Credit: Kyle Smithers
Die künstlerischen Projekte, die in den weitläufigen Ausstellungsflächen in den Untergeschossen versammelt sind, beschäftigen sich alle mit der Frage des Seins – was macht einen Menschen, eine Maschine aus? Was bedeutet es, wenn etwas aus Code entstanden ist? Diese Ausstellung im spektakulären Luftschutzkeller und in den Räumen, die die mechanische Infrastruktur des früheren Postsortierzentrums beherbergen, nutzt die einzigartige Atmosphäre des Gebäudes.
Schrift ist ein Mittel der visuellen Kommunikation und dient zur Aufzeichnung der Sprache. Zivilisationen auf der ganzen Welt haben verschiedenen Schriftzeichen und Buchstaben entwickelt, die ihre Kultur und Geschichte darstellen. “Asemic Writing” bezeichnet Schreiben ohne wörtliche Bedeutung, Buchstaben ohne Sinn.
A(.I.) Messianic Window beschäftigt sich mit der groben Vereinfachung von komplexen menschlichen Konzepten durch künstliche Intelligenz (AI). Das Glasfenster zeigt eine AI-Interpretation des Begriffs Messias. Damit hinterfragt die Installation den aktuellen Trend, humanistische, kulturelle, nicht allgemeingültige Konzepte auf künstliche Intelligenz anzuwenden.
Die Bedeutung von Klang und Rhythmus zeigt sich in Militärmärschen, Protesten, feierlichen Kundgebungen oder spirituellen Ritualen. Diese wechselseitige Beziehung zwischen Macht und Verstärkung beziehungsweise Multiplikation von Klang und Rhythmus war ausschlaggebend für die Entwicklung der Modular Rhythm Machine, die diese Themen entdeckt und erforscht.
Ein medizinisches Beatmungsgerät spielt einen Akkord auf Orgelpfeifen wie erstarrt, im konstanten Rhythmus der automatischen Atmung. Die Tätigkeit dieses künstlichen Organs wirft ethische Fragen auf: Sie thematisiert den freien Willen und die Verantwortung, die Teil dieses mechanischen Requiems sind; und sie ist auch eine Metapher für die Kontrolle, die Menschen der Technologie übertragen.
In our audible/profitable economy/exhibition werden finanzielle Mikrotransaktion in extratonale Klangstrukturen transformiert. Die Ausstellung besteht aus mehreren Maschinen, die jeweils durch Münzeinwurf aktiviert werden. Jeder dieser Münzautomaten widmet sich einem eindeutigen klanglichen Ereignis.
Nach dem Sieg von Googles AI beim Go-Spiel wandte sich der Filmemacher Oscar Sharp an seinen Technologen-Mitarbeiter Ross Goodwin: Er sollte eine Maschine bauen, die Drehbücher schreiben kann. Sie schufen „Jetson“, der sich später auf „Benjamin“ umtaufte, und füllten ihn mit Hunderten von Science-Fiction-Drehbüchern für Film und Fernsehen.
Die zentralen Elemente dieser Arbeit sind ein Kristall aus rotem Glas und eine flexible Fresnel-Linse. Das Projekt umfasst viele umgebaute elektronische Geräte – eine CD-ROM, einen alten Scanner und wiederverwertete Elektromotoren. Dank zahlreicher beweglicher Elemente erreichen die eher primitiven optischen Elementen eine große Variabilität.
Eine technologische Singularität beschreibt den Punkt, an dem die künstliche Intelligenz die des Menschen übertrifft und weiter beschleunigt; eine Gravitations-Singularität einen theoretischer Punkt in der Raumzeit der unendlichen Dichte. Die Arbeit imaginiert die Entstehung eines Gedankens parallel zu extremen Erscheinungen von Gravitation.
Hybrid Sensorium erforscht, wie wir unseren Körper innerhalb eines physischen Raumes wahrnehmen, der durch technologische und physische Störungen sensorisch verzerrt wird. Die Installation zielt auf den unmittelbaren körperlichen Kontakt mit den BesucherInnen ab, die dadurch emotional angreifbar werden.
Während der Rhythmus langsamer wird und die Beleuchtung die Bühne abtastet, lassen die schmuckbehängte Popstars mit ihren choreografierten Tanzbewegungen ihre vergoldeten Zähne. In einer anderen Welt – in einem Loch in der Erde in der Wildwest-Bergbaustadt Ilaka in Madagaskar – bewegt sich eine andere Gruppe von Körpern im gemeinsamen Rhythmus, um mit der bloßen Hand Erde aus einer Edelsteinmine zu graben.
„Was ist Bewegung, was bedeutet es, sich zu bewegen?” fragte sich Akinori Goto zu Beginn seiner Arbeit. Sculpture of Time visualisiert Zeit und verweist so auf ihre Beziehung zu Bewegung. Die Werke untersuchen die Schönheit, Charakteristik und Hintergründe der Entstehung von Zeit, indem sie über die Dimensionen hinausgehen.
Nyloïd ist eine beeindruckende Klangskulptur in Form eines riesigen Stativs. Die drei sechs Meter langen Nylonbeine werden von hochentwickelten mechanischen und klanglichen Geräten zum Leben erweckt. Sinnlich, animalisch und bedrohlich – dieses Mobile zeigt seine dramatische Kraft, indem sein plastisches und klangliches Material auf verschiedene mechanische Zwänge reagiert.
In ihrer aktuellen Forschungstätigkeit untersucht Maria Yablonina, wie kollaborative mobile Roboter in der architektonischen Fertigung eingesetzt werden können. Im Mittelpunkt steht dabei die Produktion von dehnbaren Faserstrukturen, die durch den Einsatz von verschiedenen mobilen Robotern auf der Baustelle ermöglicht wird.