Highlights

Ars Electronica Festival 2018

POSTCITY Linz, 6. – 10. September 2018

Ars Electronica ist eine der weltgrößten Bühnen für Medienkunst, ein Festival für digitale Musik, eine Messe für Kreativität und Innovation, ein Forum für Diskussion und eine Plattform zur Vernetzung, eine Spielwiese für die nächste Generation. Ars Electronica ist ein weltweit einzigartiges Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft.

Der Spirit. Bei Ars Electronica treffen sich Communities, die sonst für sich bleiben. Sie kommen, um sich auf einen Austausch einzulassen, der über die Grenzen von Disziplinen, Genres, Branchen, Kulturen und Länder hinweg inspiriert, der andere Perspektiven eröffnet und neue Fragen aufwirft, der ungewöhnliche Allianzen schmiedet und alternative Zukunftsstrategien hervorbringt. Dass all das weder in abgeschlossenen Zirkeln, noch in Tempeln von Kunst und Wissenschaft passiert, sondern sich mitten in und mit der breiten Öffentlichkeit, in Parks und auf Stadtplätzen, in Shops und Einkaufszentren, in Kirchen, an Hafendocks, auf Dächern, in Tiefgaragen und Kellern, ja sogar in Atombunkern vollzieht, verleiht der Ars Electronica ihren einzigartigen Spirit.

Das Experiment. Jede Ars Electronica ist anders. Keine ihrer Ausgabe gleicht der anderen. Schon deshalb, weil sich das Festival jedes Jahr einem anderen Thema verschreibt. Und weil immer wieder neue, ungewöhnliche Locations bespielt und Programme entwickelt werden, die Bezug auf diese Location nehmen. Weil neben etablierten Formaten, stets auch Experimente mit offenem Ausgang geprobt werden. Jede Ars Electronica ist einmalig, weil sich das Festival ganz bewusst immer wieder selbst auf die Probe stellt und nach der eigenen Rolle fragt. 2018 widmet sich die Ars Electronica dem Thema ERROR – the Art of Imperfection und verleiht dabei jedem Festivaltag seinen eigenen Schwerpunkt.

Impressionen aus der POSTCITY

Tag 1: Die Innovation. Und das Festival-Opening.

Donnerstag, 6. September 2018 dreht sich alles um Innovation. Für Wirtschaftstreibende aus Oberösterreich gibt es erstmals ein eigenes Forum, das sich mit dem Innovationspotential des ERRORs befasst und nach zeitgemäßen Fehlerkulturen fragt. Angeboten wird das hochkarätig besetzte Innovationsforum „Get Inspired“ gemeinsam mit der Wirtschaftskammer OÖ. Innovativ sind auch die Strategien, mit denen der japanische Telekommunikationsriese NTT und das Ars Electronica Futurelab Public-Viewings künftig zum einmaligen Erlebnis machen wollen. Präsentiert werden erste Ergebnisse und Prototypen, die via Schwarmintelligenz, Interaktivität und robotischen Organismen eine neue Art der Publikumserfahrung ermöglichen sollen. Der Future Innovators Summit (FIS) ist ein von Ars Electronica Futurelab und Hakuhoda entwickeltes kreatives Forum, und bringt KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, DesignerInnen, etablierte Player und junge UnternehmerInnen, TechnikerInnen und AktivistInnen zusammen. Der Abend des ersten Festivaltages steht dann traditionell im Zeichen des Openings. Bis in die frühen Morgenstunden werden die Hallen, Gänge und Rampen der POSTCITY zur einmaligen Stage für Performances, DJ-Sets und Konzerte von und mit KünstlerInnen aus der ganzen Welt, wie Martin Messier, Marco Donnarumma, Chicks on Speed und viele andere mehr.

Tag 2: Der ERROR. Und STARTS.

