Stop Recycling. Start Repairing.
2.9.-7.9.
Platform21 war eine in Amsterdam (NL) beheimatete Designplattform, welche das Verhältnis zwischen Benutzer und Produkt positiv beeinflussen wollte. Im Rahmen ihrer Projekte hinterfragen die Künstler der Plattform die heutige Gesellschaft, legen den Herstellungsprozess offen und schaffen Anreize zum Dialog und zum Austausch kreativen Wissens. Während der Ars Electronica 2010 werden sie Beispiele ihrer Arbeit aus der Vergangenheit zeigen und Ihnen die Gelegenheit geben, einige ihrer kreativen Reparaturmethoden kennenzulernen.
Informationen zum Tagesprogramm finden Sie vor Ort.
www.platform21.nl
Coordination: Moetoesingi Schmidt (NL), Arne Hendriks (NL)
Chair Repair
Stühle sind die Ikonen der Designwelt. Kein Wunder also, dass die Reparatur von Stühlen auf allen möglichen Wegen ein zentraler Bestandteil der Präsentation von Platform21 = Repairing geworden ist. Für die Ars Electronica treffen wir eine Auswahl unter den am besten reparierten Stühlen, die wir finden konnten, und laden Designer und Künstler in Österreich sowie die interessierte Öffentlichkeit ein, eigene Beispiele beizutragen.
Stühle in der Ausstellung unter anderem von Barbara Alves, Rachel Griffith, Harco Rutgers, 5.5 Designers, Guy Keulemans …
Woolfiller
Helen Klopper (NL)
Woolfiller ist eine Erfindung der Amsterdamer Designerin Heleen Klopper. Er repariert Löcher und kaschiert Flecken in Wollpullis, Strickjacken, Jacken usw., indem er sich die besonderen Eigenschaften von Wolle zunutze macht. Wollfasern enthalten winzige Schuppen, die sich öffnen, wenn man sie mit einer Filznadel ansticht. Die offenen Schuppen verbinden sich dann neu miteinander und lösen sich nicht wieder auf, nicht einmal in der Waschmaschine. Woolfiller ist einfach und nachhaltig und liefert befriedigende Ergebnisse – eine neue Lösung für ein altes Problem.
Smash Repair
Guy Keulemans (AU) & Martijn Dijkhuizen (NL)
„Smash Repair“ ist ein generatives Reparatursystem, das Formen schafft. Auf der Grundlage eines einfachen Konstruktionsplans werden Strukturen wiederholt zerschlagen und repariert, wodurch sich das Material an den Stellen ansammelt, wo es zur Verstärkung benötigt wird. Dieser Prozess, der Analog zum Wachstum von Knochen und Baumästen verläuft, die sich nach Brüchen selbst reparieren, stellt eine Methode da, funktionelle und ästhetische Aspekte von bei Reparaturen verwendeten Materialien zu erproben.
Bison Kintsugi
Lotte Dekker (NL)
Die Designerin Lotte Dekker hat ein neues Verfahren, Porzellan zu kleben, entwickelt. Es beruht auf kintsugi, einer alten japanischen Technik aus dem 15. Jahrhundert, bei der Porzellan mit Blattgold repariert wird. Diese Methode ist extrem zeitraubend und teuer. Dekker hat herausgefunden, dass Bisonkleber die perfekte westliche Variante für einfache und doch schöne Reparaturen darstellt.
Dispatchwork
Jan Vormann (DE)
„Ich möchte jede kaputte Wand auf der ganzen Welt mit Dispatchwork reparieren. Und warum auch nicht? Ich finde, es ist eine lustige Art, sich den Verfall zu vergegenwärtigen, den die Zeit mit sich bringt.“ Jan Vormann verwendet Lego, um Risse, Löcher und abbröckelnde Ecken zu reparieren. Er füllt sie mit Plastikbausteinchen, eine Praxis, die er Dispatchwork nennt. Eine bunte Spur von Reparaturen zieht sich schon durch Berlin, Tel Aviv, Amsterdam, New York und viele andere Städte rund um die Welt.
Shoe Goo repair station
Arne Hendriks (NL)
Shoe Goo ist ein wasserfester Klebstoff, perfekt geeignet für die Reperatur ausgetragener Schuhsolen. Das Produkt wird von Skatern gerne bei der Reparatur der kaputten Skate-Schuhe eingesetzt.