge analysieren zu können, wurde Video- und Fotomaterial, das in und rund um das M2 aufgenommen wurde, gesammelt und ausgewertet.
Der Acoustic Additive Synthesizer (AAS) ist ein interaktives Objekt und Instrument, das die Prinzipien einer Orgel aufgreift. Tonhöhe und Lautstärke werden hier allerdings vom Computer gesteuert: Jede der sieben Pfeifen verfügt über einen motorisierten Kolben, der die Tonhöhe kontinuierlich verändert, und über ein Ventil, das die Lautstärke variiert.
imaginary rhetoric ist der finale Teil der Serie „blank projects“, in der sich der Künstler auf die Auswirkungen von Extremsituationen wie Naturkatastrophen und von Menschen verursachten Katastrophen befasst. Die hier gezeigte, vierte Arbeit wurde von seinen Exkursionen nach Fukushima und anderen Orte, an denen Nuklearkatastrophen stattgefunden haben, inspiriert.
Der Glaciator-Roboter lässt Gletscher wieder wachsen, indem er den Schnee zu Firn (die Zwischenstufe zwischen Schnee und Gletschereis) verdichtet und damit den Prozess der Eisbildung vorantreibt. So können die Gletscher wieder jene Eismassen aufbauen, die aufgrund des Klimawandels abgeschmolzen sind.
Von den 24 Millionen Hunden in Mexiko sind 16,8 Mio (70%) Straßenhunde. Mit diesem Projekt hinterfragt Berenice Olmedo Peña kritisch unser Verhältnis zur Hundespezies: einerseits das gezüchtete Haustier, „der beste Freund des Menschen“, andererseits der gering geschätzte, respektlos behandelte Straßenhund.
Seit der Nuklearkatastrophe in Fukushima 2011 wird das tatsächliche Ausmaß der damals freigesetzten radioaktiven Substanzen heftig diskutiert. Mit ihrem Fotoprojekt macht Fotograf Masamichi Kagaya in Zusammenarbeit mit Satoshi Mori, Wissenschaftler und emeritierter Professor, radioaktive Kontaminierung sichtbar.