Freitag, 7. September 2018, rückt das Festivalthema selbst ins Zentrum – beim ERROR-Symposium wechseln einander renommierte ExpertInnen am RednerInnenpult ab, die ERROR-Exhibition in den weitläufigen Katakomben der POSTCITY zeigt provokante, ironische und poetische Positionen internationaler KünstlerInnen. Der Freitag ist aber auch der STARTS-Day, der mit Talks rund um Innovation an der Schnittstelle von Science, Technology und Arts inspiriert und im Rahmen einer großen Ausstellung preisgekrönter Best-Practice-Projekte wegweisende Strategien des Zusammenwirkens von Kunstwelt und Industrie skizziert. Eine Kooperation mit der Europäischen Kommission.

Tag 3: Die Kunst. CREATE YOUR WORLD. Und eine Challenge.

Samstag, 8. September 2018, rückt die Medienkunst ins Rampenlicht. Die CyberArts-Exhibition im OK Offenes Kulturquartier OÖ zeigt die besten Medienkunstprojekte des Jahres und die Prix-Foren eröffnen die Chance, ihre UrheberInnen, darunter die aktuellen PreisträgerInnen des Prix Ars Electronica, persönlich zu treffen. In der Kategorie „Visionary Pioneer of Media Arts“ ging die Goldene Nica diesmal übrigens an die Plattform Leonardo. Das Netzwerk für Kunst, Technologie und Wissenschaft wird heuer 50 – Grund genug für die Ars Electronica ihr im Rahmen des Festivals eine Birthday-Party auszurichten! Der Einfluss von Künstlerinnen auf die Entwicklung elektronischer Musik in Vergangenheit und Gegenwart steht im Zentrum von Elisabeth Schimanas (AT) Ausstellung „Hidden Alliances“ im LENTOS Kunstmuseum. Die „Featured Artist“ der Ars Electronica 2018 portraitiert zehn Pionierinnen der Medienkunstgeschichte, ihre wegweisenden Kunstprojekte und ihre jeweiligen Netzwerke. Mit welchen Herausforderungen ist eigentlich eine Galerie für Medienkunst konfrontiert, wohin entwickelt sich der Markt und wie gestaltet sich die Arbeit im Spannungsfeld zwischen Kunst und Kommerz? In den Gallery Spaces in den Katakomben der POSTCITY dreht sich alles um das Ausstellen und Sammeln von Medienkunst, die damit verbundenen Schwierigkeiten und künftigen Potentiale. Ergänzt werden die Präsentationen durch die Art Talks beim Media Art Market Symposium im OK. Überraschende Perspektiven und unvermutete Geistesblitze sind dann die Sache des Himatsubushi. Geprobt wird ein ebenso spielerisches wie inspirierendes Zeit-Totschlagen auf dem weitläufigen Dach der POSTCITY, zwischen allerlei Prototypen und Kunstwerken.

Während sich die internationale Medienkunstszene im OK im OÖ Kulturquartier, im LENTOS Kunstmuseum und in den Gallery Spaces trifft, können Familien in Gestalt von CREATE YOUR WORLD in der POSTCITY ihr eigenes Festival im Festival besuchen. Junge und Junggebliebene können nach Herzenslust spielen, bauen, basteln, zeichnen, filmen, fotografieren und programmieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Im Gegenteil. Sie will nach Lust und Laune ausgelebt werden! Wer sich zwischendurch mal stärken muss, kann das gleich nebenan am Bio-Bauernmarkt tun und Leckerbissen aus regionaler und nachhaltiger Produktion verkosten. Eine solche Mittagspause sei übrigens ausdrücklich empfohlen, geht’s doch am Nachmittag erst richtig zur Sache: Teams der Freiwilligen Feuerwehren aus ganz Oberösterreich versammeln sich in der POSTCITY und treten zur Emergency Error Battle, einer Challenge der etwas anderen Art, an.

Tag 4: Die Wissenschaft. Und eine wahrlich Große Konzertnacht.

Sonntag, 9. September 2018 liegt der Fokus auf der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Best-Practices-Beispiele aus aller Welt zeigt der Ars Electronica-Campus. 14 Universitäten aus aller Welt kommen dieses Jahr nach Linz, um hier die besten Projekten ihrer ProfessorInnen und Studierenden zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Allen voran Hexagram, das größte Netzwerk für Research und Creation in Media Art, Design, Technology und digital Culture in Nordamerika, das eine große Ausstellung mit Projekten der Concordia University sowie der Université du Québec, beide aus Montreal, kuratiert. Darüber hinaus präsentieren sich die Academy of Fine Arts Prague (CZ), das University College London (GB), die Central Academy of Fine Arts Beijing (CN), das Copenhagen Institute of Interaction Design (DK), die University of Tsukuba (JP), das King’s College London (GB), die University of the Arts London (GB), das Roy Ascott Studio, Shanghai (CN), die Queen Mary University of London (GB), die School of the Art Institute of Chicago (US) und die Shantou University (CN). Auch der von g.tec neurotechnology BR41N.IO Hackathon probt Kunst und Wissenschaft. Es geht um Kommunikationsschnittstellen zwischen unserem Gehirn und Computerprogrammen, sogenannten Brain-Computer-Interfaces, und ihren künftigen Einsatzmöglichkeiten. 24 Stunden haben Ingenieure und Ingenieurinnen, ProgrammiererInnen, DesignerInnen und KünstlerInnen beim Festival Zeit, um ein solches BCI-Kopfstück zu entwerfen und zu bauen, das Gehirnaktivität in Echtzeit messen kann, um irgendeine Art von Interaktion zu erzeugen. Die Academy of Error knüpft dann an die ERROR-Konferenz vom Freitag an – es geht um den Akt des Irrens, allerdings aus dem persönlichen Blickwinkel betrachtet. ExpertInnen aus Wissenschaft, Technologie und Industrie sprechen hier nicht über ihre erfolgreichsten Arbeiten, sondern ihre produktivsten Fehler – und jene Projekte und Ideen, die daraus entstanden.

Am Abend ist Gänsehaut-Stimmung angesagt: Ars Electronica und Markus Poschner, Chefdirigent des Brucknerorchesters, laden zur Großen Konzertnacht in die Gleishalle der POSTCITY. Auf dem Programm steht zunächst Hector Berlioz Symphonie fantastique. Alles dreht sich dabei um eine rauschhafte Episode aus dem Leben eines Künstlers, weshalb sich das Publikum auf eine entsprechend ekstatische Dramaturgie freuen darf. Den zweite Teil des Abends eröffnen Electric Indigo mit der österreichischen Erstaufführung aus ihrem aktuellen Album 5 1 1 1 5 9 3, eine quadrophone Reise in Klangteilchen und spärliche, kraftvolle Rhythmen. Elisabeth Schimana, Featured Artist der diesjährigen Ars Electronica, wirft dann mit ihrer Live-Performance eine akustischen Blick in die Vergangenheit, danach bilden der niederländische Lautpoet Jaap Blonk und der österreichische Klangkünstler Josef Klammer ein kongeniales Duett. Dazu erweckt Ursula Neugebauer eine ihrer kinetischen Skulpturen zum Leben und inszeniert einen zauberhaften Tanz. Kurz: Wer die Große Konzertnacht schon einmal erlebt hat, kommt immer wieder. Wer noch nicht da war, sollte das umgehend nachholen.

Tag 5: Nur Musik. Und ein Highlight zum Abschluss.

Montag, 10. September 2018, ist der letzte Tag der diesjährigen Ars Electronica und der steht traditionell unter dem Motto Music Monday. Es wartet ein Parcours, der entlang unzähliger Klang- und Soundinstallationen quer durch das Festival führt und immer wieder Vorträge, Präsentationen Performances und Konzerte beinhaltet. Am Abend gibt’s dann noch ein – ebenfalls musikalisches – Highlight: Maki Namekawa und Dennis Russell Davies laden zum Konzert in die Gleishalle. Den ersten Teil bestreitet Maki Namekawa mit der Welturaufführung der Pianoversion von Philip Glass „Mishima“, im zweiten Teil spielt die Pianistin dann gemeinsam mit ihrem Ehegatten und langjährigen Pianopartner Dennis Russell Davies. „Piano Music meets Digital Images“ lautet das Motto dieses Abschlusskonzerts der Ars Electronica 2018.

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